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Don’t Look Up

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Da kommt was Großes auf euch zu

Don’t Look Up Kritik

Don’t Look Up Kritik
8 Kommentare - 13.12.2021 von Moviejones
Wir haben uns "Don’t Look Up" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Don’t Look Up

Bewertung: 4 / 5

Das Beste kommt bekanntlich immer zum Schluss und Netflix macht hier keine Ausnahme. Sie ließen im Laufe dieses Jahres einige Filme auf uns los, die mal mehr und mal weniger gelungen waren. Doch das Jahr endet erfreulich, denn mit Don’t Look Up liefern sie einen der unterhaltsamsten und besten Filme des Jahres ab.

Don’t Look Up Kritik

Zwei Wissenschaftler (Leonardo DiCaprio & Jennifer Lawrence) entdecken einen Kometen mit direktem Kollisionskurs auf die Erde, der droht, alles Leben auszulöschen. Während die Präsidentin der USA (Meryl Streep) den Ernst der Lage nicht zu begreifen scheint und mehr an ihrer eigenen Wiederwahl interessiert ist, versuchen die beiden mit Hilfe der Medien, die Menschheit zu warnen. Dabei stoßen sie auf Gleichgültigkeit und Verachtung einer Gesellschaft, die vor allem mit sich selbst beschäftigt ist.

Trailer zu Don’t Look Up

Als Parabel auf die heutige Gesellschaft wird Don’t Look Up die unterschiedlichsten Meinungen hervorrufen. Die einen werden ihn lieben, die anderen verachten. Damit sorgt er für genau die Art von Spaltung, die er selbst thematisiert und wird damit in gewisser Weise sogar selbst Teil der erzählten Geschichte.

Der Film dekonstruiert nicht nur den Trumpismus der letzten Jahre, sondern setzt sich auch schlagfertig mit dem auseinander, was wir alle seit zwei Jahren miterleben. Die Auswirkung dessen, wenn sich Parallelgesellschaften bilden und wissenschaftlichen Fakten als Glaube abgetan werden. Die Auswirkungen, die Diskussionen und sogar die Charaktere sind im Film die gleichen wie in der echten Welt.

Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay wusste dabei ziemlich sicher, dass er einen bestimmten Teil der Gesellschaft ohnehin nicht erreichen wird, warum es also überhaupt versuchen? So hat er ganz bewusst die Entscheidung getroffen, der Gesellschaft einen Spiegel auf geradezu aggressive und direkte Weise vorzuhalten. Er versucht gar nicht erst, die Geschichte und vor allem die Figuren ausgewogen darzustellen, sondern bezieht ganz klar Stellung.

Das Faszinierende ist, wäre dieser Film nur zwei Jahre früher herausgekommen, man hätte ihn schlicht als abgedrehte und völlig überzeichnete Komödie angesehen. Der Slogan, er basiere auf möglichen wahren Ereignissen, ist dabei mittlerweile erschreckend zutreffend. Die Bedrohung durch den Kometen kann problemlos durch das Coronavirus ersetzt werden.

Das Unglaubliche an dem Ganzen ist, dass das Drehbuch von Adam McKay bereits 2019 geschrieben wurde. Es wäre einfach zu fantastisch, wenn Don’t Look Up damals wirklich schon genau so geplant war, wie er jetzt veröffentlicht wurde. Nahezu alles, was der Film beschreibt, kann mittlerweile nicht mehr nur als Satire, sondern schlicht als unsere Realität angesehen werden. Wirken manche Figuren auf den ersten Blick vielleicht tatsächlich überzeichnet, wird einem auf den zweiten Blick klar, dass sie erschreckend realistisch dargestellt werden.

Der größte Pluspunkt des Films ist der Cast. Bis in die Nebenrollen ist der Film besetzt mit großen Stars und es ist eine wahre Freude, jedem einzelnen bei ihrem Schauspiel zuzusehen. Die Spielfreude ist einfach zu jeder Zeit spürbar. Es ist schwer zu sagen, ob sich hier jemand für einen Award empfiehlt. Dies ist aber schlicht der Tatsache geschuldet, dass sich schauspielerisch niemand wirklich abhebt, was hauptsächlich an der guten Leistung aller liegt.

Am ehesten würden wir wohl auf Leonardo DiCaprio setzten, der eine großartige Performance als unsicheren und teils mit der medialen Aufmerksamkeit überforderten kauzigen Wissenschaftler spielt. Allein für diesen einen Ausraster im Film, bei dem er all seine aufgestauten Gefühle rauslässt und in aller Deutlichkeit das sagt, was nicht wenige von uns selbst seit vielen Monaten denken, verdient er eine Auszeichnung. In jedem Fall aber unsere Dankbarkeit.

Natürlich muss man fast mit einer Nominierung für Meryl Streep rechnen. Allein schon deswegen, weil sie halt nahezu immer nominiert wird. Aber völlig unverdient wäre es nicht. Gerade in ihrer Rolle der Präsidentin ist es nicht leicht, die richtige Balance zwischen Satire und Ernsthaftigkeit zu finden und es ist sicher Streep zu verdanken, dass ihre deutliche Anlehnung an Donald Trump nicht zu einer reinen Karikatur verkommt. So dumm und narzisstisch sie sich auch verhält, wenn man die letzten Jahre die US-Politik mitverfolgt hat, wirkt es traurigerweise zu keinem Zeitpunkt unrealistisch. Was wiederum ziemlich erschreckend ist und einiges über den echten Trump aussagt.

Wir könnten über jeden der Schauspieler eine Lobeshymne schreiben. So ekelhaft die Figur auch ist, so viel Spaß macht es, Jonah Hill dabei zuzusehen, wie er den Stabschef und Sohn der Präsidentin verkörpert. Mark Rylance liefert eine schräge und unterhaltsame Vorstellung als eine Art Steve Jobs ab und selbstverständlich kann sich auch Jennifer Lawrence als Wissenschaftlerin sehen lassen, die immer mehr verzweifelt angesichts des Verhaltens der Menschen. Und das waren immer noch nicht alle Stars, die in Don’t Look Up dabei sind.

Zumindest Melanie Lynskey wollen wir aber noch gesondert erwähnen. Sie ist den meisten wohl immer noch am ehesten als Nachbarin von Charlie Sheen in Two and a Half Men bekannt. Ihre Rolle als Frau von Leonardo DiCaprio ist nicht besonders groß, dennoch hinterlässt sie Eindruck und schafft es zudem, den Film zu erden und ihm das nötige Herz zu verleihen.

Können wir diesen Film jedem empfehlen? Absolut nicht. Wenn ihr zu denen gehört, die der Impfung kritisch gegenüberstehen, die der Wissenschaft reine Panikmache vorwerfen oder gar an der Existenz des Coronavirus zweifeln, dann ist Don’t Look Up definitiv nicht euer Film.

Allen anderen jedoch wird er zutiefst aus dem Herzen sprechen. Adam McKay schafft eine herrliche Persiflage auf die Trump-Ära, auf Fake News und auf die in unserer Zeit aufgetretene Wissenschaftsfeindlichkeit. Und eines solltet ihr unbedingt tun: Bis nach dem Abspann warten, denn es gibt gleich zwei Post-Credit-Szenen.

Wiederschauwert: 75%

Don’t Look Up Bewertung
Bewertung des Films
810

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8 Kommentare
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Manisch : : Moviejones-Fan
16.05.2022 08:20 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.355 | Reviews: 27 | Hüte: 56

Habe den Film gestern auch endlich mal geschaut. Ich denke aber, der Hype ist dann doch ganz schön übertrieben.

Klar, der Film spricht etwas Wichtiges an. Die platte, überzogene Darstellung hat mich letztlich allerdings eher genervt und enttäuscht, als dass ich darin guten Willen des Regisseurs erkennen kann. Für mich ist es ein eher mäßig geglückter Spagat zwischen subtileren Humor z.B. der Coen-Brüder auf der einen Seite und einem Spoof-Film auf der anderen Seite. Dadurch kann aber keine Seite ihre Stärken voll ausspielen.

Ich glaube auch, dass die Spielzeit am Ende deutlich zu lang für so eine Art von Film ist. Dabei verliert sich der Film - vor allem auch die Figuren, die gefühlt permanent mal hier, mal da, mal dort sind.

Für mich persönlich ist es am Ende ein typischer Netflix-Film. Reizvolle Prämisse, aber über die volle Länge irgendwie unrund.

AfD-Verbot (:

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Hansel : : Moviejones-Fan
27.12.2021 06:23 Uhr
0
Dabei seit: 30.05.20 | Posts: 847 | Reviews: 1 | Hüte: 28

Hab mir den gestern angesehen. Fand den schon etwas zu sehr mit dem Dampfhammer. War dann für mich nicht mehr satirisch, sondern fast schon nervig, da völlig überzeichnet. Und einige "Stars" haben sich selbst etwas zu arg zelebriert, wie z.B. Ariane Grande. Völlig unnötig.

War für mich weder Fisch noch Fleisch, da weder als Komödie noch als Drama wirklich funktioniert. Da hat mir "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" deutlich besser gefallen. Obwohl gefallen der falsche Ausdruck ist. Der hat mich wirklich bewegt.

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doctorwu1985 : : Moviejones-Fan
26.12.2021 16:18 Uhr | Editiert am 27.12.2021 - 00:41 Uhr
0
Dabei seit: 13.09.15 | Posts: 639 | Reviews: 0 | Hüte: 18

"Das Faszinierende ist, wäre dieser Film nur zwei Jahre früher herausgekommen, man hätte ihn schlicht als abgedrehte und völlig überzeichnete Komödie angesehen."

Oder als das was er da schon sein sollte, eine Abrechnung mit der Klimapolitik.

Ja, das gezeigte passt auch wunderbar in die Corona Zeit. Aber das wird McKay beim Schreiben nicht im Hinterkopf gehabt haben.

Zumal ist die totale Zerstörung des Planeten mit einem Virus nur schwer umsetzbar...mit dem Klimawander passt das im Film gezeigte wesentlich besser.

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franzl : : Moviejones-Fan
25.12.2021 23:18 Uhr
0
Dabei seit: 06.07.15 | Posts: 73 | Reviews: 0 | Hüte: 4

@sazz: Große Klasse; Hut von mir

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ReReu : : Moviejones-Fan
25.12.2021 19:18 Uhr
0
Dabei seit: 11.12.17 | Posts: 9 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Also in anetracht dessen das der Film von einem bevorstehenden Weltuntergang haldelt könnte man das schon als Spoler werten das es hier Postcredit Scenen gibt oder liege ich da falsch?

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sazz : : Moviejones-Fan
25.12.2021 16:05 Uhr | Editiert am 25.12.2021 - 16:24 Uhr
2
Dabei seit: 31.10.17 | Posts: 24 | Reviews: 0 | Hüte: 13

"Wenn ihr zu denen gehört, die der Impfung kritisch gegenüberstehen, die der Wissenschaft reine Panikmache vorwerfen oder gar an der Existenz des Coronavirus zweifeln, dann ist Don’t Look Up definitiv nicht euer Film."

Irgendwie dann schon drollig und entlarvend, wenn der Rezensent sich hier auf der "richtigen Seite" wähnt. Gleichwohl meint er, nach oben zu sehen, während er also nach unten sieht. Und genau vor dieser Überheblichkeit will uns dieser Film warnen.

Denn "die Wissenschaft" macht keine "Panik" - die allermeisten Wissenschaftler arbeiten sehr gewissenhaft und nur einige wenige Schaumschläger verbreiten Panik. Aber die große Panikwelle kommt von den Politikern.

Gestartet sind wir doch, die vulnerablen Gruppen zu schützen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Inzwischen träumen einige, weltweit mit ein paar Wochen Home-Office das Virus ausrotten zu können, während die Postmitarbeiter und Lieferdienste deren Scheiß herankarren. Und regen sich darüber auf, wenn der Postbote die Maske nicht ordnungsgemäß trägt, während er die 20kg Katzenstreu in den dritten Stock tragen muss.

Die anderen wollen eine Herdenimmunität mit einer Impfung erreichen, die weder Transmission des Virus verhindert und auch nur drei Monate vor schweren Verläufen wirkt.

Dann erklärt "die Wissenschaft" mit "Modellierungen", für eine Herdenimmunität braucht man 60%. Und dann plötzlich 70%, irgendwie 80%. Aber weil das Ganze ja irgendwie nicht funktionieren mag, müssen natürlich die Unwilligen daran Schuld sein. Deshalb führt man schnurstracks Appartheid ein, um gesunde Menschen, die diesem Irrwitz nicht folgen wollen, gefügig zu machen. Nennt das ganze dann euphemistisch "2G", weil man diese Maßnahmen mit unserer Geschichte oder der anderer totalitären Staaten unmöglich vergleichen kann und darf.

Die Presse adelt derweil einen Gesundheitsmanager erst zu einem Experten der Epidemiologie und befördert ihn dann auf einen Ministerposten. Dass er ständig mit seinen Prognosen daneben lag und sich innerhalb eines Satzes auch mal ins logische Aus geschossen hat interessiert dabei überhaupt nicht. Kritiker oder Wissenschaftlier mit abweichender Meinung, vor kurzem noch regelmäßig als Experten interviewt, werden in regelmäßigen medialen Hetzkampagnen diffamiert und ins Aus geschossen. Unterbezahlte Redakteure bieten dann auch noch "Faktenchecks", in dem unliebsame Positionen abgeräumt werden, weil sie irgendeinen Experten finden, der andere Meinung ist.

Fun Fact am Rande: Im Film wird immer wieder der wissenschaftliche "Peer Review" erwähnt. Während normalerweise ein Peer Review bis zu 6 Monate dauern kann, hat das Paper mit dem Drosten-Test das gerade mal in 24 Stunden geschafft. Aber so geht moderne Wissenschaft!

Und noch ein Fun Fact: John Ioannidis ist einer der weltweit meist zitierten Wissenschaftler der Welt. Aber da hilft es ihm auch nicht, wenn er eine Arbeit nach Peer Review im Wiley veröffentlicht, die dummerweise den Lockdown negativ bewertet. Da kommt dann eine unterbezahlte Redakteurin als BR-Faktenfuchs und unterstellt mal schnell "deutliche Mängel", weil das ein paar NoName-Wissenschaftler meinen. Wissenschaftliche Faktenbasis? Keine. Nur Geraune. Werden die Gegenmeinungen wissenschaftlich veröffentlicht, damit diese einfliessen können? Niemals. Und genau diese wissenschaftliche Peer-Reviewte-Studie wird dann im bayrischen Landesparlament als "Einzelmeinung" dargestellt.

Und während zuletzt "die Wissenschaft" bei der neuesten Mutante Entwarnung gibt und eine drastisch geringere Hospitalisierung sieht, bricht bei dem neuernannten wissenschaftliche Expertenrat alle Dämme und sieht inzwischen sogar die Wasserversorgung in Gefahr. Wie er im Übrigen zu dieser Empfehlung gekommen ist, bleibt geheim, weil die "Beratungsunterlagen vertraulich" sind. Auch so geht transparente Wissenschaft.

Also ehrlich lieber Rezensent - wer bei diesem Zirkus noch meint, er könne die Menschen in "vernünftig, weil sie der Wissenschaft und damit der Regierung folgen" und in "unvernünftig, weil sie Wissenschaft leugnen" trennen, der schaut tatsächlich nach unten als nach oben.

Ich persönlich fand den Film nämlich wirklich gut. Denn er beschreibt diesen ganzen Irrsinn da draußen - inklusive Einflusss der Politik und der Industrie auf öffentliche Meinung - vortrefflich.

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Dude : : Moviejones-Fan
13.12.2021 13:10 Uhr
0
Dabei seit: 17.07.17 | Posts: 190 | Reviews: 0 | Hüte: 5

Ich freue mich schon länger auf diesen Film. Ich denke der Film wäre auch vor der Pandemie schon ein Realitätscheck gewesen.

@Harty

Ich glaube nicht, dass es etwas nützen würde, denn sie sind nur von ihrer Meinung überzeugt.

Ich habe auch schon meine Erfahrung mit solchen Figuren gemacht.

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Harty : : Moviejones-Fan
13.12.2021 11:27 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.15 | Posts: 209 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Ich denke gerade die Corona-Leugner etc. sollten sich diesen Film ansehen.

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