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Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück

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Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück Kritik

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück Kritik

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück Kritik
0 Kommentare - 04.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" ist.

Bewertung: 3 / 5

Die über dreißigjährige Bridget Jones (Renée Zellweger) ist immer noch Single, weil sie einfach nicht den richtigen Mann findet. Durch ihre bisherigen Erfahrungen und ihr Übergewicht kann sie auch schlecht auf Männer zugehen und es fehlt ihr an Selbstvertrauen. Also versucht sie, ihr Leben zu ändern. Zu allem Überfluss versucht ihre Mutter (Gemma Jones), sie mit dem Anwalt Mark Darcy (Colin Firth) bekannt zu machen. Doch Bridget findet stattdessen eher Gefallen an ihrem Chef Daniel Cleaver (Hugh Grant).

Die großen Fragen der Liebe sind eigentlich in Filmen ganz gut aufgehoben. Gut gemacht ist der Liebesfilm eine Meisterklasse für sich. Nun gibt es aber auch verschiedenste Formen von Beziehungstypen und diese entstehen aus nicht minder wenigen sexuellen Orientierungen, Vorlieben, Erfahrungen, Prägungen und so weiter und so fort. Die wahre Liebe ist ein sehr schweres Unterfangen und mindestens genauso schwer, sie in einen Film zu bannen, der danach wohl den Ruf genießen wird, entweder richtig gut, oder richtig schlecht zu sein. Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück ist ein Paradebeispiel für einen Film, den irgendwelche kleingeistigen Menschen, die Stereotypen seit jeher ausleben, in die Kategorie Frauenfilm packen würde. Nun, ich persönlich habe mich nie damit befasst, was Frauen- und was Männerfilm ist. Und von Nicht-Binären-Filmen will ich gar nicht erst anfangen. Vielleicht alles Illusion. Vielleicht aber auch die einzige Wahrheit, die zählt. Vermutlich nicht, letzteres war definitiv eine Finte. In diesem Film, der unter anderem von Großbritanniens größtem Romantiker, oder Kitsch-Vertreter Richard Curtis verfasst wurde, geht es um eine Dame in ihren dreißigern, die sich in einen Mann verliebt, der ist der falsche. Und dann muss sie erkennen, daß der, den sie schon länger um sich hatte, der richtige ist.

Das ist banal, ja auf dem Papier und in der letztlichen Umsetzung erzählt Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück sicherlich keine intelligente, oder aufschlussreiche Geschichte über das Leben. Es ist kompliziert, dann ist es einfach, dann ist es Schmerz und dann ist es vielleicht etwas zu pubertär, was der Zuschauer da über sich ergehen lässt. Doch Folter geht auch anders. Es ist ja nun mal auch so, daß man auf das Ausleben von Gefühlen und wie Liebe verstanden wird, von Land zu Land, von Mensch zu Mensch, von Tag zu Tag anders blickt. Liebe ist ein komplexes Thema, dem der Film von Regisseurin Sharon Maguire vielleicht nicht allumfassend gerecht werden kann. Doch welcher Film kann das schon. Überdies muss man sagen, daß das aber dennoch einen gewissen Charme aufweist, gerade wenn man sich mit dem Schaffen von Richard Curtis befasst, der den ultimativen Wahnsinns-Kitsch Tatsächlich... Liebe (2003) verfasste und dabei vielleicht die Grenzen des guten Geschmacks bis zum Ende auslotete, ist Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück der so seltsam surreal daherkommt. Die Frau hier ist nicht emanzipiert. Die Frau hier macht sich Sorgen um ihre Figuren. Sie ist frustriert und lebt eigentlich nur davon, daß sie nach der einen Identität im Sinne der großen Liebe schmachtet. Den Bechdel-Test würde das hier vermutlich nicht überstehen. Und dennoch, gerade weil alles so überzogen und fast schon parodistisch anmutet, hat der Film einen nicht gänzlich bestreitbaren Charme, der ihn irgendwie sympathisch macht.

Denn Real scheint das alles nicht. Der schmale Grat aus Realität und Fiktion ist ja etwas, was der Glaubhaftigkeit vieler Werke schadet. So aber eben nicht diesem hier. Denn die Macher hinter dem Film versuchen gar nicht erst etwas zu schaffen, was in irgendeiner Weise nachvollziehbar wäre. Zumindest nicht auf der reinen Meta-Ebene und so verwundert es auch nicht, daß sich Crème de la Crème des britischen Films da die Klinke in die Hand gibt. Ob dadurch allerdings ein Film aufgewertet wird, daß sei mal dahingestellt. Doch die surreale Note, die immer so ein wenig an Wes Anderson erinnert, macht schon einiges wett und es ist erstaunlich, wie einfach vom Grundthema man doch sein kann. Nicht, daß Liebe einfach wäre. Ist sie vermutlich selten. Doch hier ist das, was der Film will, worauf er hinaus möchte, sicherlich schon etwas anders, als moderne Diskurse, die sich nur noch aus irgendwelchen Pseudo-Politeleien begründen. Gut, auch das hat seine Gründe und ist sicherlich richtig irgendwo. Doch das Chaos, das Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück offenbart, ist ja ein gänzlich anderes. Erstaunlich ist aber, daß der Film gar nicht mal so sehr den Blick auf die Absurdität der Romantik legt, wie es zunächst oberflächlich scheint. Denn ja, daß gibt es auch. Doch das ist eben auch nicht der alleinige Kern, der den Film ausmacht. Denn während Hauptdarstellerin Renée Zellweger sicherlich keine unattraktive Frau ist, so entsprach und entsprechen sie und auch Figur eben nicht dem, was man allgemein hin als Sexbombe oder dergleichen titulieren würde. Zellweger hat etwas Natürliches und das zeichnet auch die Figur und die Bedeutung aus.

Gänzlich modern ist dieser Ansatz und auch der Feminismus, den der Film propagiert, nun auch nicht mehr. Doch das muss er eben auch nicht sein. Als Zeitprodukt kann man Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück aber auch nach wie vor genießen. Gerade weil das, was man hier Feminismus nennt, gar nicht so offenkundig ist. Es sind auch einige Dinge, die man einer Frau wohl aufbürdetete unter anderem deshalb aus der Mode gekommen. Alles in allem denkt die Figur im Film sehr viel nach. Wenngleich das unüblich ist, so scheinen doch auch die Gedankengänge jetzt nicht gerade philosophischer Natur zu sein und auch keinem tieferen Sinn, einer tieferen Bedeutung zu entspringen.

Ein charmanter, vielleicht etwas aus der Zeit gefallener Film ist Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück geworden. Schauspielerisch ist das eigentlich zu gut, inhaltlich moderat und ansonsten ist man natürlich schon schlimmeres gewohnt. Dennoch etwas zäh ist es auch und es ist ja eigentlich klar, worauf das hinausläuft. Vielleicht war das mal anders und irgendwie kann man diesem Werk dann doch nicht gänzlich böse sein.

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück Bewertung
Bewertung des Films
610

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