Bewertung: 4 / 5
Ich will das hier mal ausnahmsweise kurz halten:
Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes, der auf einer abgelegenen Südseeinsel einerseits seinen Traum verfolgt, dabei andererseits in die Mühlen der Mächtigen gerät. Zusammen wird das ganze gehalten durch seine Beziehung und Liebe zu seiner schwangeren Freundin, wovon der Protagonist aber noch nichts weiss.
Im Grunde genommen ist Guava Island nur eine Fingerübung eines Multitalents, der hier einerseits seine eigene ikonische Kunst-Figur Childish Gambino einerseits persifliert andererseits aber auch mythisch überhöht und irgendwie bildgewaltig zu Grabe trägt.
Der Film hat keinen wirklich üblichen Storyaufbau und vieles bleibt trotz der offensichtlich ambitionierten Geschichte irgendwie bewußt/forciert zu einfach. Das mag im ersten Moment durchaus befremdlich wirken, wenn bildgewaltige Ideen nur grobkörnig gefilmt werden und vieles trotz vorhandener Möglichkeiten letztlich bewußt billig aufgelöst wird.
Und im ersten Moment ist man auch nicht wirklich gewillt, den Film höher zu bewerten als sagen wir mal 5 Punkte.
Aber dann sollte man mal ein paar Schritte zurück gehen und sich vergegenwärtigen, womit wir es hier tatsächlich zu tun haben: Eine Mutter erzählt ihrem noch sehr kleinen Kind die Geschichte ihres Vaters. Und da werden viele Facetten nunmal anders dargelegt.
Und wenn man sich dies noch einmal vor Augen führt, dann bekommen alle Andeutungen und Abkürzungen plötzlich einen ganz anderen Sinn. Und dann hat das Ende auch eine gänzlich andere Bedeutung.
Aber diesen einen Schritt muss man erstmal gehen.
Mindestens 8 Punkte