Bewertung: 5 / 5
Bei uns zuhause vergeht kein Weihnachten ohne die Geschichte vom kleinen Lord Fauntleroy. Dieser herzerwärmende Film gehört für uns zur besinnlichen Weihnachtszeit wie "Dinner for One" zu Sylvester. Warum dies so ist erfahrt ihr in meiner Kritik: [b]Zum Inhalt:[/b][u][/u] Der siebenjährige Cedric Errol wächst mit seiner Mutter und der Hebamme Mary, aber ohne seinen früh verstorbenen Vater, welcher der Sohn des englischen Earls von Dorincourt war, in ärmlichen Verhältnissen in New York City auf. Bis plötzlich Mr. Havisham, ein Gesandter des Earls auftaucht, da Cedric mittlerweile der einzige Erbe des Adelstitels und des Vermögens seines Großvaters geworden ist. Der kleine Junge wird ab sofort zum Lord Fauntleroy und soll mitsamt seiner Mutter und der Hebamme Mary nach England übersiedeln. Zuvor erhält er von seinem Großvater eine große Summe Geld, damit er sich mit dieser alle seine Wünsche erfüllen kann. Mit diesem Geld beschenkt er seine Freunde. Der Gemischtwarenhändler Mr. Hobbs erhält eine wertvolle Uhr mit einer persönlichen Widmung und der Schuhputzer Dick bekommt so viel Geld, dass er alle seine Schulden bezahlen kann. Für den kleinen Lord ist schnell klar: Sein Großvater ist der netteste Mensch der Welt. Was der kleine Junge nicht weiß: Der Earl hegt eine tiefe Abneigung gegen die Amerikaner, insbesondere gegenüber seiner Mutter, sodass diese das Schloss nicht betreten darf. Die Mutter will für den Jungen nur das Beste und bezieht unter der Bedingung, dass ihr Sohn nichts von dieser Diskrepanz erfährt und schweren Herzens zusammen mit Mary in ein Landhaus in der Nähe des Schlosses ein. Zwar vermisst der kleine Lord seine Mutter, die er nur ab und zu besuchen darf, sehr, aber dennoch freundet er sich schnell mit dem griesgrämigen Earl an. Der Earl, welcher ein übel gelaunter und verantwortungsloser Herr gegenüber seinen Pächtern ist, lässt sich von dem Jungen, den er immer mehr lieb gewinnt, mit der Zeit immer mehr erweichen. Erst durch den Jungen lernt er das, was er eigentlich dem kleinen Lord beibringen wollte. Was es heißt ein guter Earl zu sein. Alles entwickelt sich Schritt für Schritt prächtig: Nach über 20 Jahren veranstaltet der Earl zum ersten Mal ein Fest auf dem Schloss, bei welchem er auch seine Schwester, mit welcher er nach einem Streit 20 Jahre nicht mehr geredet hatte, einlädt. Er lernt Verantwortung für seine Pächter zu übernehmen und blüht richtig auf. Bis eines Tages eine Mutter mit ihrem Jungen auftaucht, welcher auch einen Anspruch auf das Erbe des Earls zu haben scheint… Viel mehr zum Inhalt möchte ich nicht verraten. Wer wissen möchte wie die Geschichte ausgeht und warum „Der kleine Lord“ so ein wunderbarer Weihnachtsfilm geworden ist, der soll sich den Film selber ansehen. [b]Kritik:[/b][u][/u] Die Verfilmung von „Der kleine Lord“ von dem Regisseur Jack Gold aus dem Jahre 1980 ist schnell zu dem Weihnachtsklassiker schlechthin avanciert. Jedes Jahr strahlt die ARD diesen Weihnachtsklassiker in der Weihnachtszeit aus. Und das nicht ohne Grund. Die Geschichte, des kleinen Lords geht ans Herz. Den kleinen Lord und alle weiteren Charaktere (mit Ausnahme des Earls) hat man schnell lieb gewonnen. Jack Gold´s Film ist mit Alec Guiness als Earl, Ricky Schroder als kleiner Lord, Connie Booth als besorgte Mutter, Eric Porter als Mr. Havisham und vielen weiteren großartigen Darstellern hervorragend besetzt. Doch das ist längst nicht alles was diesen Film auszeichnet. Jack Gold schafft es den gleichnamigen Roman von Frances Hodgson Burnett (1886) mit Ausnahme kleiner Veränderungen, die dem Film und der Dramaturgie gut tun, auf eine Art und Weise detailgetreu nachzuerzählen, dass man von der ersten bis zur letzten Minute mitfiebert. Auch dann, wenn man den Film bereits zum zehnten Mal sieht. Die Bilder von den herrlichen Landschaften und des riesigen Schlosses, die zu dem Besitz des Earls zählen, bilden einen starken und schockierenden Kontrast zu den Bildern aus dem Armenviertel, in welchem viele der Pächter in schrecklichen Verhältnissen in Armut und mit vielen Krankheiten leben müssen. Die Filmmusik von Allyn Ferguson unterstreicht in den passenden Momenten die Stimmungen und Spannungen der jeweiligen Szenen, durch unterschiedlichste Musikstücke und Kompositionen. Eine der schönsten Szenen den Filmes, in welcher der kleine Lord Leben in das Fest des Earls bringt, wird beispielsweise wunderbar durch den Folksong „Oh, Dem Golden Slippers“ eingeleitet und untermalt. Was den Film allerdings insbesondere auszeichnet ist die Wandlung des Earls, welche ebenso spannend inszeniert ist wie die Geschichte an sich, miterleben zu können. Diese Wandlung(-sfähigkeit) erinnert ein wenig an Charles Dickens „Eine Weihnachtsgeschichte“, in welcher Ebenezer Scrooge eine ähnliche Änderung seiner Einstellungen und seines Charakters durchlebt. [b]Fazit:[/b][u][/u] Diesen Film kann man mit nur einem Wort beschreiben: [i][b]Herzerwärmend[/b][/i]. Man kann zwar wahrscheinlich bei jedem Film auch etwas zum meckern finden, ich habe allerdings selbst beim zehnten Durchlauf nicht feststellen können, dass mich irgendwas an dieser Verfilmung stören würde. Somit vergebe ich die volle Punktzahl: [b]5 / 5[/b]. Auch wenn es noch ein bisschen hin ist; mit „Der kleine Lord“ kann Weihnachten kommen ;)
Der Kleine Lord Bewertung
