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Maverick

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Maverick - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel

Maverick Kritik

Maverick Kritik
11 Kommentare - 11.07.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Maverick" ist.

Bewertung: 3 / 5

Der Pokerspieler Bret Maverick (Mel Gibson) möchte das große Geld auf einem Dampfer in St. Louis machen. Dummerweise muss er 3000 Dollar Startgeld mitbringen, um überhaupt teilnehmen zu dürfen und hat nur noch ein paar Tage Zeit, das Geld zu bringen. Dabei wird Maverick immer vom wachsamen Marshall Zane Cooper (James Garner) beobachtet und auch die Trickbetrügerin Annabelle Bransford (Jodie Foster) bringt ihn um den Verstand.

Einer längst verstaubten Tradition folgend zeichnet sich eine Welt, die moderner denn je, aber deren Filmkonzeption lange nicht mehr so beliebt ist, wie sie es einmal war. Ein Film, der seinen Reiz daraus zieht, daß niemand niemandem trauen kann, daß jeder alles für sich selbst tut und daß eine unnötig verkomplizierte Geschichte dadurch aufgewertet werden soll, daß sie einen tollen Cast aufwarten. Solche Geschichten gibt es sicherlich auch heute noch. Man denke nur an Catch Me If You Can (2002), The Gentlemen (2019) oder auch Amsterdam (2022), um nur ein Paar dieser Beispiele zu nennen. Für Richard Donner ist Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel ein ungewöhnlicher Film und dann wiederum ein erschreckend gewöhnlicher Film. Etwas mühsam kommen die Charakterzeichnungen voran, wenn sich etwa ein Mel Gibson mit irgendwelchen Indianern trifft, Menschen auf den puren Profit aus sind, eine Liebesgeschichte sich anbahnt. Und eigentlich dreht und wendet sich doch alles in diesem Film um ein Spiel, um das Pokern. Ein Spiel, aus dem schon etliche Filme entsprungen sind und diese sind zu Teilen spannend und zu anderen wiederum nicht. Zugegeben, dieser Film hier will seinen Reiz auch gar nicht draus ziehen, irgendwie spannend zu sein, sondern viel mehr eine Fernsehserie adaptieren, die sicherlich mal einen gewissen Reiz hatte.

Das klingt alles sehr trübselig und man könnte meinen, daß Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel, damit vielleicht ein schlechter Film ist. Doch das ist er gar nicht, er hat durchaus seine Qualitäten. Als da wären zum Beispiel die Chemie zwischen Mel Gibson und Jodie Foster. Beide haben ein gutes Gespür für Timing und derlei Dinge. Auch ihre romantische Chemie funktioniert super. Hin und wieder leistet sich der Film auch einen Cameo der besonderen Sorte und grundsätzlich folgt man dem Treiben der Figuren gerne, wenn sie miteinander spielen. Wörtlich, wie im übertragenen Sinne. Doch selbst wenn Richard Donner nie ein Regisseur der Tiefgründigkeit war, so hatte er durch starke Blockbuster etliche Klassiker geschaffen. Sei es Das Omen (1976), ein Superman (1978), Die Goonies (1985) oder eben Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987). All diese Filme haben entweder kulturell, popkulturell oder auch in beiden Belangen irgendeine Form von Einfluss auf das jeweilige Genre oder die Filmkunst an sich genommen. Doch bei seinem Western ist das nicht zu finden. Der Versuch, aus der Ernsthaftigkeit mit gekonnt subtilem Humor etwas Neues zu schaffen, gelingt einfach nicht in diesem Film. Vielleicht mag es daran liegen, daß der Western einfach auserzählt ist. Selbst wenn es auch modernere Beispiele für wirklich gelungene Western gibt. Django Unchained (2012) und Feinde – Hostiles (2017) lassen grüßen. Doch an dem Western-Image kratzen will dieser Film nicht und als Komödie ist er dann auch zu routiniert und handzahm.

Der Film leidet eben darunter, unter allen Umständen vorhersehbar zu sein. Man erahnt, wohin sich das entwickeln muss und kommt auch unweigerlich zu dem Entschluss, daß sich da sonst mit den Wendungen, die hier schon im Blickfeld liegen, nichts ändern wird. Wenn man sich von oberflächlichen Dingen wie etwa einem großen Dampfer, einer Postkutsche oder generell einem gut ausgestatteten Set beeinflussen lässt und sich davon unterhalten fühlt, dann bitteschön, wird man mit Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel seine helle Freude haben. Grundsätzlich gibt es ja auch Filme, die sicherlich durch sowas stark aufgewertet werden und man muss es immer wieder betonen, wenn man retrospektiv über Filme spricht, daß nämlich das Handwerk hinter solchen Werken, daß Bauen von Sets und Tragen von Kostümen leider so ein wenig aus der Mode gekommen ist. Blockbuster müssen heute schneller und günstiger denn je produziert werden und das ist etwas, was man wirklich bedauern muss. Es ist insofern schon in gewissen Maßen beeindruckend, was Donner hier für einen Aufwand betreibt, um seine kurzweilige Westernkomödie zu drehen. Daß Mel Gibson über die Jahre zu einer Karikatur seiner selbst geworden ist, ist ja wohl hinlänglich bekannt. Wenngleich man froh darüber sein kann, daß ein solcher Enfant terrible noch existiert, der auch gerne mal mit seltsamen und abstoßenden Kommentaren über sich reden macht, aber auch Anstöße zu wichtigen Diskussionen gibt, so ist es dennoch eine Figur, die er hier verkörpert, die man ihm wohl nicht mehr abkaufen kann.

Insgesamt verschwindet der Film aber ob der inhaltlichen Leere und der fehlenden Bedeutung als Persiflage auch in der Versenkung. Ob der da nun hingehört oder nicht, ist sicherlich eine Frage, die nicht zweifelsfrei zu klären wäre. Im Endeffekt kann er gut unterhalten für die wenigen Augenblicke, die er letzten Endes geht. Doch bleibt natürlich die Frage, ob man sich nicht auch auf bessere Werke stürzen kann.

Und so ist Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel ein eher uninteressantes Werk, daß zu überzeugen weiß und hin und wieder auch unterhält. Ein insgesamt gut aufgelegter und namenhafter Cast, kann den Film aber dennoch nicht vor Mittelmaß retten. Und gerade im Western gibt es ja deutlich bessere Werke.

Maverick Bewertung
Bewertung des Films
610

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11 Kommentare
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Cairbre : : Moviejones-Fan
18.07.2023 11:47 Uhr | Editiert am 18.07.2023 - 14:09 Uhr
0
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

Maverick fand ich früher ganz nett, aber ich habe bis heute nicht verstanden wie er das letzte Spiel im Finale gewinnt.

Der Dealer nimmt ein neues Deck, entfernt die obere und untere Rahmenkarte und mischt dann ohne die oberste Karte zu tauschen. Er lässt Angel abheben der aber ablehnt. Dann legt er das Deck weg und nimmt ein anderes (gezinktes) wo mit er von oben austeilt (3× 5 Karten plus 2 Tauschkarten für den Commodore). Angel kriegt dann 2 Karten von unten. Das Pik As könnte nun irgendwo im Deck sein. Warum verlangt Maverick nun ein neues Deck? Wären bei einem neuen Deck nicht alle schon ausgespielten Karten dann doppelt was völlig unsinnig wäre? Weil das abgelehnt wird lässt Maverick sich dann vom gezinkten Deck einfach die oberste Karte von Angel geben und gewinnt damit. Also doch nur Magie = purer Zufall und kein Pokergeschick? Und warum sollte im gegen Maverick gezinkten Deck das für ihn optimale Pik As oben liegen, das wäre doch total dämlich von den Betrügern ?

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
14.07.2023 10:12 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@DrStrange

Absolut! laughing

Consider that a divorce!

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DrStrange : : Moviejones-Fan
14.07.2023 09:39 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@ProfessorX:

Um Gottes Willen hör mir mit "Heavens Gate" auf... da wird mir ja Angst und Bange, wenn ich nur dran denke, ich müsste den Film nochmal anschauen. tongue-out

Dagegen ist Maverick ja eine leichte Brise im im Sommerwind.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
14.07.2023 09:15 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@Dr Strange

Alles gut. Haha. ^^ Danke Dir!

Ja, also an Heavens Gate kommt in Sachen Unaufgeregtheit ja sowieso nichts mehr ran. Insofern kann man Maverick sicherlich auch genießen laughing

Consider that a divorce!

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DrStrange : : Moviejones-Fan
14.07.2023 09:04 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@ProfessorX:

Trotzdem mal einen Hut zur Versöhnung. Ich wollte nur mal den Hintergrund klarstellen, der mit Sicherheit den wenigsten geläufig ist, geschweige denn das viele überhaupt je von der Serie gehört haben.

Ich kann aber auch verstehen wenn man den Film aus "unaufregend" empfindet. Da ich diese alten Western und gerne auch die mit Garner, recht gern habe, würde meine Bewertung mit Sicherheit höher ausfallen.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
14.07.2023 08:58 Uhr
1
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@DrStrange

Stimmt, ja.

Ingesamt auch kein Film, den man hassen muss, oder über den man sich ärgere. Aber mir persönlich fehlte ein wenig der Reiz. Muss aber nicht ejdem so gehen ^^

Consider that a divorce!

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DrStrange : : Moviejones-Fan
14.07.2023 08:52 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@ProfessorX:

Das meinte ich eben auch mit "in den US", weil die Serie dort äußerst populär war, wir hier in Europa davon aber kaum was mitbekommen haben in den 50ern.

Wenn man mal ein paar Folgen der Serie mit Garner gesehen hat, dann fallen einem auch die Ähnlichkeiten zum Film auf, wie Schuppen aus den Haaren. Daher kann ich nur sagen... hat Donner die Tonalität einwandfrei getroffen und das war letztendlich was er wollte.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
14.07.2023 08:35 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@DrStrange

Jo, dem würde ich aber entgegnen, daß man nicht vom Zuschauer erwarten kann, daß er alles kennt. Das ist ja auch die verschrobene Ansicht mancher Star Wars- u. Marvel-Jünger, bei denen ich mich zugegebnermaßen relativ gut auskenne, aber eben auch nicht bei allem hinterherkomme.

Man kann von niemandem erwarten, daß eben die Vorlage kennt, geschweige denn gut kennt. Zumal es ja auch Beispiele für Serienadaptionen gibt, die durchaus auch zugänglich für jeden Zuschauer waren.

Consider that a divorce!

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DrStrange : : Moviejones-Fan
12.07.2023 16:11 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@ProfessorX:

Das Problem mit "Maverick" hier, ist am Ende dann doch eher selbst gemacht und wohl eher "europäischer" Natur (oder grundsätzlich alles außerhalb der USA). Donner wollte hier mit Sicherheit keinen dramatischen Western abliefern und schon gar nicht einen dieser schwermütigen Abgesänge an den Western, welche oft mehr hochgejubelt werden, als sie es eigentlich verdient hätten.

Maverick ist in erster Linie eine Hommage an die gleichnamige Westernserie mit eben James Garner als Bret Maverick. Der Film findet auf seine modernisierte Art, die gleiche Tonalität wie die Serie damals und will auch auf Teufel komm raus gar nichts anderes sein, weil das dann ja eine Themaverfehlung gewesen wäre. Wenn man also die Serie nicht kennt, mit dem Westerngenre der 50er nichts anfangen kann.. ja, dann wird es halt schwierig. Dann ist man wohl einfach nicht das Klientel für den Film. Aber dafür den Film abzustrafen halte ich für falsch, denn das was Donner hier erreichen wollte, hat er zu 100 % hinbekommen.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ProfessorX : : Moviejones-Fan
12.07.2023 15:59 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 941 | Reviews: 1.049 | Hüte: 43

@sanchosfreddy

Ja, er ist schon unterhaltsam und hat auch wegen seines Aufwandes einen gewissen Charme. Doch an die großen von Donner reicht er irgendwie nicht heran. Mit dem Cast hatte ich aber irgendwie kein Problem. ^^

Consider that a divorce!

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sanchosfreddy : : Moviejones-Fan
12.07.2023 10:50 Uhr
0
Dabei seit: 27.08.14 | Posts: 33 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Ich gebe den 3 Hüten absolut recht.

Maverick habe ich vor wenigen Woche erst wiede gesehen und hatte grundsätzlich diesen Film auch als kurzweilig und humorvoll in Erinnerung.

Nun seitdem hat sich mein Film und Fernsehgeschmack verändert und man wird an solchen Filmen merken, wie unweigerlich Erwachssen man wird.

Die positiven Aspekte vorweg: Das Set und Kostüm sind für heutige Verhältnisse ein Augenschmauß. Da ich inzwischen an strickter Gegner von übermäßigen CGI bin, ist mein Fokus auf die Filme der 2010er Jahre und davor geblieben. Klar gibt es auch heute Ausnahmen.

Zum Schauspiel muss ich sagen, dass mir fast alle Dasteller nicht gefallen haben. Mel Gibson, Foster und Alfred Mollina sind bestenfalls solide. Das ist nicht mangelnden Talent der Darsteller vorzuwerfen, sondern, dass Sie einfach nicht gefordert werden. Die Interaktion passte und funktionierte. Allerdings haben weder die "coolen" Passagen für mich gepasst und dramatische wurden erst gar nicht eingebaut.

Heute würde ich über diesen Film sagen - er ist einfach Durschnittkoste die du neben der Arbeit gucken kann. Etwas, was wir heute den meisten Netflix Produktionen vorwerfen.

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