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Captain Phillips

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Mann über Bord

Captain Phillips Kritik

Captain Phillips Kritik
0 Kommentare - 11.12.2013 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "Captain Phillips" ist.

Bewertung: 3 / 5

Wenn es darum geht einen Helden wider Willen zu besetzen, dann kann [i]Tom[/i] [i]Hanks[/i] nicht weit entfernt sein. Seitdem der amerikanische Kinostar als tumber [b]Forrest Gump[/b] den Begriff des “wahren Helden” neu definierte, scheint Hanks aus solchen Dramen wie [b]Captain Phillips[/b] kaum noch wegzudenken. In [b]Cast away[/b] musste er als Großstädter auf einer einsamen Insel monatelang ums nackte Überleben kämpfen, als Grundschullehrer durfte er den [b]Soldat James Ryan[/b] aus einer fast hoffnungslosen Situation befreien und in [b]Captain Phillips[/b] muss er sich als einfacher Frachtschiffkommandant einer Piratengang erwehren. Diese Piraten haben zwar keinen langen Bildungsweg hinter sich gebracht, sind unerfahren und hochseetechnisch für ihre Unterfangen auch nicht gut ausgerüstet, aber sie besitzen Schnellfeuerwaffen und haben schon mal von “Al Quaida” gehört. Und dadurch sind sie vor allem eins: unberechenbar Regisseur [i]Paul Greengrass[/i] besitzt seit seinem kleinen Geniestreich [b]Flug 93[/b] Erfahrung in der Inszenierung von Doku-Thrillern mit politischer Dimension. Auch dieses Werk basiert auf wahren Ereignissen und [i]Greengrass[/i] war wie bei [b]Flug 93[/b] nicht bereit, sich allzu weit von den tatsächlich passierten Begebenheiten zu entfernen. Was sich dieses Mal als Handicap erweisen sollte. [u]Inhalt[/u] Captain Richard Phillips[b]([/b][i]Tom Hanks[/i][b])[/b] ist von Haus aus kein Berufsoptimist. Er macht sich Sorgen um seine Familie, obwohl es eigentlich gar keinen grossen Grund gibt sich Sorgen zu machen. In seinem Beruf als Frachterkapitän eines unbewaffneten Schiffes kommt ihm diese Eigenschaft aber zu Gute, keine Sicherheitsübung an Bord kann ihm zu viel sein. Vor Somalia wird sein Schiff von zwei scheinbar ungefährlich wirkenden Piratenbooten verfolgt, deren Besatzungen aus jungen Männern mit Geltungssucht bestehen, die man hierzulande als Schulhofkriminelle bezeichnen würde, wenn diese nicht mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet wären und bei ihren Raubzügen bescheidenere Ansprüche hätten. Den 1. Angriff kann man mittels einer Finte noch abwehren, der 2. Angriff der Piraten geht dann weniger glimpflich aus, und es kommt zu einer Art Geiselsituation. Es beginnen Psychospielchen mit dem Anführer Muse[b]([/b][i]Barkhad Abdi[/i][b])[/b], der Captain versucht vor allem seine Mannschaft zu schützen, aber in diesem Moment ahnt er noch nicht, welches Ziel die Piraten tatsächlich verfolgen. [u]Kritik[/u] Wie schon bei [b]Flug 93[/b] setzt [i]Greengrass[/i] auf eine sehr realistische, quasi-dokumentarische Figurenzeichnung. Authentizität wird sowohl bei den “Guten” als auch bei den “Bösen” groß geschrieben. Inszenatorisch wird auch in diesem Werk nicht gekleckert, gross angelegte Kamerafahrten dokumentieren die Situation auf hoher See, auf der man sich nicht verstecken kann und man sich als Frachtschiff auf dem Silbertablett anbietet. Die visuelle Umsetzung zeigt eine David-gegen-Goliath-Situation, aber da Goliath nur Verteidigungsmechanismen zur Verfügung hat und kaum Wendigkeit besitzt, ist es ein Kampf auf Augenhöhe. Und dadurch ist es möglich eine scheinbar uneinnehmbare Festung zu stürmen. Es entwickelt sich ein spannender Thriller, in dem der Angegriffene eine Schnecken- und Barrikadehaltung einnimmt, um dem Angreifer möglichst wenig Angiffsfläche zu bieten. Dies lässt sich der Angreifer nur bedingt bieten, so daß sich die Lage immer mehr zuspitzt. Mit dem gänzlich unbekannten [i]Barkhad Abdi[/i] ist ein kleiner Besetzungscoup gelungen, mit [i]Tom Hanks[/i] liefert er sich im Verlauf immer mehr ein Katz- und Mausspiel, wo jeder den anderen zu überzeugen versucht, daß man nur das “beste” will. Nicht nur grundsätzlich, auch auf persönlicher Ebene ist es ein Kampf auf Augenhöhe. Keine der Parteien scheint einen strategischen Vorteil zu besitzen, bis die Piraten entscheiden diese Pattsituation zu beenden. Mit fatalen Folgen für alle Beteiligten[b]([/b]incl. Zuschauer[b])[/b]. [u]Fazit[/u] [i]Greengrass[/i] entzieht sich mit seiner Entscheidung sich streng an die historischen Vorgaben zu halten fast aller Stärken, die in der 1. Hälfte des Films so erfolgreich zum Tragen kommen. Die Situation in der 2. Hälfte des Films ist in vielerlei Hinsicht so beengt, daß sowohl die psychologische Seite als auch die Actionkomponenten sich kaum mehr entfalten können. Aus einer spannenden Pattsituation heraus entwickelt sich ein Szenario, in der beide Parteien der gleichen Gefahr ausgesetzt sind, aber da der Zuschauer das Ende kennt, ergibt sich daraus nicht genügend Spannungspotential, um das Niveau der 1. Hälfte aufrecht zu halten. Die emotionale Schlussequenz wirkt dann hilflos übertrieben, ganz so, als ob man etwas retten wollte, was nicht mehr zu retten war. Kein Zuschauer dürfte mit dem Werk angesichts der Messlatte zu 100% glücklich werden, abhängig vom Typus wird die Enttäuschung mal mehr, mal weniger gross ausfallen.

Captain Phillips Bewertung
Bewertung des Films
610

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