Bewertung: 3.5 / 5
Nein, natürlich ist Meryl keine Heilige.
Aber bereits in "Defending Your Life" ( Rendezvous im Jenseits ) aus dem Jahr 1991, wo sie und Andere nach ihrem Tod ihr Leben rechtfertigen mussten, bevor sie endgültig in den Himmel kommen, schien es so.
Nun ist sie Kate Gulden, Ehefrau eines Professors für amerikanische Literatur, Mutter und perfekte Hausfrau, die sich auch in der Gemeinde stark macht und sehr beliebt ist. Und ausgerechnet diese Frau soll an Krebs sterben?
Unfassbar, wen es manchmal so trifft.
Der Ehemann ist völlig überfordert. Nach der Geburtstagsfeier, die für ihn gegeben wurde, überredet er seine eigens dafür angereiste Tochter Ellen, wieder ins Elternhaus zu ziehen. Nur ist Ellen schon länger als Journalistin berufstätig und bastelt an ihrer Karriere...
"Familiensache" ist eine Achterbahnfahrt. Es gibt zärtliche Szenen wie etwa einen Tanz zwischen Kate und ihrem Mann, begleitet von Bette Midler. Dann kommen natürlich auch Szenen, wo es viel ernster wird. Der Film ist nix für zarte Gemüter. Meryl Streep lässt uns nachvollziehen, wie diese Kate versucht, tapfer zu sein und dabei unsägliche Schmerzen erleidet.
Und dann gibt es eine Szene, wo sich Kate endlich mal alles von der Seele redet, was ihr zu schaffen macht. Ich war danach fix und fertig.
Die Rahmenhandlung zeigt Ellen Gulden beim Verhör durch den Staatsanwalt. Ich lasse jetzt mal offen, was da passiert. Gefallen hat mir bei "Familiensache" so Einiges, die Rahmenhandlung gehört nicht dazu. Zu schwach inszeniert.
Meryl Streep erhielt, wie so oft, eine Oscar-Nominierung. In weiteren Rollen sieht man William Hurt und Renee Zellweger.