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Moon Knight

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Auf jeden Fall mal ein Blick wert...

Moon Knight Review

Moon Knight Review
1 Kommentar - 04.05.2022 von MobyDick
In dieser Userreview verrät euch MobyDick, wie gut "Moon Knight" ist.
Moon Knight

Bewertung: 3.5 / 5

Tja, da ist sie nun, die Serie, die wahrscheinlich von gewissen Usern hier auf folgenden Punkt reduziert werden wird: Ein dummdreister Versuch, jetzt auch noch weibliche arabische Superhelden zu etablieren, verdammte Wokes! Hehe, Scherz bei Seite, Moon Knight ist im Prinzip eine wirklich gute MCU Serie, und wäre die letzte Folge nicht so ärgerlich, dann hätten wir zusammen mit Loki wahrscheinlich die Speerspitze der bisherigen Disney+ MCU Serien. Aber eines nach dem anderen.

Wir haben mit Moon Knight eine Serie, die sich um einen Helden dreht, der eine dissoziative Identitätssstörung hat, das sollte eigentlich schon aus den Trailern bekannt sein, und daher kein Spoiler mehr sein. Außerdem geht es um ägyptische Gottheiten, und damit eine Erweiterung des bisherigen MCU nun auch noch um diesen Faktor, sowie um eine Erweiterung des MCU insofern, dass die Grenzen des PG13 ausgetestet werden, um ein bißchen mehr in Richtung Horror bzw. Fantasy (also eher Gothic Horror) zu schielen.

Trailer zu Moon Knight

Mit Oscaar Isaac haben wir einen derzeit extrem versatilen und begnadeten Hauptdarsteller und mit Ethan Hawke einen Darsteller, den ich persönlich als den besseren Dr Starnge Schauspieler gesehn hätte (wahrscheinlich in einem anderen Universum passiert). Außerdem haben wir noch eine weitere Darstellerin, die oben genanntes Publikum ansprechen und abholen soll. All das gelingt mühelos.

Die Serie selbst ist extrem selbstbewusst in Szene gesetzt und bricht sehr häufig mit den bekannten MCU Mustern, und legt darüber hinaus sehr viel wert darauf, dass die romantisierte, klischeehafte Darstellung Arabiens in Hollywoodproduktionen möglichst auf ein Minimum reduziert wird. So ganz kann man das bei so einem Mainstreamprodukt nunmal nicht ausschalten.

Hinzu kommt, dass die Serie zwar mit 6 Episoden sehr kurz gehalten ist, aber die reise der Protagonisten durchaus sehr abwechslungs- und wendungsreich ist. Immer wieder hat man das Gefühl, plötzlich in einem völlig anderen - aber mindestens genauso coolem - Genre gelandet zu sein. Das macht die Serie beispielsweise auch sehr viel besser als die ähnlich aufgebaute Serie Wandavision.

Bis zur vorletzten Folge ist auch alles Tiptop, denn die Achterbahnfahrt der Gefühle ist einfach quasi makellos (dazu später etwas mehr) inszeniert. Dann kommt die letzte Folge...

So, wie üblich kommt hier jetzt die Werbepause in Form eines kruzen Quervergleiches bevor wir uns dem Ende und der Krux der Serie widmen:

Vor ein paar Jahren starteten zeitgleich zwei Serien, die jeweils einen Helden im Zentrum hatten, der eben auch an einer gespaltenen Persönlichkeit litten. Beide Serien loteten auf unterschiedlcihe aber nicht minder interessante Arten und Weisen die Möglichkeiten des visuellen Erzählens aus und sprengten so teilweise auch Genrekonventionen und unterliefen diverse Sehgewohnheiten, um etwas völlig Großartiges zu leisten. Dabei war beiden Serien gleich, dass sie vergleichsweise kompromisslos zu Werke gehen konnten und ihr Ding völlig ohne irgendwelche Limite durchziehen konnten. Die eine Serie war übrigens auch eine Comic-Verfilmung (aus dem X-Universum) mit dem Titel Legion. Hier gelang es dem sehr talentierten Hawley gerade so noch ein halbwegs passables Ende zu generieren, nachdem die letzte Staffel ziemlich am Straucheln war, da man ein Ende inszenierte, das einfach völlig alles bisher gesehen unterlief (ein bißchen Richtung Butterfly Effect). Die andere Serie lief unter dem absolut schrottigen Namen Mr Robot, und war die tatsächlich deutlich bessere Serie, da sie einfach von vorne bis hinten stimmig blieb und super passte. Hinzu kommt, dass alleine auf Grund des Äußeren des Hauptdarstellers klar war, dass hier die Comic-Figur Legion tatsächlich auch Pate gestanden sein könnte, denn Malek wäre durchaus die bessere Wahl für die Hauptrolle in Legion gewesen. Nur dass Mr Robot einfach sich in seiner Düsternis geradezu zu suhlen in der Lage war. Wie gesagt, beide Serien sind überragend zu Ende gegangen. Und damit sind wir wieder bei Moon Knight - und dessen Ende (zumindest Ende der ersten Staffel):

Es ist nicht so, dass Moon Knight schlecht endet, ganz und gar nicht. Das Ende - Psst, Mid-Credit - ist wirklich gelungen, per se -

Nur bis wir dorthin kommen überschlagen sich wie üblich in diesem MCU Serien die Ereignisse und wir haben die generischen Elemente von diversen parallel laufenden Kämpfen. Das ist mittlerweile in gefühlt jeder dieser MCU Serien so und unterläuft auf geradezu plumpe Weise alles was wir in den bisherigen Folgen schön genüßlich dekonstruiert hatten.

Aber damit nicht genug, auch die Tatsache, dass wir ziemlich offensichtlich wieder einmal mehr Fragen haben als Antworten und uns einfach mal die Fortsetzungen (ja, Mehrzahl, wer glaubt hier eigentlich noch ein ein einziges Sequel) geteasert werden ist irgendwie mit zunehmender Dauer einfach nur noch ermüdend und abturnend. Ich möchte auch mal einen Abschluss sehen, und das wird mir einfach verwehrt.

Dafür kann Moon Knight jetzt vielleicht nichts, dass ich ausgerechnet hier jetzt einen oder emhrere Punkte abziehe, aber es ist wirklich so, dass man gefühlt 100 projekte und Nebenprojekte schauen muss, um zu sehen wie es weitergeht, und es gibt einfach kein Ende mehr, immer wird was anderes angeteasert, und es ist fast so, als hätten wir keine ganze Geschichte gesehen, sondern nur die Vorspeise angefüttert bekommen. Das stört massiv.

Hinzu kommt, dass Moon Knight tatsächlich für so ein massenkompatibles Erlebnis ziemlich düster daher zu kommen versucht und mehr als nur einmal die Genregrenzen ausreizt, aber Tatsache ist auch nunmal, dass es derzeit tatsächlich gleich ZWEI Serien gibt, die auch beide noch recht aktuell sind, die eben zeigen, wie es doch noch eine Spur intensiver, verrückter, ja: besser geht.

Alles in allem sind hier trotzdem lockere und souveräne 8 Punkte mit der Tendenz nach oben gegeben, nur mein derzeitiger Unwille ob des sehr offenkundigen offenenen Endes stört mich derzeit immer stärker und dafür blutet jetzt der Mondritter.

Ach ja, mich hat es übrigens nicht die Bohne gestört, dass wir eine arabische Superheldin haben, das hat sich durchaus sehr organisch angefühlt. Mich hat aber auch Jar-Jar Nilpferd nicht sonderlich gestört. Aber ich persönlich freue mich ja auch auf die erste offiziel praktizierende muslimische Highschool-Superheldin aus dem Hause Marvel - hoffend aber wohl wissend, dass es anders kommen wird, dass es da zumindest ein richtiges Ende gibt ;-)

7 Punkte

Moon Knight Bewertung
Bewertung des Films
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MobyDick : : Moviejones-Fan
04.05.2022 14:17 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Leider hat mich die letzte Folge ein bißchen enttäuscht, sonst wäre hier deutlich mehr drin gewesen...

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