Update vom 04.10.2018: Dass Gareth Evans schon wusste, wie die The Raid 3-Story aussehen sollte, wissen wir. Und jetzt hat er auch verraten, wie! Er hätte vom The Raid 2-Ende aus 15 bis 20 Minuten zurückgespult, bis zu dem Moment, in dem Goto (Kenichi Endo) seiner rechten Hand die Anweisung gibt, die Polizei, die Politiker und alle anderen, mit denen sie arbeiten, zu töten, um neu anfangen zu können. Dies wäre die erste Szene von The Raid 3 gewesen, erklärt Evans.
Es sollte eher um die Yakuza gehen als um Rama (Iko Uwais), der in dieser Storyline keine große Rolle gespielt hätte. Um die Bosse in Japan, die erkennen, dass jemand in Jakarta, der sie repräsentiert hat, begonnen hat, sich in einem Land, in das sie nicht hineingehören, mit den Politikern und der Polizei anzulegen, und um die Auswirkungen dessen. Ein Art 95- oder 100-minütige Flucht in die Dschungel Indonesiens.
Aber The Raid 3 hätte auch wirklich zeitnah gemacht werden müssen, meint Evans. Jetzt vier, fünf Jahre später darauf zurückzukommen und es nachzubilden zu versuchen, würde sich ein bisschen unaufrichtig anfühlen. Er habe drei Martial-Arts-Filme hintereinander gedreht und erst mal andere Dinge ausprobieren wollen. The Raid 3 sei immer eine coole Idee gewesen, habe für ihn aber den Reiz des Besonderen verloren. So viel ihm The Raid auch gegeben habe, dieses Abenteuer sei sozusagen vorbei.
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Als wir vor über zwei Jahren das letzte Mal etwas Handfestes von The Raid 3 gehört haben, klang es gar nicht mal so schlecht. Wer allerdings nach langer Funkstille immer noch auf gute Neuigkeiten hofft, dem raubt Regisseur Gareth Evans diese Hoffnung.
Anlässlich seines neuen Netflix-Films Apostle kam in einem Slashfilm-Interview unweigerlich auch The Raid 3 zur Sprache. Warum er den Sekten-Thriller einem dritten Teil seiner grandiosen Martial-Arts-Actionreihe vorgezogen habe, wurde er gefragt, und Evans hatte eine Antwort parat, die nicht jedem gefallen wird: The Raid und The Raid 2 seien unglaublich für ihn gewesen, aber er habe nicht die ganze Zeit über The Raid-Filme drehen wollen. Und je mehr Zeit verstrichen sei, desto mehr habe er das Interesse verloren. Mit The Raid 2 habe man außerdem ein rundes Ende geschaffen, weshalb es ihn nicht wirklich gereizt habe, in diese Welt zurückzuspringen.
Im Gespräch mit CinemaBlend wurde Evans dann noch etwas ausführlicher. The Raid 3 sei zu einem bestimmten Zeitpunkt auf seinem Radar gewesen. Er habe eine Idee für den gesamten Film und dessen Handlung gehabt. Doch nun sei genug Zeit vergangen, um davon Abstand nehmen zu können. Es sei unwahrscheinlich, dass er noch einmal zurückkehren werde, so Evans. Sie hätten mit diesen Filmen viel Spaß gehabt und seien zu einem schönen, natürlichen Abschluss gekommen. Und er denke, dass man von etwas Gutem manchmal auch ein bisschen zu viel bekommen könne.