Bewertung: 4 / 5
Eigentlich hat noch niemand den kleinen Jungen bei seinem richtigen Namen gerufen. Er hieß einfach immer schon "Zucchini". Und deswegen ist das auch der Name, auf den er hört und mit dem er von dem netten Polizisten namens Raymond in das Waisenhaus gebracht wird. Denn Zucchini hat keine Eltern mehr. Der Vater ist schon lange weg und die Mutter ist durch einen ganz komischen Unfall auch nicht mehr da. Nun aber soll Zucchini in der fremden Umgebung neue Freunde finden. Das fällt ihm zunächst schwer, geht dann aber doch ganz leicht. Bis eines Tages Camille ins Heim kommt. Und da lernt Zucchini dann tatsächlich etwas ganz Neues kennen. Denn zum allerersten Mal ist er verliebt.
Die schweizerisch/französische Koproduktion Mein Leben als Zucchini überzeugt als liebevoll erdachte und kunstvoll umgesetzte Stop-Motion-Animation. Die Puppen sind bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet mit Frisuren und coolen Mini-Kostümen, die jedem der Charaktere eine besondere Note verleihen. Am auffälligsten sind die Augen, riesengroß und mit Farben und Bewegung so lebendig, dass sie den Zuschauer emotional sofort in die Geschichte hineinziehen.
Trailer zu Mein Leben als Zucchini
Zucchini ist dabei das Herz des Films. Man sieht die Geschichte aus seiner Perspektive und kann so miterleben, wie er neue Freundschaften schließt, sich das erste Mal verliebt und auch in einer schier hoffnungslosen Situation dennoch neuen Grund zur Lebensfreude findet. Das alles sind wichtige und zentrale Botschaften, die sich gerade für das jüngere Publikum im Grundschulalter für die Identifikation mit den kleinen Helden anbieten.
Viel Wert wurde auf die Tonebene gelegt, in der jedes Türenschlagen und Treppensteigen so passgenau ist wie die dramaturgisch perfekt eingesetzte Musik. Es gibt viele Sidekicks, die auch einem erwachsenen Publikum Vergnügen bereiten werden und wenn die Kinder darüber philosophieren, wie das wohl mit dem Sex geht, dann gibt das jede Menge Gesprächsstoff für Große und Kleine.
Prädikat: besonders wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung