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Dracula - Tot aber glücklich

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Dracula - Tot aber glücklich Kritik

Dracula - Tot aber glücklich Kritik

Dracula - Tot aber glücklich Kritik
0 Kommentare - 18.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Dracula - Tot aber glücklich" ist.

Bewertung: 2 / 5

Als der britische Anwalt Thomas Renfield (Peter MacNicol) reist nach Transsylvanien, um dem mysteriösen Grafen Dracula (Leslie Nielsen) ein Anwesen zu verkaufen. Allen Warnungen zum Trotz, es handele sich um einen Vampir, reist Renfield ein und wird schnell von Dracula in dessen Diener verwandelt.

Es gibt unendlich viele Wortspiele, die man dazu benutzen kann, um den Verlust der Qualitäten eines Filmemachers wie Mel Brooks zu beschreiben. Gerade im Hinblick auf eine Dracula-Parodie bieten sich ja solche wie die mit verlorenem Biss an, um zu beschreiben, wie erwartbar dieser Film doch geworden ist. Es gibt Dinge, an Mel Brooks, die ihn aus heutiger Sicht sicherlich streitbar machen und man überlegt, ob man sich damit noch auf moralischer Ebene im Einklang befindet. Daß wiederum ist aber nicht das Problem, auf welches ich im Falle von Dracula – Tot aber glücklich hinaus möchte. Viel eher ist hier das Problem, daß der gesamte Film viel zu handzahm und irgendwie schon in den 1990er Jahren aus der Zeit gefallen wirkte. Vielleicht war Mel Brooks schon damals überholt und man muss ja auch eigentlich dazu überkommen und sich fragen, ob solche Filme, wie Mel Brooks sie gemacht hat, überhaupt noch lustig sein können. Begründungen dafür gäbe es sicherlich, dagegen wohl ebenso so viele. Doch gibt es hin und wieder eben auch einen Mel Brooks-Film, der zu überraschen weiß. Zum Beispiel diese eine andere Horrorfilm-Parodie Frankenstein Junior (1974). Auch hier ist Klamauk vertreten und man würde wohl lügen, wenn man sagte, man habe viel für Mel Brooks übrig, doch eben nichts für Klamauk. Daß eine geht eben nicht ohne das andere. Und hier wiederum geht aber erschreckend wenig.

Nun bietet sich der Dracula-Stoff tatsächlich sehr gut an, um ihn zu parodieren. Schaut man sich mal die teils sehr alberne und kaum zugängliche, aber werkgetreue Verfilmung Bram Stoker’s Dracula (1992) von Francis Ford Coppola an, dann wird man nicht nur zu Teilen das filmische Vorbild erkennen, sondern auch die teilweise in die Gegenwart übertragene Art und Weise zu existieren. Und das hat schon etwas Lächerliches, weswegen es durchaus verwundert, daß Brooks hier nicht noch viel mehr darauf setzt und eigentlich den kompletten homoerotischen Subtext, der der Vorlage, wie auch Coppolas Film entstammen, streicht. Nicht, daß diese Art von Schwulen-Witzchen besonders geistreich waren, aber sie gehörten doch auch irgendwie zum Repertoire von Brooks. Und so wandert der gesamte Film zahnlos von Sequenz zu Sequenz über und der größte Schauwert liegt indessen tatsächlich in der Oberweite der Damen hier. Ja, ja. Ich höre es schon. Doch bevor man mir die saure Gurke verteilt, darf ich vielleicht nochmal auf eines hindeuten. Nämlich, daß Brooks schon viele der Reize seiner Filme daraus zog, Frauen so zu inszenieren, daß man durchaus mal einen Blick wagen soll. Ob das nun die Spitze der Unterhaltung ist, oder man doch eher prüder sein sollte und sich schämen sollte, nun das ist die Frage aller Fragen. Interessant ist auch an Dracula – Tot aber glücklich, wie auch an vielen Werken von Brooks, daß er einen ein wenig ratlos zurücklässt und die Frage aufwirft, ob man das nun lustig finden darf.

Die Wahrheit, wie bei vielem, liegt wohl irgendwo dazwischen. Die Frage allerdings bleibt schon, ob Dracula – Tot aber glücklich nun ein Film ist, über den man lachen kann, oder ob er einem nicht doch am Ende des Tages zu wenig gibt, um unterhalten zu werden. Natürlich hat er klare Qualitäten, wie etwa die Aufmachung, oder eben auch das Ensemble, daß der Film zusammenbringt. Leslie Nielsen, gibt eine wahrhaftig unterhaltsame Leistung ab und auch Brooks selber, wie auch die anderen können überzeugen. Natürlich immer ein wenig drüber, wie es sich für solche Komödien, wie es sich eben auch für jede andere Komödie gehören sollte. Es ist aber in jedem Fal auch wieder unglaublich juvenil, weil es eben zumeist nur um Kalauer und Titten geht. Dabei ist das so schade, die Albernheit der Vorlage, ließe sich eben auch ganz einfach, mit gutem Klamauk parodieren. Und um mal ehrlich zu sein, kaum eine andere Figur als Dracula, hätte eine grandiose Parodie verdient. Es ist Brooks aber zumindest anzurechnen, daß er sich wenigstens daran versucht hat, diese Vorlage zu parodieren. Sich einem der größten Klassiker der Literatur zu widmen und ihm den ohnehin zweifelhaften ernsten Status zu nehmen, daß ist schon ein gewagtes Unterfangen. Doch wie gesagt, insgesamt leidet der Film darunter, daß er zu wenig Mut beweist. Zu wenig anecken möchte und einzig allein damit schockieren kann, daß er eben aus den 1990ern ist. Denn so wäre der Film sicherlich heute nicht in die Kinos gekommen.

Und gerade zu Beginn erweist sich der Film doch als recht vielversprechend, weil eben das Ambiente stimmt und Brooks hier durchaus mit seinen oberflächlichen Schauwerten, wie eben den Sets beeindrucken kann. Daß gelang auch späteren Spoof-Filmen nicht mehr so. Daher lässt der Film sich auch über weite Strecken sehr schnell wegschauen und man so sagen, daß der Film trotz dessen, daß er eigentlich offenkundig nicht sehr gut ist, nicht unerträglich und langatmig daherkommt. Tonal erinnert das immer wieder an 5 Zimmer Küche Sarg (2014), der aus ähnlichen Witzchen speist und seine Existenz damit legitimiert, eben eine Parodie auf „so viel Doofes“ in Klassikern zu sein. Ja, gibt es, ist aber eben offenkundig auch keinen Film wert. Man muss vielleicht dazu sagen, daß sich eine Parodie natürlich auch immer darauf stützt, die Vorbilder nicht nur zu persiflieren, sondern auch zu huldigen. Daß gelingt hier durch die ein oder andere Anspielung schon, ist aber eben auch nicht weltbewegend.

Klamauk, alberne Sexwitzchen und Nachstellen einzelner Szenen mit anderer Tonalität. Dracula – Tot aber glücklich ist eine recht blutleere und witzlose Parodie, auf einen Roman, wo sich die Parodie eigentlich von selbst schreiben sollte. Zumindest ist er dennoch recht kurzweilig, gut inszeniert und hat gute Schauspieler. Aber dennoch einfach zu albern und unlustig.

Dracula - Tot aber glücklich Bewertung
Bewertung des Films
410

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