Bewertung: 4 / 5
[b]In der Zukunft ist die Genetik so weit fortgeschritten, dass man gezielt fast perfekte Wunschkinder zeugen kann, diese haben daraufhin viel mehr Chancen im Leben, sodass "normale" Geburten sehr benachteiligt werden. Vincent ist so einer. Immer im Schatten seines gezüchteten, "perfekten" Bruders Anton und seiner eigenen schwachen, herzbelasteten DNA nimmt Vincent, um sich seinen Traum vom Astronauten zu erfüllen, die Identität des durch einen Unfall im Rollstuhl sitzenden Jerome Morrow an, einem ehemaligem Leistungsschwimmer. Doch die Gefahr, erwischt zu werden, ist gross..[/b] [b]Gattaca[/b] kritisiert an unserer Gesellschaft den Drang zum Perfektionismus, dass manchen im Leben keine Chance gegeben wird und gibt nebenbei Hoffnung, dass selbst diese sich ihre Träume mit starken Ehrgeiz und grosser Aufopferung erfüllen können. Die originelle Idee macht Gattaca zu etwas einzigartigem, wenn auch nicht perfektem. Die Story fängt originell an, an die neue Gesellschaft und die Welt des Films hat man doch erschreckend schnell gewöhnt, so ist sie gar nicht mal so abwegig. Es entwickelt sich nach und nach ein guter Thriller, der sich häufig mit emotionalen und Drama-Elementen abwechselt. Besonders die erste Hälfte fühlt man sehr mit Vincent mit, man versteht seinen Konflikt. Die zweite Hälfte hat zwar auch viel emotionales, hier wird aber der Schwerpunkt vor allem darauf gelegt, die Identität nicht auffliegen zu lassen, was zwar spannend ist, aber leider oft ein bisschen unharmonisch mit dem Rest wirkt. So wirkt auch die Tatsache, dass ausgerechnet sein Bruder der Detektiv ist, eher wie ein weiteres emotionales Stilmittel, was jetzt eh nicht nötig gewesen wäre. Ich könnte jetzt aber auch nicht sagen, ob es ohne den Bruderkonflikt wirklich besser gewesen wäre, vermutlich hätte man es einfach bei der Kindheit mit ihm belassen sollen. Die Charaktere sind vielschichtig und abwechslungsreich. Da wäre einmal Vincent, der seine Identität aufgibt, weil ihm seine richtige nur geschadet hätte. Man fühlt mit ihm und versteht seinen Konflikt und die darausfolgernden Handlungen, das liegt aber auch daran, dass er wirklich gut von Ethan Hawke gespielt wird. Er hat eine super Chemie mit Jude Law, der den stark unter seiner Behinderung leidenden Jerome spielt, man kann ihm dessen Verbitterung und Perfektionismus absolut überzeugend abkaufen, sodass die im Film sich entwickelnde Freundschaft der beiden einfach glaubwürdig ist. Auch Loren Dean als Vincents Bruder Anton kann überzeugen, allerdings fand ich Uma Thurman als Irene Cassini viel zu schwach, selbst in glücklichen Momenten nicht zu lächeln, da nimmt man ihr die Rolle kaum ab. [b][u]Fazit:[/u][/b] Gattaca ist ein Film, der sich mit vielen Themen beschäftigt: Es ist eine emotionale und packende Geschichte über Erfolgsdruck, Perfektionismus, Konkurrenz zwischen Brüdern, Identität und Traumerfüllung, und ist nebenbei ein spannender Thriller. Da er aber trotzdem nicht perfekt ist, gebe ich [b]8 von 10 Punkte.[/b]
Gattaca Bewertung