Bewertung: 4 / 5
Zeit für eine locker-flockige Kurzkritik, ich muss morgen früh raus und für mehr reicht die Zeit entsprechend nicht - trotzdem, ein paar Gedanken zum finalen Beitrag im nun begrabenen DCEU will ich trotzdem in den Ring werfen.
Review:
Trailer zu Aquaman - Lost Kingdom
Vorab: ich kam sehr zufrieden raus und fühlte mich 2 Stunden hervorragend unterhalten. Ich hatte praktisch keine Erwartungen und wurde sehr positiv überrascht. Die Dynamik zwischen Jason Momoa und Patrick Wilson, der hier weit interessanter auftreten durfte als im ersten Film, war große klasse. Der Film hatte dadurch ein bisschen Buddy-Comedy-Vibes und trotzdem nach wie vor die Roadmovie-Gene des Erstlings.
Vor allem die neuen Locations wussten stellenweise sehr zu begeistern. Ich liebe allgemein versunkene Königreiche und alte Ruinen in Filmen und hier wurde häufig gut abgeliefert. Zudem gibt es eine tolle Szene in einer art "Unterwasser-Piratenstadt", die mich vom visuellen Aha-Effekt her an den Trollmarkt aus Hellboy 2 erinnerte. Da hätte ich mir durchaus mehr Zeit mit gewünscht.
Da kommen wir auch schon zu meinem persönlich größten "Kritikpunkt": Generell wirkten manche Szenen sichtlich zusammengekürzt und aufs Wesentliche reduziert, vermutlich Ergebnis der Reshoots und Änderungen seitens Warner. Ein Directors Cut mit Wans Original-Vision für den Film wäre sicherlich sehr spannend zu sehen (auch wenn ich mir diesbezüglich natürlich keine Hoffnungen mache, Warner hat sicherlich genug Geld in dieses Wassergrab eines Blockbusters gepumpt).
Die Musik gefiel mir durchweg sehr gut, es gab ein anständiges Theme für Helden und Schurken, mehrere coole musikalisch toll unterlegte Sequenzen und allgemein war oft grinsendes Kopfnicken und Mitwippen meinerseits angesagt.
Die Effekte waren beileibe nicht so schlecht wie viele Kritiker vorab meinten, selbst das 3D wurde immer wieder für angenehme Tiefe im Bild und in der einen oder anderen Actionsequenz auch wirklich effektiv genutzt. Gefiel mir gut, da hab ich dieses Jahr weit bescheidenere Greenscreen-Katastrophen gesehen - ich schiel mal vorsichtig zu Ant-Man 3 und The Flash rüber...
Auch dem Plot war, wenn er auch stellenweise ein wenig sprunghaft war (man merkte wie gesagt, dass Szenen wohl hier und da entfernt wurden), doch sehr angenehm zu folgen. Die Screentime wird schön zwischen Helden und Schurken aufgeteilt, sodass man sich nie verloren fühlte - es war immer klar wo man sich befindet und wohin die Reise gehen soll. Zudem gefiel mir auch hier, dass die ökologische Komponente aus dem ersten Film nochmal aufgegriffen wurde und dabei, für mein empfinden angenehmerweise weniger plakativ, eine Rolle für die Story spielte.
Sicher, die offenkundigen Schnitte und die Blockung des Plots, oft mit Schwarzblenden, kann man dem Film sicher ankreiden, wenn man will - mich störte es nicht. Ich fühlte mich durchweg wohl in diesem Film und mit den Figuren - Momoa hat offenkundig einen Haufen Spaß und selbst die viel gescholtene Amber Heard ist kein Fremdkörper, sondern in den wenigen Momenten, in denen sie etwas Screentime bekommt, nach wie vor eine saucoole Wasserhexe.
Fazit:
Mir bleibt das DCEU als diese seltsame "Rockstar-Mirrorverse-Version" des MCU im Gedächtnis. Ein Universum voller problembehafteter, versoffen-kantiger Kerle und Filme, die oftmals alles andere als perfekt, aber zumeist extrem unterhaltsam waren (wenn auch nicht zwingend immer aus den richtigen Gründen). Und so werde ich auch Aquaman - Lost Kingdom als finalen Eintrag im Kopf behalten.
2 Stunden voller, oftmals leicht holprigem aber nie langweiligem, Spaß mit einem Jason Momoa in Hochform im Zentrum, der den Film mühelos schultert und mich als Zuschauer grinsend mitreißt.
Von mir gibts 4/5 Hüte bzw 8/10 Punkte
und eine letzte Empfehlung im nun leider begrabenen DCEU. Der macht Laune, auch in 3D!