Bewertung: 4 / 5
Nach wahren Begebenheiten, erzählt der Film die Geschichte des afroamerikanischen Butlers Cecil Gaines (Forest Whitaker). Er diente unter acht Präsidenten im Weißen Haus und erlebte 34 Jahre amerikanische Politik hautnah mit. Der zweifach Oscar®-nominierte Regisseur Lee Daniels(Precious - Das Leben ist kostbar) wirft einen genauen Blick auf die Geschehnisse und zeigt die unmittelbaren Folgen der Bürgerbewegung um Cecils Familie und auf das Land USA, das gewaltige Änderungen erleben musste und noch immer an seiner Seuche dem Rassenhass laboriert.
Die Nebenrollen wurden mit absoluten Topstars besetzt. Erstaunlich, welche Stars in den Besetzungen der US-Präsidenten zu erleben sind. Der Reihe ihrer Auftritte nach: der nun leider verstorbene und schmerzlich vermisste Robin Williams(Good Will Hunting, Boulevard) als Dwight D. Eisenhower, James Marsden(X-Men) als John F. Kennedy, John Cusack(High Fidelity) als Richard Nixon, und einer der besten Schauspieler Liev Schreiber(X-Men Origins - Wolverine) durfte als Lyndon B. Johnson einen wunderbaren Auftritt auf dem Klo hinlegen, und Harry Potter Superstar Alan Rickman als Ronald Reagan hatte, gefühlt, die meiste Screentime. Als unvergessene und berühmte First Ladys sind Jane Fonda(Barabarella) als Nancy Reagan und Minka Kelly(Meine erfundene Frau) als Jacqueline Kennedy. Eindrucksvoll ist auch die Liste der weiteren Nebenrollen, darunter Vanessa Redgrave, Terrence Howard, Cuba Gooding Jr. und Sänger Lenny Kravitz.
Regisseur Daniels nimmt sich für die umfangreiche Geschichte viel Zeit und dennoch ist der Film recht kurzweilig. Von Anfang an, nimmt er die Zuschauer mit. Gleich zu Beginn erleben wir die weltberühmte Sängerin Maria Carrey als Cecils Mutter, der ein furchtbares Schicksal anheim kommt. Dieser Auftakt legt den roten Faden, der bis zum Ende des Films filmtechnisch einwandfrei geliefert wird. Der brillante Mime Forest Whitaker(Der letzte König von Schottland) schafft es erneut, auf eindrucksvolle Weise seiner Filmfigur ein Tiefe zu verschaffen, dass man zu jeder Minute mit dem Mann fühlt, leidet und sein aufregendes Leben mühelos begleiten darf. Als seine Ehefrau empfiehlt sich die berühmte US-Talkmasterin und zweifach Oscar-nominierte Oprah Winfrey erneut für die erste Liga an Charakterdarstellerin. Sie spielt eine fürsorgende und stets bemühte Mutter, die versucht die Familie zusammenzuhalten, mit Liebschaften und Alkohol zu kämpfen hat, und das stets authentisch. Cecils Sohn Earl(David Banner) führt uns durch die aufstrebende und langanhaltende Bürgerrechtsbewegung und vermittelt reichlich Wissen um die Hintergründe der verschiedenen Bewegungen, über die Anfänge, Martin Luther King, Black Panther Power, bis hin zu seinem Aufstieg in den amerikanischen Kongress.
Daher bietet der Film eine Fülle an Abwechslung und verliert nie sein erzählerisches Tempo. Neben den politischen Ereignissen, den Unruhen und ihren fürchterlichen Ereignissen erfährt der Zuschauer auch ein astreines Familiendrama, dass bis zum Ende zu erzählen weiß.
Durch die stets nahe Kamera bleibt man gefesselt und beginnt zu erahnen, welche Wirkung die jüngste amerikanische Geschichte auf all die Protagonisten hatte. Der Filmtitel verdeckt den wahren und aufschlussreichen Kern des Werks und sollte nicht in den Regalen verstauben, besonders die Amerikaner, die wahre Meister in der Verklärung und Ausblendung all jener Ereignisse sind, die sie sich selbst, den Afroamerikanern und den Ureinwohner zufügten, es noch immer tun, sollten den Film als gute Geschichtsstunde immer wieder hervorholen. Besonders den jungen Afroamerikaner werden wichtige Werte vermittelt -welch Erbe sie tragen und worauf sie stolz sein können.
Der Film verschließt sich ein wenig der anhaltenden Rassenproblematik der USA, aber das wollte er auch nicht. Es wäre zu viel gewesen und der Geschichte um den Butler nicht weiter zuträglich gewesen.
Sehr gerne hätte ich noch mehr hinter die Kulissen des Weißen Hauses und seiner Begebenheiten gewünscht, ein wenig mehr zu all den Dramen die sich hinter den Mauern abspielten. Aber, das wäre dann wohl doch zu viel gewesen.
Alles in allem, ein klare Empfehlung für einen Einblick in die afroamerikanische Bürgerbewegung und deren Entwicklung, da sie nicht nur einen Ausschnitt zeigt, sondern eine über dreißigjährige Entwicklung jener Ereignisse und diese ist dem Regisseur Lee Daniels gelungen.
Daher vier von fünf Sternen.