Bewertung: 4 / 5
Immer wieder stellen sich Fans die Frage wer würde bei einem Crossover zwischen verschiedenen Helden/Schurken eigentlich gewinnen? Was bei Comics durchaus schon zum guten Ton gehört, wurde in der Filmwelt immer recht stiefmütterlich behandelt. Dabei hat bestimmt jeder Filmfan sich schon mal die Frage gestellt wer beim Kampf X gegen Y wohl gewinnen würde. Egal ob Godzlla vs. die Avengers, Eastood vs. Wayne, Spencer vs. Hill oder ganz aktuell Superman vs. Batman Jeder hatte bestimmt schon mal die ein oder andere Idee im Kopf. Im Jahre 2003 wurde für viele Horror-Fans dann ein Leckerli auf dem Markt geworfen und die beiden Ikonen des Horrorfilms Freddy Krüger und Jason Vorhees durften sich auf der Leinwand einen epischen Kampf Böse gegen Böse liefern. Zur Story: Freddy Krüger ([b]Robert Englund[/b]) ist gepestet! In der Hölle versauernd muß er ertragen wie er allmählich in Vergessenheit gerät und seine Kräfte somit immer mehr schwinden. Denn wenn niemand an ihn glaubt, kann Er nicht in die Träume seiner potenziellen Opfer eindringen. Doch ganz so einfach will sich der Springwood-Schlitzer nicht geschlagen geben. Um seine alte Macht zu erlangen, erweckt und beeinflusst Freddy den Killer Jason Vorhees ([b]Ken Kirzinger[/b]). Er sendet diesen in die Elmstreet und dort wieder für Angst und Schrecken zu sorgen und das gelingt diesem sehr eindrucksvoll. Als die Teenager-Clique rund um die nette Lori ([b]Monica Kenna[/b]), der zickigen Kia ([b]Kelly Rowland[/b]), dem Luder Gibb ([b]Kathrine Isabelle[/b]) und dem Nerd Lindermann ([b]Chris Marquette[/b]) nach und nach dezimiert wird, schnappen die Teens bei ihrer Recherche von der örtlichen Polizei und Ihren Eltern die Geschichte des gelynchten Kindermörders Freddy Krüger auf, der Dich in deinen Albträumen umbringt. Durch die schrecklichen Ereignisse gebrandmarkt kommt es wie es kommen muß. Die Teens werden von Alpträumen geplagt und öffnen so, genauso wie er es geplant hat, Freddy somit die Tür in Ihre Träume! Doch gerade als Freddy so richtig loslegen möchte, wird er von seinem eigenen Plan eingeholt und muß entsetzt feststellen, dass er mit Jason ein Monster von der Leine gelassen hat das ihm sein Feld streitig macht. Es kann also nur einen King of the Kill geben: Feddy ODER Jason... Robert Englund selbst sagte das FvJ weder eine [i]Nightmare[/i] noch eine [i]Freitag der 13te[/i]-Fortsetzung ist sondern als Zwischending zu sehen ist das beide Franchise versucht irgendwie miteinander zu verknüpfen. Ich werde Englund jetzt natürlich auf keinen Fall widersprechen (schließlich will ich in diesem Leben noch mal schlafen) aber ich finde das klingt dem Film gegenüber doch etwas abwertend. Dieser Film ist zum einen totaler Fanservice und zum anderen auch ein klasse Kickstarter um eine neue Schicht potenzieller Fans zu gewinnen die sich nach dem Film vielleicht mal die ganze Reihe zu Gemüte führen wollen Denn Regisseur [b]Ronnie Yu[/b] (The 51st State) hat es geschafft beide Filmikonen ins richtige Licht zu rücken. Zum einen Jason Vorhess der zwar als stummer, brutaler Killer wie eine Naturgewalt durch die Welt pflügt, allerdings eine sehr tragische Hintergrund-Geschichte mit sich herum trägt und zum anderen Freddy Krüger den großmäuligen Schlitzer mit Hang zum sehr dunklen Humor. Beide Figuren und Universen werden mit gleich viel Respekt behandelt und es gibt auch einige Rückschlüsse auf vorherige Teile, was beim erstellen des Filmes bestimmt nicht einfach umzusetzen war. Ebenfalls sehr lobend zu erwähnen ist, das es Yu und seine Truppe geschafft haben einen Film der zweigeteilt ist doch irgendwie aus einen Guss wirken zu lassen. Denn der Anfang von Freddy vs. Jason ist ein reiner Teenie-Horror-Slasher Film wie er im Handbuch für Horrorfilme steht. Er bedient viele Horror-Klischees wie z.B. die Tatsache das Jugendliche sobald Sie in so einem Film entweder nackt zu sehen sind oder Drogen nehmen sowieso nicht das Ende es Filmes überstehen werden. Wenn man allerfings schon den einen oder anderen Horrorfilm gesehen hat, könnten einen somit gerade die Jason Schockeffekte doch leider etwas zu vorhersehbar sein. Freddy´s Horror-Parts leben weniger von den Schockeffekten sondern von dem Ideenreichtum der Storyschreibern was die Albtraum-Sequenzen von Lori und Co. betrifft und diese sind wirklich ziemlich originell und befinden sich auf guten Nightmare-Niveau. Der zweite Teil des Filmes ist dann der eigentlich Freddy vs. Jason-Akt und man kann gar nicht anders als diesen als brutale Action-Komödie zu betiteln. Denn wenn die beiden Superschlitzer sich gegenseitig mit allerhand Baustellenequiptment und Hausgegenständen die Rübe einhauen, hat dies irgendwie schon etwas von brutalen Looney Toons Cartoons. Wenn man den Film erstmals sieht kommt das zum einen sehr überraschend aber auch höchst amüsant daher da es den Film doch mit einem großen Augenzwinkern zeigt, was ihn, meiner Meinung nach, richtig gut tut. Die Effekte-Crew tut in diesem Part Ihr übriges und man spart weder mit Feuer, Blut oder spektakulären Kameraeinstellungen. Allgemein sind die Effekte in diesem Film recht gelungen wenn auch nicht perfekt. So stechen der Schatten-Freddy oder das im allgemein klasse Make-Up-Desing wahrlich positiv hervor während z.B. einige Wirework Sachen oder der ein oder andere Effekt (Stichwort: Bett) doch recht eigenartig ausschauen. Die Cast zu dem Film lässt sich grob unterteilen in Robert Englund und dem Rest. Den Figuren der Teenies bringt man leider nur in den seltensten Fällen Sympathien entgegen. Einzig mit Monica Keena (Dawsons Crek) , Jason Ritter (Dr. Mumford) und Chris Marquette (Fanboys) zittert man etwas mit. Die Figuren von Popsternchen Kelly Rowland und den meisten Erwachsenen sind einen sogar durchweg unsymphatisch und zum Teil auch noch arg nervig. Das ist zwar normalerweise der Tod für einen Horrorfilm, ist hier allerdings nicht allzu schlimm den die Hauptakteure sind Kirzinger und Englund und die machen Ihre Sache großartig! Ken Kirzingers Jason wirkt mit seinen 2 Metern absolut bedrohlich und nahezu unzerstörbar. Da seine Figur allerdings weder Sprechen noch Emotionen zeigen kann ist dies allerdings auch schon alles was man sagen kann während sein Gegenpart unfairerweise die volle Palette zur Auswahl hat. Denn Freddy Krüger redet in einer Tour, haut einen Spruch nach dem anderen raus und zeigt auch immer wieder seinen Hang zum schwarzen Humor. Die Performance die Robert Englund, zum schon insgesamt achten mal, unter der Maske abliefert ist auf gewohnt allerhöchsten Niveau, und seien wir mal ganz ehrlich: Robert Englund [b]ist[/b] Freddy Krüger! Sein Gang, sein Spiel mit dem Klingen oder schlicht und einfach sein diabloisches Grinsen. Englund ist eins mit der Figur und wenn man dem Audiokommentar auf der DVD glauben schenkt hat er auch noch eine Menge Spaß daran. Ich finde das sieht man auch! Schlussendlich bleibt zu sagen das [b]Freddy vs. Jason[/b] ein guter Horror-Actioner ist der Fans beider Lager durchaus zufrieden stellen kann. Die Hintergrundgeschichte begegnet beiden Filmwelten mit viel Respekt aber auch Neueinsteigern können der Story durchaus folgen. Schade das es um die Figuren danach (außer der Remakes) sehr ruhig geblieben ist und keines der ganzen Internetgerüchte der Wahrheit entsprach. Ich zumindest hätte gerne noch den einen oder anderen Nightmare oder Vs. Film mit Robert Englund gesehen, denn wie sagte er am Ende des Films im Audikommentar so schön: "The Glove still fix" ;-) Wer also einen Horror-Actioner mit schwarzen Humor sucht kann hier ohne Bedenken zugreifen und sollte sich den Film am besten gleich zwei mal anschauen. Denn der Audiokommentar mt Englund, Kirzinger und Yu ist pures Entertaiment!
Freddy vs. Jason Bewertung