Es geht doch nichts über einen guten (also schön bösen) Antagonisten, der dem Protagonisten das Leben so richtig schwer macht. Die meisten Filme stehen und fallen mit ihren Schurken, und wenn der Schurke auf eine Art und Weise fällt, die seiner vorangegangenen Darstellung so gar nicht gerecht wird, ist das ziemlich frustrierend. Sei es, weil der Bösewicht praktischerweise eine einzige Schwachstelle hat, die der Held auszunutzen weiß - oder weil den Drehbuchautoren schlicht und ergreifend die Ideen ausgegangen sind. Dies sind die "besten" Beispiele, die uns einfallen, aber vielleicht wisst ihr ja noch mehr!
Pennywise/Es
Eigentlich sollte Es aka Pennywise (Bill Skarsgård) so gut wie unbesiegbar sein, immerhin kann sich dieses Monstrum, das meistens als Clown durch die Gegend läuft, in praktisch alles verwandeln. Sein Problem ist, dass es sich von Angst ernährt - und wenn seine Opfer keine Angst mehr vor ihm haben, dann sieht es schlecht aus. Sicher, das Ende von Es - Kapitel 2 hält sich an Stephen Kings Buch, und dennoch ist es ein wenig enttäuschend: Da sie mit ihrem Ritual keinen Erfolg haben, fertigen die Verlierer Pennywise auf andere Weise ab: mit der Macht der Schimpfwörter! Jepp, sie brüllen ihn so lange an, bis die gigantische Spinne nur noch ein Häufchen Elend ist.
Tripods
Ja, H.G. Wells hat es so vorgeschrieben - und dennoch: Wie abrupt die dreibeinigen Kampfmaschinen den Krieg der Welten verlieren und zugrunde gehen, ist etwas frustrierend. Den ganzen Film über legen sie alles in Schutt und Asche, sorgen überall für (berechtigte) Panik und entsaften jedes Menschlein, das sie in die Griffel kriegen. Da fragt man sich, wer diese Giganten überhaupt aufhalten soll, wenn nicht mal Tom Cruise dazu in der Lage ist. Aber wie sich herausstellt, haben sich die Außerirdischen nicht gründlich genug auf ihre Invasion vorbereitet und über die irdischen Lebensbedingungen informiert. Als sie sich kollektiv einen Schnupfen holen, ist es aus mit ihnen.
Snoke
In Star Wars - Das Erwachen der Macht wirkt es so, als wäre Snoke (Andy Serkis), der mysteriöse Oberste Anführer der Ersten Ordnung, der Imperator der Sequel-Trilogie. In Star Wars - Die letzten Jedi eine Zeit lang auch noch - bis zu seinem unglamourösen Ableben. Zwar erfährt man wieder so gut wie gar nichts über ihn, aber daran, wie er mit Rey (Daisy Ridley) umspringt, erkennt man, dass er ein überaus mächtiger Machtnutzer sein muss. Zumal er auch behauptet, die Gedanken und Absichten seines Schülers Kylo Ren (Adam Driver) lesen zu können. Tja, kann so ausgeprägt kann diese Fähigkeit dann wohl doch nicht gewesen sein. Kylo zweiteilt ihn, einfach so.
"Signs"-Aliens
"Badass" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, um die geheimnisvollen Aliens aus Signs - Zeichen zu beschreiben. Aber sie kommen schon sehr furchterregend rüber, und als sie dann am Ende des Films in voller Pracht gezeigt werden, erzielt das durchaus den gewünschten Effekt. Aber M. Night Shyamalan reißt alles ein, was er vorher aufgebaut hat, indem er die tödliche Schwäche der Aliens enthüllt: Wasser! Wie bitte kommt man als wasseranfälliger Außerirdischer auf die Idee, eine Invasion auf einem Planeten zu starten, der voll von dem Zeug ist? Hätte Mel Gibson gewusst, dass es nur ein paar gut gezielte Wasserbomben braucht, es wäre ein Kinderspiel gewesen.
Bane
Der Mann, der die Fledermaus gebrochen hat. Und sich dazu nicht mal übermäßig anstrengen musste. Von Bane (Tom Hardy) bekommt Batman (Christian Bale) in The Dark Knight Rises seine Grenzen aufgezeigt, sowohl psychisch als auch physisch, und er muss hilflos mit ansehen, wie der Bösewicht Gotham unter seine Kontrolle bringt. Kurz gesagt: Bane ist der Inbegriff eines Badass-Schurken. Nur leider lässt sein Abgang einiges zu wünschen übrig. An der finalen Prügelei gibt es nichts auszusetzen, doch dann kommt Catwoman (Anne Hathaway) angebraust und pustet ihn mal eben mit dem Batpod um. Von Christopher Nolan hätten wir da schon etwas Kreativeres erwartet.
ED-209
Der Polizeiroboter ED-209 aus RoboCop ist eine absolute Killermaschine. Als es bei seiner Präsentation zu Beginn des Films zu einer Fehlfunktion kommt, wird klar: Wenn er ein Ziel im Visier hat, lässt er nicht locker, bis dieses Ziel pulverisiert ist. Später setzt er auch RoboCop (Peter Weller) selbst schwer zu und schlägt diesen in die Flucht, doch dann zeigt sich, was seine große Schwäche ist: Treppen. Fast schon unfreiwillig komisch, wie dieser knallharte Robo da runterpurzelt und hilflos auf dem Rücken liegend rumzappelt und rumquiekt. So kann der Titelheld entkommen und ihn letztlich endgültig ausschalten. Buchstäblich dumm gelaufen, würden wir mal sagen.
Ronan der Ankläger
Was sagt ihr, Ronan (Lee Pace) ist kein Badass?! Bei allem Respekt, da müssen wir widersprechen. Er besiegt Drax (Dave Bautista), der ja nicht ohne Grund den Beinamen "der Zerstörer" trägt, ganz easy im Kampf Mann gegen Mann, killt ohne zu zögern die rechte Hand von Thanos (in dessen Anwesenheit!) und hat später sogar den Mumm, sich gegen den wahnsinnigen Titanen aufzulehnen. Aber dann, gerade als er kurz davor ist, endlich sein oberstes Ziel zu erreichen und Xandar zu zerstören, lässt er sich von Star-Lords (Chris Pratt) Tanzeinlage aus dem Konzept bringen und von den Guardians of the Galaxy übertölpeln. Sehr lustig, ja, aber irgendwie auch viel zu einfach.
"Independence Day"-Aliens
Unser letztes Stündlein hat geschlagen, kein Zweifel. Diese fiesen Aliens in Independence Day sind uns technologisch einfach zu weit voraus, wie sollen wir ihren Super-Mega-Riesen-Raumschiffen mit unserem popeligen Kampfjets etwas anhaben? Wir werden alle sterben! Denkt man, aber die Aliens haben nicht daran gedacht, sich ein vernünftiges Virenschutzprogramm zuzulegen. So braucht es nur den Grips von Jeff Goldblum, die Action-Skills von Will Smith, einen lebensmüden Randy Quaid und ein PowerBook 5300, um ihre Schutzschilde zu deaktivieren und sie vom Himmel zu holen. Endgültig besiegt waren sie freilich nicht, es kam ja noch zur Wiederkehr. Aber trotzdem.