Bewertung: 3 / 5
Mit Hunter Killer macht niemand etwas verkehrt, der auf Militär und U-Boote steht, die Handlung hält den Zuschauer über zwei Stunden hinweg bei der Stange. Dummerweise mischen in dieser zu viele Figuren an zu vielen Orten mit, so dass für deren Entwicklung keine Zeit aufgewendet wird und diese allesamt ohne Kontur bleiben. Dennoch ist Hunter Killer eine klare Empfehlung für Genrefans und jene, die über die eine oder andere unnötig pathetische Szene hinwegsehen können.
Hunter Killer Kritik
Seit Wochen liefern sich Russen und Amerikaner in den Tiefen der Barentssee ein gefährliches Katz- und Mausspiel, bis es eines Tages zu einem folgenschweren Unfall kommt und ein amerikanisches U-Boot der Los Angeles-Klasse, ein Hunter Killer, sinkt. Sofort wird Captain Joe Glass (Gerard Butler) mit einem zweiten U-Boot zu einem Rettungseinsatz geschickt. Doch die Situation ist brenzliger als gedacht, denn ein abtrünniger russischer Admiral bringt erst den russischen Präsidenten in seine Gewalt und will dann einen Krieg mit den USA anzetteln. Es liegt nun in Glass´ Händen, den Dritten Weltkrieg zu verhindern...
Trailer zu Hunter Killer
Würde es Angel Has Fallen nicht geben, könnte man Hunter Killer vielleicht sogar als dritten Teil der Handlung durchgehen lassen. Gerard Butler rettet mal wieder den Präsidenten, nur dieses Mal eben den russischen. Ansonsten wird erst einmal geboten, was man von dieser Art Film erwarten kann: Ein paar kernige Typen in einer ausweglosen Situation müssen den Tag retten, eigentlich eine Art Film, wie es sie inzwischen recht selten gibt und auch das U-Boot-Setting ist größtenteils unverbraucht. Zwar gab es in der Geschichte Hollywoods eine Reihe Filme, die sich als Schauplatz jene Kriegswaffen herausgepickt haben, aber wirklich herausragende Werke sind selten und nur wenige schaffen es, wie Das Boot, Jagd auf Roter Oktober oder Crimson Tide - In tiefster Gefahr, die beklemmende Atmosphäre einzufangen.
Auch Hunter Killer scheitert leider genau in diesem Punkt. Entgegen dem Titel spielt das von Gerard Butler kommandierte U-Boot eine wichtige Rolle, doch weite und wichtige Teile der Handlung spielen an Land, wo dann vor allem Toby Stephens und sein Marine-Team im Zentrum stehen. Dort findet auch der größte Teil der Action statt, während unter Wasser die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen. Doch keine Sorge, auch so manchem Torpedo muss ausgewichen und einige Lecks gestopft werden, das muss das Boot abkönnen. Spannung wird auf jeden Fall genug geboten und immerhin versucht man sich hier nicht an einer reinen Schwarz-Weiß-Zeichnung und stellt die Russen als böse und die Amerikaner als gut dar, sondern erlaubt sich wenigstens einige Graustufen.
Man muss sich dennoch auf Hunter Killer erst einmal einlassen, um seine Freude daran zu haben. An vielen Stellen werden Klischees gedroschen, militärischer Pathos und Ehre dürfen nicht fehlen und heldenhafte Entscheidungen gibt es zuhauf. Wer darauf nicht steht, wird nicht glücklich. Wer aber Action mag und Militär im Einsatz, der kommt hier zweifelsfrei auf seine Kosten. Nur die Figuren bleiben bei diesem Feuerwerk dann eben auf der Strecke und darin liegt eins der größten Probleme von Hunter Killer, denn diese entwickeln sich nicht. Weder Butlers Glass, noch Stephens´ Bill Beaman durchlaufen eine Entwicklung und sind am Ende eigentlich da, wo sie charakterlich auch am Anfang waren. Gary Oldman oder Linda Cardellini dürfen zwar mitmischen, bleiben aber im blass im Hintergrund wie so ziemlich alle Darsteller.
Hunter Killer ist ein guter Actionfilm! Punkt! Auf diese Aussage lässt sich das Fazit am besten reduzieren. Spannung wird geboten, die Schauwerte sind da und langweilig wird einem in den zwei Stunden auch nicht. Wer damit leben kann, dass der Rest ein wenig generisch ist und das Potential der Darstellerriege nicht genutzt wird, der bekommt einen wirklich soliden Actionfilm mit recht selten genutztem Schauplatz geboten und das ist auf jeden Fall etwas, was für Hunter Killer spricht.