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Lone Ranger

Kritik Details Trailer News
Gerechtfertigter Flop oder verkanntes Meisterwerk?

Lone Ranger Kritik

Lone Ranger Kritik
0 Kommentare - 23.08.2013 von Strubi
In dieser Userkritik verrät euch Strubi, wie gut "Lone Ranger" ist.
Lone Ranger

Bewertung: 3.5 / 5

Es gab im Vorfeld einiges zu lesen über die Produktion des Lone Rangers. Der Film kommt, der Film kommt nicht. Das Budget sprengt den Rahmen, das Budget wird gekürzt. Letztendlich kam der Film und auch beim Budget haben sich die Produzenten nicht wirklich lumpen lassen. Hat sich das ganze Theater nun gelohnt? Die Kritiker sind (positiv ausgedrückt) eher zwiegespalten. Und auch der Kinostart in den USA verlief alles andere als überzeugend. Anwalt John Reid kehrt in seine Heimatstadt zurück und bekommt mit, wie Eisenbahn-„Chef“ Cole vollmundig verkündet, dass der gefürchtete Verbrecher Cavendish öffentlich gehängt werden soll. Noch vor der Exekution wird dieser jedoch von seiner Bande befreit und flieht. Eine Gruppe um Dan Reid, Texas Ranger und Johns Bruder, und John nimmt daraufhin die Verfolgung auf. Als sie in einen Hinterhalt geraten und nur John überlebt, schwört dieser, dass er Gerechtigkeit für seinen Bruder einfordert. Zusammen mit Indianer Tonto begibt er sich als Lone Ranger auf eine aufregende Verfolgungsjagd. Nach meiner Inhaltsbeschreibung kann man sicherlich denken, dass man eine solche Geschichte schon häufiger gehört bzw. gesehen hat. Und im Prinzip ist es auch so. Einen Innovationspreis gewinnt sie nicht. Trotzdem hat sie mehr zu bieten als viele Storys anderer Blockbuster aus den letzten Jahren. Sie ist für den Film auf jeden Fall ausreichend und letztendlich auch in sich stimmig. Positiv ist hervorzuheben, dass die Geschichte kritisch mit der Gier und der Gesetzesauslegung der „zivilisierten“ Weißen umgeht und vor allem die Art und Weise der Eroberung des „Wilden Westens“ verurteilt. Leider wird diese Kritik nur angekratzt und die Ernsthaftigkeit mit dem nächsten Gag einfach beiseite geschoben. Der Fantasy-Anteil des Films ist deutlich geringer als erwartet. Jedoch hätte man hier konsequenter sein sollen, egal ob in die eine oder in die andere Richtung. So hat man den Eindruck, dass eigentlich mehr Fantasy geplant war, es in den fertigen Film aber nur noch einzelne Szenen geschafft haben. Dadurch wirken diese vereinzelten Szenen aber eher deplatziert (ich sage nur "Hasen"). Hier hätte man entweder deutlich stärker in diese Richtung gehen oder es komplett bleiben lassen sollen. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg gut. Zwar sind die meisten Figuren recht flach gezeichnet, jedoch fällt das hier nicht wirklich negativ auf. Helena Bonham Carter hat leider nur wenig Leinwandzeit, nutzt diese jedoch mit gelungenen Auftritten. Bösewicht Cavendish (William Fichtner) wird zuerst als abgrundtief böse und bedrohlich eingeführt. Im Verlauf des Films wird er aber immer blasser und verliert deutlich an Bedrohlichkeit. Die Figur des Eisenbahn-Chefs Cole gibt nicht wirklich viel her. Tom Wilkinson verleiht ihm trotzdem eine gewisse Präsenz. Etwas mehr erfährt man von den beiden Hauptfiguren John Reid aka Lone Ranger und Tonto, ohne jedoch wirklich in die Tiefe zu gehen. Armie Hammer macht seine Sache gut und zeigt den Lone Ranger als etwas naiven, aber gutherzigen Lone Ranger. Nachdem ich im Vorfeld eigentlich dachte "och nicht, schon wieder ein Jack Sparrow-Verschnitt" muss ich jetzt im Nachhinein zugeben, dass es wirklich Spaß macht Depp in der Rolle des Tonto zu sehen. Es gibt zwar Ähnlichkeiten zu Jack Sparrow, aber Depp schafft es frischen Schwung in seine Darbietung zu bekommen. Insgesamt schafft der Lone Ranger etwas, was einige Blockbuster heutzutage nicht mehr schaffen, ich persönlich aber für sehr wichtig halte: Die Hauptfiguren sind sympathisch. Man möchte mehr von ihnen erfahren, es ist einem nicht egal, was mit ihnen passiert. Die Inszenierung durch Gore Verbinski ist insgesamt gut gelungen. Der Film braucht zwar ein paar Minuten um richtig in Gang zu kommen, Langeweile tritt aber zu keiner Zeit auf. Dazu trägt auch der Humor bei, der doch einen großen Part im Film einnimmt. In den meisten Fällen ist er auch gelungen. Stellenweise wird jedoch etwas zu dick aufgetragen und es tendiert Richtung Klamauk. Neben dem Humor trifft das auch auf die Action zu. Meist unterhaltsam und gut gelungen, gibt es einige Szenen, die man sich hätte sparen können. Es ist klar, dass man bei solchen Filmen keinen Realismus erwarten darf und dass sich der Film auch nicht ernst nimmt. Aber wenn es so weit geht, dass es kurz davor ist ins Lächerliche abzutriften, dann ist das schon etwas ärgerlich. Hier passt mal wieder der Spruch, dass Weniger manchmal Mehr ist. Optisch gibt es am Film nichts zu bemängeln. Es gibt wunderschöne Landschaftspanoramen zu bestaunen und die Effekte sind in Ordnung. Trotzdem fragt man sich manchmal wo hier das ganze Geld hingeflossen ist. Denn auch wenn der Film gut aussieht, hat man das in ähnlicher Qualität auch schon in deutlich günstigeren Filmen gesehen. Insgesamt ist Lone Ranger ein guter Film geworden. Er ist sicher kein Meisterwerk (um auf meinen Kritiktitel zu kommen), aber unterhaltsam ist er allemal. Er hat es nicht verdient, ein finanzieller Flop zu werden. Wer Fluch der Karibik mag und dem Western-Genre nicht völlig abgeneigt ist, der wird auch mit dem Lone Ranger etwas anfangen können.

Lone Ranger Bewertung
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