Bewertung: 3 / 5
[b]Beasts of the Southern Wild[/b] verstösst gleich gegen zwei bekannte Filmregeln: Keine Kinder und keine Tiere.
In diesem Streifen spielt ein 6-jähriges Kind aber die Hauptrolle und angesichts der Location sind Tiere unvermeidbar. Nicht nur imaginäre.
Die kleine Hushpuppy(Quvenzhané Wallis) lebt in der unwirtlichen Natur am Ufer des Mississippi, ihr Vater will scheinbar nichts mehr mit ihr zu tun haben, so daß sie alleine in einer ärmlichen Hütte hausen muss.
Erst als sie ihr "Heim" anzündet, nimmt ihr Vater sie wieder zu sich.
Trotz dieser schlimmen Verhältnisse liebt sie ihren Vater und ihre Heimat abgöttisch, aber es gibt noch ein weiteres Problem. Der Flusspegel steigt und steigt und entzieht dieser Gegend jede (Über)lebensgrundlage.
Eine Zwangsevakuierung scheint unvermeidlich.
Bei diesem Regiedebut bemächtigt sich der Regisseur nicht gerade den kleinen Themen.
Es geht um den aussichtslosen Kampf eines kleinen Kindes und nicht minder hilfloser Erwachsener gegen deren Entwurzelung.
Die Einheimischen müssen sich nicht nur der Unwirtlichkeit und Veränderbarkeit des Planeten erwehren, sondern auch gegen Willkür von politischen Apparaten, die keinerlei Einfühlungsvermögen zeigen.
Kontrastiert wird dieser ungleiche Kampf durch die scheinbar naive Sichtweise der kleinen Hushpuppy.
Sie versucht mit ihren eigenen Mitteln die Welt zu verstehen, in der sie leben muss.
Genau wie ihr Vater versucht sie "alles unter Kontrolle" zu haben, aber die [b]Beasts[/b] in ihrer Phantasie sind von einem kleinen Kind nur schwer zu bändigen.
Es ist sicher kein Streifen für die ganz grosse Kinoleinwand, trotzdem gelingt es die Bedeutsamkeit der Ereignisse in adäquater Weise zu transportieren.
Gegen Ende geht leider aber auch die Konsistenz etwas baden und die einsetzende Musik in der Schlussequenz trägt etwas arg dick auf.
Wer aber auf emotionale Streifen ausserhalb gängiger Filmkonventionen steht, wird hier sicherlich gut bedient.
Beasts of the Southern Wild Bewertung