The Irishman befand sich so lange in der Entwicklung, dass man manchmal gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Erschwerend kam hinzu, dass Regisseur Martin Scorsese eine reichlich betagte Riege von Filmgrößen zusammentrommeln wollte, um das Projekt seinen Vorstellungen entsprechend umsetzen zu können. Dass die Kosten explodieren, weil die Schauspieler teilweise per CGI aus handlungstechnischen Gründen verjüngt werden müssen, half auch nicht unbedingt.
Inzwischen laufen die Dreharbeiten in New York jedoch seit zwei Monaten, The Irishman ist beim Streaming-Dienst Netflix gelandet und Hauptdarsteller Robert De Niro erläuterte auch ausführlich, weshalb der Film gerade dort gut aufgehoben sei. Doch verdient ein solches Werk nicht auch einen Run in den Kinos? Zu einem Kino-Release schweigt sich Netflix jedenfalls noch aus. Selbst Branchenriese Variety konnte Netflix-Sprecherin Julie Fontaine nur ein "Es ist noch zu früh, um zu diesem Zeitpunkt irgendetwas zu sagen." entlocken.
Variety will aber auch erfahren haben, dass Scorsese genau darauf Wert gelegt haben soll, als der Vertrag mit Netflix zustande kam. Ein Kinostart im Jahr 2019 sollte es werden, um The Irishman für die Oscars zu qualifizieren, denn schließlich müssen Oscar-Anwärter mindestens zwei Wochen lang über die große Leinwand geflimmert sein.
Für den internationalen Zuschauer dürfte dies das geringste Problem sein. Zu sehen bekommen wir The Irishman in jedem Fall, ob nun bei Netflix oder im Kino. Erzählt wird dann die wahre Geschichte von Frank "The Irishman" Sheeran (De Niro), einem Auftragskiller der Mafia, der etwas mit dem Tod des Teamsters-Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa zu tun gehabt haben soll. Die weiteren Hauptrollen wurden mit Al Pacino, Joe Pesci, Harvey Keitel, Bobby Cannavale, Anna Paquin und Ray Romano (Alle lieben Raymond) besetzt.