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Streikdauer ungewiss

Die Writers Guild of America streikt: Filme, Serien & TCA Press Tour in Gefahr (Update)

Die Writers Guild of America streikt: Filme, Serien & TCA Press Tour in Gefahr (Update)
6 Kommentare - Mi, 03.05.2023 von N. Sälzle
In den USA streiken die Drehbuchautoren und das könnte sich über kurz oder lang auf die Serien und Filme auswirken, auf die wir derzeit warten.

++ Update vom 03.05.2023: Der Autorenstreik in den USA schlägt bereits immense Wellen, insbesondere, da sich nun immer mehr Vereinigungen hinter der WGA mit ihren Forderungen positionieren. So verkündete auch die Schwestervereinigung WGGB aus Großbritannien, sich solidarisch mit den WGA-Mitgliedern zu zeigen, die in den Streik getreten sind.

Derweil könnten die Auswirkungen aus diesem Streik weitreichender sein, als bislang angenommen. Befürchtet wird inzwischen, dass die TCA Press Tour, die in diesem Jahr für den 28. Juli bis 11. August vorgesehen ist, auf der Kippe steht. Der Verstand der TCA ließ in einer E-Mail jedenfalls bereits wissen, dass man die Situation beobachte und die Networks entsprechend informiere, sobald Infos vorliegen. Jedoch wird wohl bereits damit gerechnet, dass jegliche Promo-Aktivitäten von Autoren und Serienschöpfern auf Eis gelegt werden.

Im Zuge der TCA Press Tour rühren die US-Sender für gewöhnlich massiv die Werbetrommel für ihre neuen Inhalte und stehen der Presse für Interviews zur Verfügung. Das Event ist für die TV-Landschaft stets von großer Bedeutung, weshalb ein Wegfall oder auch Einschränkungen die Sender massiv treffen würden.

++ News vom 02.05.2023: Dieser Streik wirft seit langem seine Schatten voraus. Die Writers Guild of America befindet sich nun offiziell im Streik und das wird die Film- und Serienlandschaft durchaus treffen. Mehrere Medien berichten schon seit Wochen, dass die Entscheidung über Serienverlängerungen und -bestellungen davon abhängen könnte, ob und wie lang gestreikt wird. Zumindest könnten sich entsprechende Entscheidungen durch den Streik teils massiv verzögern.

Wie die WGA in einem Statement mitteilte, habe man keine Einigung mit den Studios und Streamingdiensten erreicht. Entsprechend befinde man sich ab bzw. seit Mitternacht im Streik, da dann der aktuelle Vertrag ausläuft bzw. auslief. Verhandelt wird übrigens seit 20. März - eine Verhandlung, die alle paar Jahre wieder stattfindet und mal mit mehr, mal mit weniger Aufsehen über die Bühne geht.

Dass sich dieses Mal ein womöglich sogar lang andauernder Streik anbahnte, wurde befürchtet. Zum einen litt und leidet die Streaming- und TV-Landschaft massiv unter der Corona-Pandemie und deren Nachwirkungen, sowie einem gewaltigen Umbruch innerhalb der Branche aufgrund sich verändernder Spielregeln, der wirtschaftlichen Situation und mehr. Andererseits fordern die Autoren zurecht, dass die Entlohnung und weitere Bedingungen dem sich veränderten Markt gerecht werden. Insbesondere geht es dabei darum, wie das Streaming den Markt verändert hat.

Über das letzte Jahrzehnt hinweg setzten die Unternehmen auf Geschäftspraktiken, die die Entlohnung zusammengestutzt und die Arbeitsbedingungen untergraben hätten, schrieb die WGA auf Twitter. Man bitte deshalb darum, dass die Zahlungs- & Arbeitsbedingungen wieder an die Werte angepasst werden, die in dieser Branche vermittelt würden. Das Überleben dieses Berufes hänge davon ab.

Im Gespräch mit Deadline erklärten WGA West-Präsidentin Meredith Stiehm und die beiden Vorsitzenden des Verhandlungskommitees David A. Goodman und Chris Keyes, dass sich die Unternehmen nicht darauf einlassen wollten, einige der Kernforderungen der Writers Guild of America zu erfüllen oder diesen zumindest entgegenzukommen. Diese Kernforderungen wären allerdings essentiell für das Überleben eines Drehbuchautors, der diesem Job in Vollzeit nachginge.

Laut Keyser könne man dies so verstehen, dass die Unternehmen verlangen, dass die WGA all ihre Anliegen aufgebe, damit die Unternehmen dann darüber sprechen könnten, über was sie tatsächlich sprechen wollten.

Verhält es sich tatsächlich so, ist klar, dass zunächst keine Diskussionsgrundlage geschaffen wurde - und auch, dass der Streik die Film- und Serienlandschaft beschäftigen könnte. Vorerst sind zwar vor allem die US-Late-Night-Shows von dem Streik betroffen, doch schnell könnten auch tägliche Soap-Operas betroffen sein, ehe es auch diverse Serien treffen könnte, die Staffel für Staffel produziert werden.

Sollte der Streik länger andauern, droht selbst so manch einem Kinofilm eine Startterminverschiebung. Betroffen wären dann vermutlich vor allem Filme, die ab dem 3. Quartal 2024 in die Kinos kommen.

Wie lang der Streik dauern wird, ist übrigens nicht abzusehen. Der bislang längste Streik der WGA dauerte 153 Tage und fand im Jahr 1988 statt. Davor wurde bereits 1960 ziemlich lange gestreikt - 146 Tage lang. Da kann der Streik in den Jahren 2007 und 2008 nicht ganz mithalten. So manch einer dürfte sich aber durchaus daran erinnern, dass die 100 Tage Streik damals auf so manch eine Serie ziemlich unschöne Auswirkungen hatte.

Quelle: Deadline
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