Bewertung: 4.5 / 5
Eben sah ich den Film zuende.
Mit einem schönen Gefühl in mir.
Zufriedenheit, ein bisschen Melankolie...
Achtung SPOILER!
Die Geschichte handelt von einer Frau, die von einem Fischernetz an Deck eines alten Kutters gezogen wurde. Eine wunderschöne Frau! Schön wie eine Meerjungfrau. Syracuse, der alkoholkranke Fischer, kam ihrer Bitte entgegen: niemand sollte sie sehen, keiner dürfe von ihr erfahren. Und so versteckte er sie in einer alten Strandhütte, in der zuvor seine Mutter ihr Leben verbrachte, fernab von Menschen.
Seine nierenkranke Tochter, die das Erlebnis während ihrer Therapiesitzung als Märchen erzählt bekommt, ist fest davon überzeugt, dass Ondine ein Selkie ist - ein Seehund, der sein Fell abgestreift hat, um mit den Landbewohnern gemeinsam zu leben. Findet und vergräbt sie ihr Seehundfell, darf sie sieben Jahre an Land bleiben. Und sie darf nur sieben Tränen weinen, ansonsten wird sie vergessen.
Nichts kann sie von diesem Glauben abhalten, ihre Fantasie lässt sie Buch über buch wälzen, um diese geheimnisvolle Legende genauer kennenzulernen.
Während das kleine Mädchen die Geschichte der Selkies erzählt, geschieht auch all das, was sie sagt.
Singt Ondine, sind die Netze voll mit Fischen, die Körbe voll mit Hummern. Annie weiß genau: Selkies können einen Wunsch erfüllen. Und so wünscht sich Ondine, dass das kleine Mädchen nicht länger krank sein muss. Das Schicksal nimmt seinen Lauf, die betrunkene Mutter verschuldet einen Autounfall, der für das Mädchen positiv ausgeht: eine Nierentransplantation ist die Folge. Annie ist fortan gesund, ihre Mutter verlor aber die Fähigkeit zu gehen und noch dazu ihren Lebensgefährten.
Dann taucht ein fremder Mann auf, um Ondine zu holen. In der Legende wäre das nun der Selkie Ehemann gewesen. Traurigerweise gibt es im Leben Wunder wie diese nicht, und so kommt alsbald die Schattenseite dieser schönen Vorstellung ans Licht.
Ondine ist gar kein Selkie sondern eine Drogenschmugglerin, die für den geheimnisvollen Mann Hroin schmuggeln sollte. Auf der Tour wurden sie erwischt, und da er nicht schwimmen konnte, wurde ihr die Aufgabe erteilt, den Stoff sicher an Land zu bringen.
Sie sprang ins Wasser - und ertrank. Im Fischernetz erwachte sie zu neuem Leben.
Der Film hat mir sehr gut gefallen, da es sehr realistisch war, wie all die Sagen wahr wurden.
Man hatte tatsächlich den Eindruck, es handle sich hierbei um eine echte Legende. Nichtmal ein Drittel des Films war vorbei, und ich schaute noch einmal die Genre- Klasse an, um mich zu fragen, was daran Drama sein soll. Ich dachte: wieso nicht Fantasy, hat sich da wer vertan? Der Film ließ ahnen, aber verriet erst ganz zum Schluss sein Geheimnis. Er ist mitreißend, macht nachdenklich und strotzt vor lauter Gefühl. Zusätzlich wird er von einer schönen Filmmusik begleitet.
Was mir an diesem Film nicht gefallen hat, war die Besetzung des kleinen Mädchens Annie. Die Synchronstimme passt garnicht zu einem so zwarten Mädchen, und auch das Drehbuch ist für sie nicht wirklich geeignet. Im Film kommt sie sehr abstoßend rüber, durch ihre besserwisserische, großklappige, rechthaberische Altklugmädchen Art. Wenn sie sprach kam mir auf Deutsch gesagt der Kaffee hoch, ein so nett aussehendes Mädchen mit einer so fürchterlich klugschéißerischen Art auftreten zu lassen. Wirklich, am Liebsten würde ich den Film neu synchronisieren lassen, mit einer symhatischeren Mädchenstimme, die auch dem Alter entspricht und weniger aufs Recht haben fixiert ist. Leider hat mir genau diese Art, die man erlebt, den Film leicht madig gemacht. Solche Kinder ess ich zum Frühstück, anstatt sie mir anzusehen.
Nichts desto trotz haben wir es hier mit einem tollen Film zu tun, der durch schönen Gesang und geheimnisvolle Begebenheiten überzeugt. Taucht unter und lasst euch mit treiben, es lohnt sich!
Shy
