Bewertung: 3.5 / 5
Emma Wünschmann war schon mal glücklicher mit ihrem Familienleben. Ihre Tochter Fee durchlebt gerade die Pubertät und ist ungenießbar, der Sohn Max leidet unter den gemeinen Mitschülern, ganz ähnlich wie ihr Mann Frank, dessen Chef ihn ständig mit mehr Arbeit zuschüttet. Emma würde sich so sehr wünschen, wieder eine glückliche Familie zu haben. Als jedoch alle vier auf dem Weg zu einer Halloween-Party von einer bösen Hexe verflucht werden und zu Figuren aus bekannten Horrorfilmen werden, scheint genau das Gegenteil der Fall. Denn wie sollen eine nörgelnde Mumie, ein kleiner scheuer Werwolf, ein mit Blähungen gesegnetes Frankenstein-Monster und eine Vampirin als Familie glücklich sein? Egal - zumindest müssen alle zusammenhalten, um die Hexe wieder dazu zu bringen, den Fluch aufzuheben. Ein monstermäßiges Abenteuer nimmt seinen Lauf.
Happy Family ist ein deutsch produzierter, auf ein internationales Publikum ausgerichteter 3-D-Animationsfilm, der mit parodistischen Bezügen zum klassischen Horrorkino ein Familienpublikum ansprechen möchte. Technisch auf dem höchsten Stand ist der Film, der auf David Safiers erfolgreichem gleichnamigen Roman basiert, und liefert beste Unterhaltung für die ganze Familie. Der Humor der Geschichte ist fein austariert zwischen wildem Slapstick und gelungenem Dialogwitz und die Figuren sind stimmig zusammengeführt und liebevoll mit ihren Eigenarten gezeichnet.
Trailer zu Happy Family
Auch die Synchronarbeit leistet ganze Arbeit, allen voran sorgen Hape Kerkeling als düster-melancholischer Dracula und Oliver Kalkofe als sein treuer Diener Renfield für jede Menge Spaß und Abwechslung. Happy Family ist ein gut unterhaltender Animationsspaß aus Deutschland, der den Vergleich mit internationalen Vorbildern nicht scheuen muss.
Die Dramaturgie folgt einer einfachen, aber mehrsträngigen Heldenreise: Familienmitglieder durchleben ihre eigenen kleinen Abenteuer, durch die sie am Ende wieder zusammenfinden. Das ist eine etwas vorhersehbare Konstruktion, die auf der Metaebene (Themen wie Einsamkeit, mangelnde Anerkennung, Liebesverlust, Außenseitertum) keinen Mehrwert hervorbringt.
Prädikat: wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung