Bewertung: 3 / 5
Dany Boon ist einer der bekanntesten französischen Darsteller unserer Tage und es vergeht kaum ein Monat, in dem kein Kinofilm mit ihm zu sehen ist. Nichts zu verschenken lief im September vergangenen Jahres bei unseren Nachbarn und kommt im April - mit deutlich biederem Poster - nun auch zu uns. Eine typische französische Komödie, die einige punktgenaue skurrile Momente bietet, aber dann doch oft zu absehbar ist und Humor mit Drama etwas unglücklich mischt. Dennoch zeigt Boon hier wieder, was er draufhat, speziell in den ruhigen Momenten im letzten Drittel.
Nichts zu verschenken Kritik
François Gautier (Dany Boon) kann nicht aus seiner Haut: Der Geiger und passionierte Knauser tut sich schwer damit, Geld auszugeben und bittet nur zu gerne Freunde und Kollegen um kleine Gefälligkeiten. Eines Tages steht seine Tochter Laura (Noémie Schmidt) vor der Tür, deren Besuch ihn eindeutig überrascht, weil unerwartet. Kein Wunder, dass die junge Frau die Marotten ihres Vaters verwundern, der in ihren Augen ein großer Gönner und Menschenfreund ist. Und dann ist da noch die Musikerin Valérie (Laurence Arné), die François im Orchester gehörig den Kopf verdreht und ihn immer bloß zum Geldausgeben zwingen will...
Trailer zu Nichts zu verschenken
Dany Boon ist deutschen Zuschauern vor allem aus Komödien wie Willkommen bei den Sch'tis oder vor gar nicht langer Zeit Super-Hypochonder bekannt, die auch hierzulande Erfolge feierten. Nichts zu verschenken ist einer seiner aktuellen Filme, der demnächst auch bei uns startet und im Original mit Radin! betitelt ist, was "Geizkragen" heißt und wenig überraschend von seinen genervten Mitmenschen ausgerufen wird. Zwar ist der deutsche Titel naheliegend, aber auch etwas generisch und erinnert an Nichts zu verzollen (in dem er ebenfalls mitspielte, puh). Doch wie Titel und Poster etwas banal daherkommen, ist der kleine Wirbelwind mit den lustigen Dumboohren immer für einen Lacher gut und Nichts zu verschenken bietet einige wirklich exakt getimte witzige Momente. Mitunter ist der Film äußerst skurril und trifft mit seinem Humor punktgenau.
Andererseits hätte noch etwas mehr aus der Vorlage - Geizkragen, der seinem Spleen nur schwer frönen kann - herausgeholt werden können und gerade der etwas zu dramatische Schwenk gegen Ende des Films zerstört die weitgehend lustige Aura. Das kann funktionieren, kann aber auch etwas gestelzt wirken, weil die Dramakeule direkt in die Magengrube trifft. Andererseits zeigt Boon in genau diesen Szenen, dass er mehr kann, als nur den Scherzkeks zu mimen und präsentiert eine äußerst emotionale Seite.
Alles in allem eine unterhaltsame Komödie, jedoch etwas abgerundeter hätte sein können. Ob das deutsche Poster, das etwas in den Mittelpunkt rückt, was eher als Randnotiz des Films durchgeht, dem Erfolg einen Abbruch tut, kann nicht gesagt werden. Aber hier wäre etwas mehr Skurrilität nicht falsch gewesen.