Bewertung: 4 / 5
Wie immer vorab der Hinweis: Wer den Film noch nicht gesehen hat und nicht gespoilert werden möchte, sollte nicht weiterlesen.
Wie immer war ich mit meinem Sohn (13) im Kino, diesmal sogar in 3D und um ehrlich zu sein, war mein Junior kaum auf dem Sitz zu halten, was vorallem an dem neuen Soundsystem des Kinos lag, welches Bass-Booster unter jedem Sitz hatte. Eine echt interessante Erfahrung, selbst für einen erfahrenen Kinogänger wie mich. Doch auch ohne dieses neue Extra unseres bevorzugten Filmtempels, war mein Co-Kommentator hellauf begeistert. So waren seine ersten Worte nach der zweiten End Credit Szene: "Papa, das waren die besten zwei Stunden meines Lebens".
Trailer zu Doctor Strange
Na gut, Teenes geizen ja bekanntlich nicht mit Superlativen. Doch auch wenn meine Meinung zum Film etwas differenzierter ausfällt, bin ich durchaus auch recht angetan von der Umsetzung von Marvels magischstem Helden. Womit wir auch schon bei meiner Kritik zu Marvels Dr.Strange wären:
Wenn man ein Fan vom 3D Erlebnis im Kino ist, dann kann ich Dr.Strange absolut empfehlen. Die visuellen Effekte sind zahlreich und überzeugen durchaus. Sollte man allerdings, wie ich, lieber auf einer gestochen scharfen Leinwand seinen neuesten Blockbuster sehen wollen, macht man mit dem lieben Doc auch in 2D nichts verkehrt. Denn auch ohne 3D weiss der Film zu beeindrucken. Schon von Beginn an ist man gefesselt von der Geschichte des Neurochirurgen und seinem Interessanten, und vorallem anfangs, sehr schmerzhaften Werdegang, vom arroganten Arzt mit Promi-Status, hin zum Meistermagier mit Hang zum Ungehorsam.
Auch wenn Dr.Strange ein waschechter Marvel Held ist, so versucht man die besonderen Merkmale des Magiers, samt der neuen Welt, die sich im Verlauf des Films dem Zuschauer mehr und mehr öffnet, hervorzuheben. So wird mitunter erklärt, dass Helden wie die Avengers eher die physische Welt beschützen, Magier die Welt hingegen vor mystischen Bedrohungen schützen. Ob einem diese Erklärung für das Ausbeiben von Hilfe bei den bisherigen Bedrohungen, die ja durchaus in der absoluten Appokalypse hätten enden können, ausreicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich wirft diese Erklärung mehr Fragen, als Antworten auf. Doch da ich schon oft meine Ansprüche in Sachen Logik und Kontinuität, zu Gunsten des Filmspaßes herunterfahren musste, habe ich es im Fall von Dr.Strange ebenso gemacht und das hat sich auch absolut ausgezahlt. Denn wenn man sich auf die absolut verrückte und sonderbare Reise des Doctors einlässt, macht sie einen Heidenspaß.
Wie bei allen bisherigen Marvel Filmen, geizt man auch hier nicht an Witz und Tempo. Lockere Sprüche wechseln sich ab mit actiongeladenen und bildgewaltigen Szenen. Die Beweggründe der einzelnen Figuren sind logisch und nachvollziehbar. Der Wandel des Arztes mit einem Ego, größer als die Bedrohungen, denen er sich stellen muss, hin zum Magier, der bereit ist selbst Qualen bis in alle Ewigkeit auf sich zu nehmen, um die Menschheit vor der ewigen Versklavung zu retten, ist absolut glaubwürdig dargestellt. Die Beweggründe der "Bösewichte" sind gut erklärt und auch wenn man sofort weiss, dass die gegnerischen Magier einem gewaltigen Irrtum unterliegen und anstatt der erhoften Erlösung, die ewige Sklaverei auf die Abtrünnigen wartet, so hat man keinerlei Zweifel an deren Entschlossenheit, ihre Ziele zu erreichen.
Mein Fazit:
Dr.Strange ist ein weiterer guter Beitrag zum Marvel Cinematic Universe. Der Film ist von Anfang bis zum Ende spannend. Die Musik ist nicht unbedingt herausragend, aber dennoch mitreissend. Die Figuren sind in allen Rollen gut besetzt und überzeugend gespielt. Mein ganz persönliches Problem mit Dr.Strange ist, dass ich generell lieber physische Helden in Aktion sehe und mir diese ganze mystische Zauberwelt stellenweise zu abgedreht ist. Aber wie gesagt, das ist nur meine persönliche Vorliebe. Wer sowieso ein Fan von Dr. Seltsam ist, wird auf seine Kosten kommen, denn die Umsetzung des Stoffes ist meiner Meinung nach wirklich gelungen. Da ich dieses Mal nicht komplett mit meinem Sohn in der Bewertung übereinstimme, er 4,5 Sterne geben wollte, ich eher zu 3,5 Sternen tendiert habe, einigten wir uns in der Mitte.