Bewertung: 3.5 / 5
Mit Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu gelingt es Warner Bros. tatsächlich, eine überaus gelungene Realverfilmung der beliebten Videospiele hinzubekommen. Zwar hat man es sich bei der Story einfach gemacht und die Darsteller hätten sich etwas mehr Mühe geben können, jedoch überzeugt das Gesamtpaket mit seinen kleinen Monstern so gut, dass die Defizite nicht zu stark ins Gewicht fallen. Dies ist ein echter Film für die Fans und jene, die das Pokémonfieber noch nicht gepackt hat.
Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu Kritik
Tim Goodman (Justice Smith) gehört zu den wenigen Menschen, die kein eigenes Pokémon haben und auch wenn alle sich darüber wundern, findet Tim das voll normal. Als aber plötzlich Tims Vater Harry verschwindet, muss sich Tim mit dessen Partner-Pokémon Pikachu zusammentun und das Rätsel lösen. Dabei stellt sich heraus, dass Tim und Pikachu nicht nur auf einer Wellenlänge liegen, sondern dass in den Straßen von Ryme City etwas vor sich geht, was eine Gefahr für Mensch und Pokémon bedeutet...
Trailer zu Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu
Um es vorweg zu nehmen, Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu ist ganz sicher kein erstklassiger oder einzigartiger Film geworden, dafür wirken die Darsteller unglaublich farblos. Gerade die beiden Hauptdarsteller Justice Smith und Kathryn Newton bleiben blass und spielen ohne jegliche Kraft. Stellenweise gewinnt man als Zuschauer den Eindruck, es wurde bei den meisten Szenen fast immer auf den ersten Take zurückgegriffen. Schauspielerisch ist somit viel Luft nach oben und so fühlen sich ein Ken Watanabe oder Bill Nighy hier gnadenlos unterfordert. Unter normalen Umständen wäre dies ein echtes Problem, aber da gibt es dieses zauberhafte Element, welches sich Pokémon nennt.
Sie sind die wahren Stars und man merkt dem Film an, dass er trotz seiner Schwächen mit unglaublich viel Liebe konstruiert wurde. Überall tummeln sich die kleinen Monster, welche Videospieler rund um den Globus ins Herz geschlossen haben. So verrückt die ursprüngliche Idee eines Realfilms vor einigen Jahren auch erschien, besonders mit der Detektivthematik, so sehr wurden wir positiv überrascht, wie gut das alles harmoniert.
Wie groß der Unterschied zwischen liebevoll und seltsam sein kann, wurde just an dem Tag belegt, als wir Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu sehen durften und Paramount Pictures zeitgleich den ersten Trailer zum kommenden Sonic the Hedgehog veröffentlichte. Was man da erlebt, ist wie Tag und Nacht, denn Pokémon wirkt charmant und weckt Interesse, Sonic wirkt mit Gewalt auf cool getrimmt und dämlich.
Dieses charmante Fundament ist es, was Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu auch durch seine Laufzeit trägt. Es ist in erster Linie ein Film für Fans und auch wenn man seinen Spaß haben kann, ohne die komischen Kumpel zu kennen, nimmt man dann doch nicht viel mit. Auch wirkt die Story an manchen Stellen dann etwas zu vertraut und manche Idee von Get Out und Batman entlehnt. Doch spätestens wenn der kaffeesüchtige Pikachu liebenswert in die Kamera schaut, sind diese Dinge sofort wieder vergessen. Denn Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu ist vor allem eins, ein unglaublich süßer Film mit einem noch süßeren Hauptdarsteller. Fans packen also auf die Bewertung mindestens noch einen Hut drauf!