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Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen

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Filmkritik zu Brimstone

Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen Kritik

Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen Kritik
0 Kommentare - 02.07.2023 von filmfreak99
In dieser Userkritik verrät euch filmfreak99, wie gut "Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen" ist.
Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen

Bewertung: 2.5 / 5

Ich möchte bei diesem Werk vorab eine Warnung abgeben. Dieser Neo-Western ist nichts für schwache Nerven und schon gar nicht jedermanns Sache. Die ersten 20 Minuten sind noch ganz passabel, aber dann nehmen Grausamkeiten überhand, die oft gar nicht nötig sind. Die hätte man durchaus weglassen oder abschwächen und den Streifen damit ruhig kürzen können.
Das Interessante daran ist jedoch, dass es sich hier ausschließlich um eine europäische Produktion handelt, die Geschichte aber im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt. Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Belgien, Schweden und Großbritannien werden als Produktionsländer genannt.
Brimstone bedeutet übersetzt "Schwefel". Vermutlich eine Anspielung auf die biblische Hölle, durch die die Protagonistin gehen muss.

Wo genau in Amerika die Handlung spielt, wird nicht erwähnt. Jedenfalls stehen im Mittelpunkt des Westerns die tapfere Liz/Joanna (Dakota Fanning) und der diabolische Reverend (Guy Pearce). Sie sind holländische Einwanderer, die sehr bescheiden und religiös auf einer Farm leben.
Die Handlung ist in 4 Kapiteln unterteilt, die mit biblischen Namen (Offenbarung, Exodus, Genesis, Vergeltung) versehen wurden, aber nicht chronologisch erzählt werden. Es beginnt in der Gegenwart, in der Liz mit einem netten Ehemann und 2 Kindern eine Farm bewirtschaften. Doch eines Tages taucht ein neuer Priester in der kleinen Gemeinde auf, Liz erkennt ihn und scheint in einer Beziehung zu ihm zu stehen. Dieser Reverend ist allerdings kein braver Gottesmann, sondern stellt sich bald als brutaler Bösewicht heraus. In den Kapiteln 2 und 3 des Films wird die Vergangenheit dargestellt und man erfährt wie Liz Leben bis zur Gegenwart verlaufen ist. Im letzten Kapitel kommt es dann zum finalen Showdown zwischen ihr und dem sadistischen Reverend.

Es war nun so: Ich habe mir den Westernstreifen in der ZDF-Mediathek angeschaut, da ich ihn noch nicht kannte und noch nie etwas davon gehört hatte. Danach jedoch habe ich mich richtig unwohl gefühlt. Für mich persönlich war das kein gutes Zeichen und ich werde mir diesen brutalen Film nicht nochmal antun. Wer allerdings auf "Sado-Maso" steht, der könnte sich hier zurechtfinden oder wem es nichts ausmacht, wenn mal so ein gesetzloser Cowboy an die Schweine verfüttert wird, bitte sehr!
Keine Ahnung, ob das so ein Holländer-Ding ist, aber dieses gewalttätige Werk hat mich an so manche Produktion von Paul Verhoeven aus den 80ern und 90ern erinnert. Das war so ein Mix aus Brutalität, Sex und Gewalt (RoboCop, Total Recall, Basic Instinct usw.). Regisseur Koolhoven musste hier wohl seine perverse Ader ausleben lassen. Die Brutalo-Schundfilme von Quentin Tarantino sind da ähnlich!

In Brimstone sind eindeutig die Männer die Arschlöcher und die Frauen die Heldinnen. Das klingt zunächst positiv und nach moderner Emanzipation, aber hier muss man mal mehr ins Detail gehen. Frauenfeindlichkeit (Misogynie) ist an der Tagesordnung. Sie werden gezüchtigt, vergewaltigt, geschlagen, ausgepeitscht, ihnen wird die Zunge rausgeschnitten, sie werden aufgehängt und verbrannt.
Da bekommt man als Zuschauer einen richtigen Hass und möchte am liebsten alle Bösewichte persönlich mit einem Winchester-Gewehr erschießen.

Das Drehbuch insgesamt wirkt nicht ausgereift und weist so manche Logikfehler auf, speziell die Charakterzeichnung lässt doch sehr zu wünschen übrig. Der brutale Reverend zum Beispiel wird in einer Bordell-Szene schwer verletzt, überlebt aber anscheinend problemlos und macht sich wieder auf die Suche nach Liz. Wie er die Frau immer wieder aufspürt, bleibt ein Rätsel.
Apropos Reverend: Er ist einfach nur böse. Obwohl ein Mann Gottes - und er zitiert oft gern die Bibel, gibt es bei ihm kein Erbarmen und kein Einlenken. Mit Ausnahme des Gesetzlosen Samuel (Kit Harington) zum Teil und Liz Ehemann Eli (William Houston) im Ganzen sind alle Männer gewalttätig und pervers. Prost Mahlzeit!

Nun, dieser Western hat bei allem Abscheulichen auch ein paar Highlights. Die Optik und die Ausstattung sind hervorragend. Da hat man keine Kosten und Mühen gescheut und man fühlt sich wirklich in eine Westernwelt versetzt.
Beispielsweise hat man in einer Lausitzer Bergtagebau-Grube eine komplette Westernstadt nachgebaut, hinzukommen zeitgemäße Kostüme, Waffen und Pferdekutschen.
Gute Kamera-Perspektiven z.B. von oben, nach dem Motto "Gott sieht alles", und lange Einstellungen etwa in der Wüste oder in einer verschneiten Gegend vermitteln eine unheimliche Atmosphäre. Der gute Musikeinsatz in manchen Szenen unterstreicht dies.
Timing, Schnitt und Dialoge stimmen. Auch dass die Kapital nicht chronologisch erzählt werden, ist passend, da man so Neugierde weckt und Spannung erzeugt.

Auch die schauspielerischen Leistungen überzeugen, allen voran Dakota Fanning und Guy Pearce als Gegenspieler. Vor allem Letzterem möchte man ständig an die Gurgel gehen, ein Bösewicht der schlimmsten Sorte eben.

Trailer zu Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brimstone ein Knassenknüller vor ein paar Jahren war, aber laut der Webseite "Box Office Mojo" verzeichnete er zumindest in den Niederlanden ein Einspielergebnis von über 1,6 Mio. US-Dollar. Außerdem gab es Auszeichnungen beim Niederländischen Filmfestival 2017 und beim Europäischen Filmpreis.

Geris FB-Filmgruppe: https://www.facebook.com/groups/1333530337459482

Geris Filmblog: https://gerisfilmblog.blogspot.com

Brimstone - Erlöse uns von dem Bösen Bewertung
Bewertung des Films
510

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