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"Aquaman"-Star über das Schauspiel

Verspielter Blickwinkel von Abdul-Mateen II: "Aquaman"-Dreh war Clownsarbeit

Verspielter Blickwinkel von Abdul-Mateen II: "Aquaman"-Dreh war Clownsarbeit
0 Kommentare - Sa, 03.09.2022 von A. Seifferth
Trotz seiner Mitwirkung bei "Aquaman" befindet Schauspieler Yahya Abdul-Mateen II die Herangehensweise an Comicverfilmungen für grundsätzlich anders gegenüber Arthouse-Stoffen.

Shootingstar Yahya Abdul-Mateen II hat in Hollywood bereits sämtliche Register gezogen, die man sich für einen Mann in seinem Alter nur denken kann: In Matrix Resurrections war er als Morpheus zu sehen, spielte den gottgleiche Dr. Manhattan in Watchmen und gab sich auch für dramatische Angelegenheiten wie The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd und The Trial of the Chicago 7 hin. Ausgerechnet jetzt zieht der Aquaman-Schauspieler ein interessantes Resümee, indem er das Schauspielen bei einer solchen Comic-Adaption als Clownerei bezeichnet. Wie gelangt er zu dieser Feststellung gegenüber dem New Yorker Magazin Vulture?

Um den Standpunkt ein wenig zu unterfüttern, muss gesagt werden, dass Abdul-Mateen II aktuell bei dem mit Preisen überhäuften Broadway-Stück "Topdog/Underdog" die Hauptrolle innehat. Für ihn sei das eine Art Reise zurück zu seinen ersten zarten Gehversuchen als Schauspieler, denn während er an der UC Berkeley Architektur studierte, war es ausgerechnet dieses Stück, dass er in einem Theaterkurs auf eigenwillige Weise interpretierte. Das Stück habe sich damals "wie für ihn gemacht" angefühlt. Nach dieser Station in Berkeley machte er Karriere in der Stadtplanung in San Francisco, wobei er zum Spaß Abendkurse am dort befindlichen American Conservatory Theater besuchte und letzten Endes sein Schauspielhobby zum neuen Lebensmittelpunkt umgestaltete.

Im Rückblick schildert Abdul-Mateen II, dass er 2012 die David Geffen School of Drama in Yale besuchte. Trotz seiner Vorerfahrung sah er sich damals gegenüber den übrigen Kursteilnehmer:innen als deutlich weniger versiert an. Seine Altersgruppe sei zudem nicht repräsentiert worden, denn die übrigen Menschen seien entweder älter oder jünger gewesen, was es schwieriger gestaltet haben dürfte, Anschluss zu finden. Bei der Erstsemesterprüfung hat ihn der Vorsitzende allerdings dazu ermutigt, mehr Raum für sich in Anspruch zu nehmen und sich nicht kleinzumachen. Dieses Lebensereignis scheint seine Herangehensweise an Rollen mitgeprägt zu haben.

Eine der ersten Herausforderungen für Abdul-Mateen als neuer Schauspieler sei es gewesen, herauszufinden, wann er am meisten für eine Rolle tun sollte:

"In der Schule neigt ein Schüler dazu, zu zeigen, dass er alle Werkzeuge einsetzt! Die unabhängigen Künstler finden heraus, was am besten zu ihrem Instrument und ihren Bedürfnissen passt. Das ist eines der Dinge, die ich im Laufe der Jahre lernen musste, zu verfeinern."

Wie artikuliert sich der beschriebene Prozess für "Topdog/Underdog" nun also im Vergleich zu einer Blockbusterproduktion wie Aquaman? "Bei allem sollte es darum gehen, die Wahrheit zu finden. Aber manchmal muss man wissen, in welchem Film oder Genre man sich befindet", sagt Abdul-Mateen.

Für ihn gehe es darum, zu erkennen, dass man anders an einen Superheldenfilm herangehen muss und das Schauspiel gegenüber einer hochdramatischen Angelegenheit wie The Trial of the Chicago 7 abwandeln müsse. Von einem gewissen Standpunkt aus helfe eine Phrase wie "Aquaman ist ein Clownsfilm" dabei, sich überwinden zu können und etwas anderes als zuvor zu machen. Diese abstrahierende Herangehensweise sei ein probates Mittel, damit man eine clevere und überraschenden Interpretation einer am Film beteiligten Figur zustande bringen könne. Das ist eine spannende Perspektive auf den Schauspielalltag, da veranschaulicht wird, mit welchen Techniken Stars hantieren, um sich in die richtige Stimmung für eine Rolle zu bringen.

Besonders interessant ist an der persönlichen Schilderung des Autors Hunter Harris, dass er Yahya Abdul-Mateen II als Mann voller Widersprüche beschreibt, wenn es um sein Auftreten geht: Während des Treffens könne er fast schon spielend in verschiedene Rollen wechseln, die von außerordentlicher Lässigkeit bis hin zu einem stoischen Auftreten reichen. Sein Charisma könne Abdul-Mateen II anscheinend gleich eines Dimmerschalters Hoch- und Runterdrehen.

Wie steht ihr zu den Aussagen des Stars: Denkt ihr, dass man diese unterschiedlichen Schwerpunkte bei seinem Schauspiel als Superschurke Black Manta vernehmen kann oder ist das eher ein gedankliches Konstrukt?

Quelle: Vulture
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