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Happy Feet 2

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Da steppt nicht nur der Pinguin

Happy Feet 2 Kritik

Happy Feet 2 Kritik
0 Kommentare - 29.11.2011 von Moviejones
Wir haben uns "Happy Feet 2" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

In Happy Feet 2 erwartet uns ein Wiedersehen mit Mumble, dem steppenden Pinguin. Nachdem er bereits im ersten Film zeigte, dass es oft gar nicht so schlimm ist, anders zu sein, ist aus dem jungen Pinguin inzwischen ein treusorgender Vater geworden und der hat alle Hände voll zu tun mit seinem Sohn Erik. Der ist nämlich in seiner Selbstfindungsphase und kann nicht so recht was mit Tanzen und Steppen anfangen. Erik strebt nach Höherem und richtig, da ist ihm sein Vater kein Idol. Als Erik eines Tages mit seinen Freunden von Zuhause abhaut, lernt dieser den ungewöhnlichen Pinguin Sven kennen. Und der "große Sven" -  wie viele ihn nennen - kann fliegen! Erik hat sein Idol gefunden und eifert ihm nun in allem nach. Mumble, der sich Sorgen macht, bricht auf, um Erik zu finden. Doch während seiner Abwesenheit gerät das Land der Kaiserpinguine in Gefahr und jeder dort lebende Pinguin scheint des Todes zu sein. Einzig Mumble kann die Situation noch retten und seinem Sohn Erik zeigen, was wirklich wichtig ist im Leben. Doch Happy Feet 2 ist nicht nur die Geschichte von Mumble und Erik, sondern auch die der beiden Krills Will und Bill. Will hat es satt, immer im Schwarm umherzuschwärmen und auch er sehnt sich nach mehr. Er möchte erfahren, was jenseits des Schwarms ist und gerät in sein eigenes Abenteuer, das eng verflochten ist mit dem Schicksal der Kaiserpinguine...

In vielerlei Hinsicht teilt Happy Feet 2 das gleiche Schicksal wie Die Legende der Wächter. Wie letztes Jahr liefert Warner Bros. einen visuell beeindruckenden Film ab, dass dies fast schon allein den Kinoeintritt rechtfertigt. Die Massenszenen an Land, die Darstellung des ewigen Eises, aber auch die Krillszenen unter Wasser sind einfach atemberaubend. Ja, atemberaubend ist das Wort, welches diese Szenen am besten beschreibt und bei diesem Niveau kann sich sogar Animationsmeister Pixar noch eine Scheibe abschneiden. Leider ist diese Liebe zum Detail nicht überall im Film zu spüren.

Trailer zu Happy Feet 2

Besonders die Story hat so ihre Tücken und kommt erschreckend flach daher. Dies ist wohl auch den Drehbuchautoren aufgefallen, weswegen Happy Feet 2 im Gegensatz zum ersten Teil eigentlich zwei Geschichten erzählt, die von Mumble und Erik, aber auch die von Will und Bill. Dabei herrscht aber ein gewisses Ungleichgewicht: Mumble und Eriks Story fühlt sich generisch an und auch das Geheimnis des fliegenden Pinguins Sven ist für jeden halbwegs gebildeten Menschen innerhalb weniger Minuten zu erahnen. Demgegenüber steht die Krillgeschichte, der ein gewisser kreativer Charme nicht abgesprochen werden kann. Will, der mit dem Krillschwarmdenken aufhören will und sich zur Spitze der Nahrungskette vorarbeiten will... Schon allein diese Idee bringt uns zum Schmunzeln und sorgt neben echten visuellen Leckerbissen und auch für herzhafte Lacher.

Doch die unausgegorene Story ist nicht das einzige Problem von Happy Feet 2, denn es ist eine Fortsetzung eines erfolgreichen, wenngleich nicht besonders guten Films. So konnte sich der Vorgänger Happy Feet nur schwer entscheiden, was er sein wollte - Komödie, Film mit Ökobotschaft oder ein Hybrid aus Realszenen und CGI? Happy Feet 2 ist hier deutlich klarer, die Moralkeule wird nicht mehr so oft geschwungen und glücklicherweise gibt es weniger Szenen mit Menschen dieses Mal, wenn auch noch vorhanden. Statt auf Computergrafiken zu setzen, wird auch jetzt auf gefilmtes Material zurückgegriffen und dies mit den CGI-Pinguinen verschmolzen. Das Ergebnis kann bestenfalls als verstörend bezeichnet werden und kostet wertvolle Atmosphärepunkte. Es wäre so viel leichter gewesen, Menschen einfach aus der Story rauszuhalten. Wenigstens treten Menschen selten auf, doch reicht es aus, um den Film wie schon den Vorgänger in jener Phase wie eine Karikatur wirken zu lassen. Eine weitere fragwürdige Designentscheidung ist, wieso Mumble im Laufe der Zeit nicht gealtert zu sein scheint. Während alle anderen Kaiserpinguine erwachsen wirken, rennt er die ganze Zeit noch mit seinem Kinderflausch als erwachsener Pinguin durch die Gegend. Sicherlich wollten die Macher ihn so deutlicher von den anderen Pinguinen unterscheiden, realistisch oder gar logisch ist dies aber nicht.

Happy Feet 2 braucht seine Zeit, bis er in Fahrt kommt. Nach einem zähen Beginn, teils infantilem Humor und aufgesetzter Coolness weiß der Film ab der Hälfte der Laufzeit aber dennoch zu gefallen. Das liegt zum Teil an dem vermehrten Einsatz von rhythmischen Massenszenen, die einen ganz wie "Lord of the Dance" mitreißen, doch die Musikauswahl punktet generell. Beschränkt sich diese zu Beginn auf eher schwer eingängige Songs, klappt das gegen Ende deutlich besser. Wenn Sven die Pinguine mit "Dragostea din Tei" motiviert oder eine Horde Seelöwen eine abgewandelte Version von "Rawhide" bringt, dann stimmt einfach die Harmonie zwischen Bild und Ton. Wäre diese Qualität im ganzen Film zu spüren, Happy Feet 2 hätte richtig gut werden können. So wirkt es leider wie ein Flickenteppich, bei der die zweite Hälfte und auch Will und Bill vieles zum Guten wenden. Betrachtet als Gesamtwerk ist Happy Feet 2 trotz seiner Probleme ein deutlich besserer Film als das Original und wir wurden trotz anfänglicher Skepsis positiv überrascht. 3,5 von 5 Hüten für einen Film, mit dem Eltern für ihre Kinder wenig falsch machen können.

(AS)

Happy Feet 2 Bewertung
Bewertung des Films
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