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Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da

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Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da Kritik

Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da Kritik

Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da Kritik
0 Kommentare - 12.10.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Irgendwie ist Chucky (Brad Dourif) zurückgekehrt und versucht erneut seinen Geist auf den kleinen Andy (Alex Vincet) zu übertragen. Als erneut Morde beginnen, wird Andy dafür verantwortlich gemacht. Niemand will im Glauben, denn er ist auch der Sohn einer Frau, die in eine Nervenheilanstalt gebracht wurde. Also muss Andy den Kampf gegen Chucky alleine aufnehmen.

Irgendwie hat sich etwas verändert. Da herrscht ein Gefühl vor, nach welchem man sich in eine Fortsetzung zu einem Film begibt, dessen Erfolg wohl alle überrascht hatte. Und dann findet man seinen Stil. Man muss an der Stelle einen Vergleich zu einer anderen Horrorikone anstellen. Denn während mit Nightmare – Möderischer Träume (1984) ein Film erschaffen wurde, der wahrscheinlich zumindest von allen, die nicht Robert Englund hießen, ernst genommen wurde, entwickelte sich die Figur des Freddy Krueger nach und nach mehr zu einer bewussten Karikatur des eigenen Franchises und des Genres im Allgemeinen. Nun kann man das finden wie man will, doch es gibt da eine Sache, die durchaus stutzig macht, wenn man sich dem Horror mit einer Ernsthaftigkeit nähert. Das Konzept hinter der Chucky-Figur ist klare Kommerzkritik. Wenngleich man den Film natürlich auch auf seinen reinen Unterhaltungswert reduzieren könnte, dürfte wohl niemand abstreiten, daß eine mordende Spielzeugpuppe irgendwie auch eine Aussage zu treffen hat. Und diese findet sich gleich zu Beginn in Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da. Chucky wird also nach seinem vermeintlichen Ableben in dem Vorgänger zurück in die Spielzeugfabrik verfrachtet, wo die Investoren der Firma beweisen wollen, daß die Puppe ganz normal funktioniert. Nun ist es ja so, daß Chucky die einzige Figur ist, die eine solche Fehlfunktion hat und dennoch sollte man nichts philanthropisches in das Vorgehen der Firma hineinlesen. Denn tatsächlich geht es da wieder nur um Profit. Also, wenn man den Gedanken weiterspinnt. So würde eine Firma ihren Ruf doch nur wieder herstellen wollen, um wieder Profit zu machen. Anderenfalls könnte sie auch einfach Insolvenz anmelden. Doch darum geht es hier definitiv nicht.

Unterdessen kommt der traumatisierte Andy in eine Pflegefamilie und da entspinnen sich natürlich auf inhaltlicher Ebene ganz übliche Manierismen von Filmen im Allgemeinen. Die Trope, nach derer ein Junge, der etwas völlig Absurdes berichtet, ist sicherlich keine neue. Man möchte ihm nicht glauben, weil er ein Kind ist. Natürlich hätten es Erwachsene, die so etwas erzählen, auch nicht leichter. Immerhin einer der Gründe, warum Mutter Karen Barclay in eine psychiatrische Klinik gebracht wurde. Doch da tun sich gleich mehrere berichtenswerte Dinge in diesem Film auf. Zum einen kann man dieses ganze Konstrukt durchaus als Plädoyer für die Meinung und Glaubwürdigkeit von Kindern verstehen. Schließlich hat der Junge ja recht. Und das ist sogar besonderer Balsam, weil der Film damit zu jedem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, daß er Kinder ernst nimmt. Selbst wenn die Figur des Andy durchaus etwas hölzern daherkommt, so darf man an der Stelle auch Schauspieler Alex Vincent loben, der seine Figur durchaus glaubhaft verkörpert. Da kommt ein Wandel auch nicht lächerlich rüber, wenn die Figur bewaffnet in einen Keller stürmt, um Chucky ein für alle Mal zu erledigen. Das ist natürlich auch der Vorarbeit des Vorgängers geschuldet und so profitiert dieser Film in allen Belangen davon, daß die Figuren in diesem Spiel schon vorher gut positioniert waren. Gerade im Zusammenspiel mit der Pflegefamilie ergeben sich daraus sehr spannende Sequenzen. Zudem gelingt es den neuen Figuren auch recht schnell den Zuschauer an sich zu binden. Sei es Pflegemutter Joanne Simpson, oder auch die Pflegeschwester Kyle, die hier ebenso aktiv am Geschehen teilnimmt.

Nun muss man zur Schande dieser Fortsetzung gestehen, daß die Geschichte sich zu keinem Zeitpunkt weiterentwickelt hat. Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da ist inhaltlich auf jeden Fall genau der gleiche Film, der auch der Vorgänger gewesen ist. Doch Genretechnisch hat sich der Film dann doch etwas gewandelt. Denn während der Vorgänger noch als Supernatural-Horror-Satire funktionierte, ist dieser Film hier definitiv weiter ins Slasher-Genre abgedriftet. Das heißt, daß Chucky hier zwar nicht zwangsweise wesentlich brutaler agiert, aber definitiv mehr in Aktion tritt. Es fällt dem Film dabei unglaublich leicht, Charaktere über die Klippe springen zu lassen, an denen dem Zuschauer nicht so viel liegt. Man könnte sogar behaupten, daß der Film bewusst Charaktere tötet, die sich entweder wie komplette Idioten aufführen, oder komplette Unsympathen sind. Nun heißt das nicht, daß nicht auch sympathische Figuren ab und zu das zeitliche segnen. Und dennoch ist ein Großteil dieser Figuren relativ entbehrlich. Der Film paart das zudem auch mit einer absolut großartigen Performance von Brad Dourif, der seinen Chucky als absolut gerissenen, vulgären und schwarzhumorigen Killer-Gnom spielt. Das macht eine große Freude, weil man eben hier genau den richtigen Ton für einen Chucky findet.

Gerade zur finalen Konfrontation mausert sich dieser Film dann zu einem anspannenden Werk. Denn dadurch, daß der Film eben eine gewisse Härte hat, lässt sich selbst für erfahrenere Zuschauer nicht immer erahnen, wer nun wie oder wo das zeitliche segnen könnte. Auch kreativ und interessant ist dann der Ort, an dem der Kampf zwischen gut und böse stattfindet. Während Chucky eben nach wie vor versucht ein Mensch zu werden, finden sich die Figuren in der Fabrik der Good Guy-Figuren wieder. Dabei entspinnt der Film eine gute klaustrophobische Beengtheit, weil überall etwas rumsteht und man kaum wagt, sich von einem Fleck zum nächsten zu begeben. Gleichsam ist die Wahl dieses Ortes natürlich nochmals überdeutlich als Kritik am Konsum zu verstehen, kann aber sogar noch weitergedacht werden. Wenn man also einen Kampf auf Leben und Tod in einer Spielzeugfirma führt, dann muss man diese auch als antagonistisch und gefährlich betrachten. Man muss auch kein Genie sein, um hier deutliche Parallelen zur Arbeiterklasse und dem Umgang mit dieser zu erkennen. Und das ist natürlich auch heute vielleicht noch wesentlich schlimmer, als es das in den 1990er Jahren war. Insgesamt ist natürlich klar, daß die Metapher aus Produkt und Kapital, welche im ersten Teil schon präsent war, hier wieder angewendet wird. Das ist dann vielleicht keine Weiterentwicklung, aber durch das Ausschmücken und abwandeln der Szenerie, begeistert das trotzdem erneut.

Und dann fällt auf, wie kurzweilig dieses Werk eigentlich ist. Gut, es ist natürlich bedingt durch eine Laufzeit von etwa 80 Minuten auch kein sehr langer Film geworden. Und dennoch geht die Zeit ganz schnell vorüber, weil der Film sich bedingt durch die Übernahme des Plotes aus Teil Eins auch nicht damit aufhält, dem Zuschauer hier nochmals die Welt zu erklären. Viel eher gibt es dann rohe und sehr belustigende Momente. In etwa, wenn ein Chucky Andy an sein Bett fesselt. Das ist herrlich einfach nur absurd, weil die Figur so winzig ist und man daraus unendlich blöde Szenen, zwischen den Pflegeeltern und den Kindern entspinnt. Und tonal trifft das eben auf das gesamte Werk zu.

Warum Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da daran gelegen war nochmal die gleiche Geschichte aufzuwärmen, ist einem schleierhaft. Dennoch weiß der Film nun eine wirkliche Identität zu haben, weil er das Konzept versteht, daraus schwarzhumorige Momente ziehen kann und mit seiner Hauptfigur einfach unterhaltsam bleibt. Darüber hinaus ist die Wandlung des Genres vom übernatürlichen Horror hin zum Slasher mit Gore-Allüren durchaus sympathisch, weil es den Charakter des Werkes nochmals festigt.

Chucky 2 - Die Mörderpuppe ist wieder da Bewertung
Bewertung des Films
710

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