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Die Bücherdiebin

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Prädikat: besonders wertvoll

Die Bücherdiebin Kritik

Die Bücherdiebin Kritik
0 Kommentare - 27.01.2014 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Liesel ist neun, als sie 1939 zu den Hubermanns nach München gebracht wird. Sie ist verängstigt, schüchtern und findet sich in ihrem neuen Zuhause nur schwer zurecht. Lediglich zu ihrem Pflegevater Hans fasst sie Vertrauen. Er führt sie ein in die Welt der Bücher und der Magie der Sprache. Und je mehr Liesel mit dem Grauen des Krieges konfrontiert wird, desto stärker sucht sie Halt bei den Schätzen, die sich im geschriebenen Wort verbergen.

Dem Regisseur Brian Percival ist mit Die Bücherdiebin eine stimmige Umsetzung des gleichnamigen Bestsellers von Markus Zusak gelungen, angefangen bei der liebevollen und detailgetreuen Ausstattung über die Kostüme bis hin zum exzellent gewählten Cast. Die junge Hauptdarstellerin Sophie Nélisse ist dabei ein absoluter Glücksgriff. Als Liesel trägt sie den gesamten Film und wirkt fast schon engelsgleich in ihrer Unschuld und Gutherzigkeit. Und obwohl der Tod als Erzähler fungiert, ist es Liesel, die uns mit einer ganz eigenen Sprache durch ihre Welt führt, die bestimmt ist von Grauen, Traurigkeit und Entsetzen.

Trailer zu Die Bücherdiebin

Doch all dies vermittelt sich nur nebenbei, denn genau wie Liesel findet der Zuschauer Schutz und Trost in der Poesie der Bücher. Selbst kleine Nebenfiguren erhalten im Film Tiefe, sind mehrdimensional und bekommen die Chance, sich zu entwickeln, was auch der Besetzung durch hochkarätige Darsteller wie Geoffrey Rush, Emily Watson und Barbara Auer zu verdanken ist. Die Bücherdiebin ist eine Geschichte über den Krieg und das Leid, das er verursacht. Doch es ist auch ein poetischer Film über Hoffnung, Zuversicht und die unzerstörbare Kraft der Fantasie, die nie verloren geht. Solange es Bücher gibt.

So wirken auch beispielsweise die Sequenz, in der Liesel Zeuge der Bücherverbrennung wird, die Bibliothek des reichen Nazis der Stadt oder auch der Keller ihres Elternhauses mit all den historisch stimmigen Details sehr authentisch. Geoffrey Rush glänzt in der Rolle des liebevollen Vaters und Emily Watson macht überzeugend eine erstaunliche und berührende Veränderung durch, wenn sie sich von der schroffen, ewig fluchenden Pflegemutter in eine warmherzige Gefährtin der Heldin verwandelt. Doch den Film trägt Sophie Nélisse in der Titelrolle. Jede Phase von Liesels Entwicklung von einem kindlichen Mädchen, die anfänglich den Führer unterstützt, hin zu einer selbstbewussten jungen Frau spielt sie nuanciert, intensiv und dabei völlig natürlich. Wie aus einem Guss wirkt Die Bücherdiebin schließlich auch durch die düsteren Stimmungen der großen Kinobilder von Florian Ballhaus und die erstaunlich europäisch klingende Filmmusik von John Williams.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Die Bücherdiebin Bewertung
Bewertung des Films
810

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