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Poltergeist

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Poltergeist Kritik

Poltergeist Kritik

Poltergeist Kritik
0 Kommentare - 05.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Poltergeist" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Die Tochter von Diane (JoBeth Williams) und Steven Freeling (Craig T. Nelson) Carol Anne (Heather ORourke) scheint durch den Fernseher ihres gemeinsamen Hauses Kontakt mit unbekannten Wesen aufnehmen zu können. Schnell besuchen diese daraufhin das Haus der Familie und bringen zunächst nur einige Möbel durcheinander und Verbiegen Besteck. Doch dabei bleibt es nicht, und so wird Carol von den Wesen entführt, wodurch die Familie einige Wissenschaftler kontaktiert, die ihnen das Phänomen erklären und ihre Tochter zurückbringen sollen. Als dies alles nichts bringt, engagiert die Familie plötzlich auch eine Hellseherin namens Tangina Barrons (Zelda Rubinstein) zu Rate, die Kontakt mit den seltsamen Wesen aufnehmen soll.

Poltergeist ist eines dieser Hollywoodprojekte, dessen Entstehungsgeschichte und der Verlauf einzelner Schicksale vor und nach der Produktion mindestens genauso interessant sind, wie der Film selbst. Ein kleines Trivia-Schwelgen die durchaus bemerkenswerte Gesichte hinter diesem Film ein wenig zu beleuchten. Denn Tatsache ist, daß die Steven Spielberg-Produktion durch einige interessante Dinge auffällt. Zum einen wären da natürlich die tragischen Tode einiger Darstellerinnen aus dem Film. Zum anderen auch die Diskussion um Spielbergs Beteiligung. Nun, auf dem Film steht Tobe Hooper Regisseur und damit dürfte sich das zumindest fast erübrigen. Wobei das auch mit einem klaren Fragezeichen versehen werden kann, denn immerhin hat Spielberg hier auch das Drehbuch beigesteuert. Eine Seltenheit in seinem Schaffen, immerhin gilt der Großmeister nicht als ein Autorenfilmer. Und auch die Tatsache das Spielberg das Drehbuch schrieb. fällt sofort auf. Viele tpyische Spielberg-Elemente treten in Poltergeist auf. So etwa das Thema der heilen und liebenden Familie. Diese wird von den Freelings in typischer Spielberg-Maniaer zum Leben erweckt. Erfolgreicher, stoischer Vater. Liebende, eigentlich die Kontrolle bewahrende Mutter. Liebevolle, Wissbiegierige Kinder und in manchen Momenten extrem viel Kitsch. Doch das interessante an diesem Film ist, daß er zwar durchaus diese schmaligen und etwas triefenden Momente hat, aber dennoch wenn es um den Horroraspekt geht, durchaus themaptisch zu Wechseln weiß. Dieser Spagat gelingt nicht häufig, und so sind Filme wie Indiana Jones und der Tempel des Todes in vielen Bereichen zu viel des Ganzen, während hier die richtige Mischung gelingt.

Man könnte dem Film sicherlich altbackene Thematiken vorwerfen und auch die Horroraspekte wirken vielleicht ob einer gewissen filmischen Abgeklärtheit nicht immer zu überzeugen. So sind gerade fliegende Gegenstände jetzt nicht unbedingt das Gruseligste, was man zu sehen bereit ist. Dennoch bedient der Film auch hier eine der Urängste des Menschen, und schafft damit einen philosophischen Exkurs in Sachen Wahrnehmung. Denn nichts fürchtet der Mensch vermutlich so sehr, wie die Dinge, die er nicht sehen oder verstehen kann. Dadurch ist der Film zwar in manchen Momenten, ob gewollt oder ungewollt sei mal dahingestellt, extrem lustig, kann aber gerade durch das Inszenatorische Know-How überzeugen.

Ähnlich sind auch die Effekte des Films zu loben. Denn wie der Film es schafft seine Geister und surreale Wahrnehmungsereignisse zu filmen ist schon bewunderswert. Gerade die Spiegelsequenz um Martin Casellas Dr. Marty Casey ist auch aus heutiger Sicht nicht so ganz ohne. Das erinnert ebenfalls ein einen weiteren Indiana Jones-Film. So kommt einem unweigerlich der Vergleich an den nur ein Jahr zuvor erschienenen Jäger des verlorenen Schatzes in den Kopf. Und dabei sind dieser splatterähnlichen Sequenzen nicht einmal nur stumpfsinniger Gore, wie es vielleicht in vielen Werken Fall gewesen wäre.

Igrendwie ist der Film historisch fast schon interessanter, als der eigentliche Film. Dies soll keineswegs eine Abwertung sein. Tatsache ist jedoch, daß dieser Film eben typische Elemente des Kinos mitprägte, ohne esa vielleicht zu wissen. So ist die Darstellung einzelner Subkulturen, wie die der "Nerds" oder "Geeks", aber auch die der Kinder, Eltern und vielem weiteren so typisch für die 1980er Jahre, welche auch besonders heute das amerikanische Kino immer wieder zu Reminiszenzen in der Kunst anregen.

Etwad Hanebüchen ist der Film natürlich auch. So fährt der Film - wie für das Genre üblich - mit einer Prämisse des Glaubens auf und der Zuschauer ist - wie für das Genre üblich - daran gehalten das zu Glauben was er da sieht. Doch dieser Umstand ist häufig an den Haaren herbeigezogen, weswegen etliche Horrorfilme ihre Verankerung in der Realität verlieren und dadurch mehr noch als jedes andere Genre an Gehalt verlieren können. Auf der anderen Seite verzeiht man diesen groben Schnitzer gerne, denn immerhin sind die krwativen Kniffe und das Gesamtbild so stimmig, daß man sich selbst im aufdringlichen Schrei aus der Gegenwart verlieren kann.

Zwar werden Augen der Gegenwart weniger zusammenzucken, wenn der Geist im Haus herumpoltert, dennoch gehört dieser Poltergeist in die Kategorie der Filme, die sich zurecht Klassiker nennen dürfen. Dafür sind einfach viel zu viele typische Merkmale vorhanden, die Spielberg über die Jahre perfektionieren sollte. Ob man sich dem Ganzen hingeben kann, hängt auch davon ab, wieviel man bereit ist zu glauben und investieren kann. Mit dennoch fast zeitlos guten Effekten und einer starken Besetzung ist dieser Film auch zurecht noch in den Köpfen einiger Zuschauer hängengeblieben.

Poltergeist Bewertung
Bewertung des Films
710

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