Bewertung: 3.5 / 5
Simon ist ein ganz normaler Teenager, der demnächst auf eigenen Füßen stehen muss. Seine Eltern sind vielleicht etwas übermotiviert, aber für Eltern ganz in Ordnung. Und seine Freunde sind die tollsten Freunde, die man sich vorstellen kann. Sogar die High-School ist okay, erst recht jetzt, nur noch knapp 200 Tage vor dem Abschluss, denn danach steht ihm die Welt offen. Alles in allem könnte Simon mit sich und seinem Leben also zufrieden sein. Doch er ist es nicht, denn er ist schwul. Und das hat er noch niemandem sagen können. Als seine beste Freundin ihm jedoch mitteilt, dass sich ein Junge an der High-School in einem sozialen Netzwerk unter dem Nickname "Blue" geoutet hat, sieht Simon seine Chance, sich endlich jemandem anzuvertrauen. Also schreibt Simon an "Blue". Nach und nach werden die Gespräche vertrauter und Simon spürt, dass "Blue" und ihn mehr verbindet als das gemeinsame Geheimnis. Doch wie kann er herausfinden, wer sich wirklich hinter "Blue" verbirgt" Und wie kann er einem eigentlich fremden Jungen seine Liebe gestehen, wenn er noch nicht einmal seiner Familie und seinen Freunden seine wahren Gefühle offenbaren kann?
Mit Love, Simon kommt die lang erwartete Verfilmung des Bestsellers "Simon vs. The Homo Sapiens Agenda" (auf Deutsch "Nur drei Worte") von Becky Albertalli unter der Regie von Greg Berlanti auf die Leinwand. Die Geschichte von Simon, den Nick Robinson angenehm sympathisch und bodenständig spielt, berührt durch den gelungenen Mix aus pfiffigen Dialogen und einer tief berührenden Geschichte, die die jugendliche Zielgruppe durch die authentischen Figuren und Situationen genau in ihrer Lebenswirklichkeit abholt.
Trailer zu Love, Simon
Natürlich ist das Setting eher auf Hochglanz poliert, doch die Konflikte sind es nicht. Wie junge Menschen zu ihrer eigenen Identität finden, ob sexuell oder in anderer Beziehung, wie wertvoll und zerbrechlich Freundschaften sind und wie Familie und Schule wichtige Stützpfeiler für das Selbstbewusstsein eines Heranwachsenden sein können, davon erzählt Love, Simon auf großartig feinfühlige Weise. Zusammen mit einem stimmungsvollen Soundtrack, verschroben skurrilen Nebenfiguren, die sichtlich Spaß am Spiel haben, und einem exzellenten Ensemble an Nachwuchsdarstellern begeistert der Film mit seiner positiven lebensbejahenden und toleranzfördernden Botschaft das Zielpublikum.
Prädikat: wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung