Bewertung: 3 / 5
Miles (Daniel Radcliffe) ist Programmierer für ein Pay-to-Win-Videospiel. Von seinem Chef (Richard Knowles) ständig verspottet und von seiner Ex-Freundin (Natasha Liu Bordizzo) verlassen, verbringt Miles seine Freizeit damit Videospiele zu spielen, und zu trollen. Eines Tages beschmipft er die Betreibter des Kult-Spiels SKIZM, bei welchem sich Mitspieler gegenseitig im realen Leben ermorden, und wacht mit an seinen Händen fixierten Pistolen wieder auf. Nun hat er den Auftrag die bekannte Spielerin Nix (Samara Weaving) zu töten, denn sonst muss er selbst sterben.
Als ein großer Fan von Daniel Radcliffe war es eigentlich schon Pflichtprogramm für mich, diesen Film anzusehen. Viel zu absurd klang diese Prämisse, viel zu schrill sahen die Trailer aus und vieles davon, wird im Film doch eingehalten. Denn so ist Guns Akimbo zum einen unglaublich sinnlos. Die gesamte Handlung ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn, so ziemlich jeder Schauspieler scheint sich vor dem großen Nicolas Cage verneigen zu wollen und betreibt eigentlich nur Overacting. Und was sollte man auch von so einem Film anderes erwarten. So ist er vor allem eines: Trash.
Trailer zu Guns Akimbo
Ja, der Film wird vermutlich zu einer Art Kultfilm avancieren, denn genau dafür bietet er sich an. Völlig wahnsinnig, klischeebeladen, provozierend und vor allem brutal ist dazu noch das Gezeigte. Man könnte meinen, daß der Film sich in seiner Handlung in eine Richtung entwickelt, die man eben nicht erwartet, weil das Konzept so schrill ist. Doch die Wahrheit ist, daß Guns AKimbo zu keinem Zeitpunkt überraschen kann. Popkulturelle Anspielungen, stereotype Charakterzeichungen finden sich in einem Film, der eigentlich die Computerspielszene feiern sollte.
Als altgesottener Counter Strike-Spieler, habe ich tatsächlich wenig Ahnung von aktuellen Videospielen und habe Spiele wie Fortnite, oder Ähnliches nur am Rande mitbekommen. Wovon ich aber Ahnung habe, als langjähriger Konsument von Comic, Filmen, Anime und weiterem ist die Verkörperung von sogennanten Nerds in der Filmindustrie. Ich erinnere mich äußerst ungern an Filme wie Fack ju Göhte, wo der intelligente Außenseiter auch total verschroben ist. Und das bleibt nicht das einzige Beispiel. An dieser Krankheit leidet auch Guns Akimbo eindeutig, was mir in manchen Momenten einfach sauer aufstößt.
Auf der anderen Seite ist der Film wieder einmal so dermaßen drüber, daß man es ihm verzeihen, aber nicht vergessen kann. Denn sobald Samara Weaving im Film auftritt, kommt der Film voll in Fahrt und schaut sich erstaunlich gut weg. Er ist rasant, er ist brutal und er bleibt absurd. Doch während es durchaus die ein, oder andere Actionszene gibt, die wirklich toll gefilmt ist, ist das meiste tatsächlich recht konventionell gemacht. Seit Filmen wie John Wick, oder Atomic Blonde, bin ich im Kino einfach besseres gewohnt und möchte bei einem Film, der wild und gewagt sein möchte, nicht ständig die gleichen Actionsequenzen abgespuhlt haben. Doch so richtig verachten kann ich den Film auch nicht. So empfinde ich die Optik als brilliant. Die Kamera von Stefan Ciupek fängt so unglaublich schöne Bilder, ohne Wackelkamera ein, daß ich das einfach erwähnen muss.
Daher habe ich Guns Akimbo genossen. Er hat mich nicht großartig umgehauen, aber auch nicht gelangweilt. Die Prämisse vom Film ist eigentlich ziemlich absonderlich und damit genau die Art von Film die ich genieße. Nur zünden viel Gags nicht und man wagt auch hier wieder nicht unbedingt viel Neues. Samara Weaving als Bad-Ass-Killerin ist allemal solide, und im Prinzip lässt sich das über den gesamten Film sagen, Zudem möchte der Film auch noch eine Prise Sozialkritik streuen, wobei diese eher Pseudointellektuell aufgeblasen, als wirklich durchdacht rüberkommt.