Bewertung: 3.5 / 5
Ist der Film bekloppt? JA! Schleudern sich monströse Viecher gegenseitig in schimmernde Bürotürme? JA! Sind wir im Zuge der abebbenden Corona-Krise süchtig nach genau solcher Ablenkung und ausgehungert nach Action auf der Großleinwand? JA, JA und nochmals JA! Godzilla vs. Kong ist genau das, was uns allen so lange gefehlt hat und den durchschnittlichen Kinobesucher im Sommer 2021 erfreuen wird: Endlich mal wieder Kopf aus und ganz viel Eskapismus auf der Leinwand!
Godzilla vs. Kong Kritik
Nachdem er in den 70er Jahren erstmals Kontakt mit der Geheimorganisation Monarch hatte, lebt Riesenaffe Kong weiterhin auf Skull Island, mittlerweile betreut von der Wissenschaftlerin Ilene Andrews. Kong hat sich mit Ilenes gehörloser Adoptivtochter Jia angefreundet. Doch dann soll er von seiner Insel weggebracht werden, um die Welt zu retten: Denn unterdessen hat Godzilla damit angefangen, scheinbar willkürlich Forschungseinrichtungen überall auf der Welt anzugreifen. Um die Bedrohung durch Godzilla und die anderen Titanen zu beseitigen, hat der Konzern Apex nämlich eine neue Technologie entwickelt, doch um diese neue Waffe in Betrieb nehmen zu können, braucht Apex-Boss Walter Simmons eine Energiequelle, die im hohlen Kern der Erde verborgen ist, dem geheimen Lebensort der Titanen. Kong soll Apex dorthin führen, doch unterwegs wird das Transportschiff von Godzilla angegriffen...
Trailer zu Godzilla vs. Kong
Der aufmerksame MJ-Leser wird merken, dass wir exakt die Filmbeschreibung übernommen haben und Godzilla vs. Kong nicht noch mal mit eigenen Worten zusammenfassen. Warum auch, waren wir doch schnurstracks abgelenkt von den mit Liebe in Szene gesetzten Monstern auf der Leinwand. Wer achtet da schon auf Handlung?! Zwar wird versucht, dem Ganzen etwas Substanz mitzugeben, schließlich tropfen Wissenschaft und modernste Technik aus jeder Film-Pore, doch am Ende ist das alles ein wild durcheinander gewürfelter Sci-Fi-Brei, der nicht vom Wesentlichen ablenken soll: Godzilla und seinem Gegner Kong.
Die beiden Monster werden fulminant in Szene gesetzt, auch wenn in manchen Momenten, z.B. auf See, das CGI doch sehr künstlich wirkt und nicht ganz State of the Art. Doch dann kommen die Clashs im schillernden Hongkong und hier trumpft Godzilla vs. Kong mal so richtig auf. Im Endeffekt wird nichts anders gemacht als in den "Vorgängern" - Monster 1 haut auf Monster 2 drauf und umgekehrt -, vielleicht liegt es auch an der Corona-Durststrecke, aber die Kämpfe machen wirklich Spaß. Und was da alles zu Bruch geht! Nur Godzilla von Ralph Ruthe war effektiver...
Doch natürlich muss man auch einen kurzen Moment an die Story und die Schauspieler verschwenden, die in so einem Film nur Staffage sein können. Kinder spielen eine große Rolle, darunter Millie Bobby Brown und Kaylee Hottle als kleine Jia, aber die Erwachsenen sind vom Drumherum viel zu abgelenkt, als auch nur eine Sekunde zu überlegen, wo sich ihre Sprösslinge grade rumtreiben (Vater des Jahres und kaum im Film zu sehen: Kyle Chandler) bzw. sie aus der Gefahrenzone zu bringen, wenn sich nur fünf Meter entfernt gerade urzeitliche Echsen kloppen. Etwas nervig war für uns Comic Relief Brian Tyree Henry, aber für andere Zuschauer mag er genau stimmig sein.
Natürlich gibt es auch einige Logiklöcher und dabei wollen wir noch nicht mal von Alexander Skarsgård und seinem Sprint sprechen, jedoch ist das alles Makulatur. Godzilla vs. Kong ist eigentlich ein mittelmäßiger Film, aber er liefert. Ein kolossaler Schmonz mit Monstern, der auch ohne Schauspieler funktioniert hätte und uns allen im Kino eine bekloppt-gute Zeit bescheren.