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Prisoners

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Prisoners Kritik

Prisoners Kritik
0 Kommentare - 04.01.2014 von Kittyzer
In dieser Userkritik verrät euch Kittyzer, wie gut "Prisoners" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

[i]"Er hat den IQ eines 10-jährigen. Er kann unmöglich zwei Mädchen entführt haben und sie verschwinden lassen." - "Und wenn er nicht allein gehandelt hat?"[/i] - STORY: Keller Dover ist ein bibeltreuer Kriegsveteran. Der harte Kerl steht mit beiden Beinen fest im Leben. Dovers Welt gerät jedoch aus den Fugen, als seine sechsjährige Tochter Anna und deren Freundin Joy an Thanksgiving entführt werden. Es beginnt eine fieberhafte Suche, die von dem jungen und ambitionierten Polizisten Loki angeführt wird, dessen primäres Ziel es jedoch ist, nach erfolgreichem Abschluss der Ermittlungen endlich der Kleinstadt zu entfliehen und in eine Großstadt versetzt zu werden. Doch alle Spuren im Entführungsfall verlaufen im Nichts. Auch den einzigen Verdächtigen, den geistig zurückgebliebenen Alex Jones, muss Loki aus Mangel an Beweisen wieder laufen lassen. Dover fasst daraufhin einen folgenschweren Entschluss... MEINE MEINUNG: "Prisoners" ist so ein Film, der einen schon in den ersten 5 Minuten hat. Eine ruhige Anfangsszene, die noch nicht viel mit der eigentlichen Story zu tun hat, und doch schon fesselt. Dann folgt der Wechsel zu einem Abend unter Freunden, die jüngeren Kinder spielen, die älteren schauen einen Filmen, die Erwachsenen trinken Wein - dann der plötzliche Cut: Wo sind die kleinen Mädchen? Und das Grauen beginnt...Regisseur Denis Villeneuve versteht es von Anfang an faszinierend gut, aus allen Beteiligten das Beste herauszuholen. So sind die Schnitte perfekt gesetzt, die Musik trägt die einzelnen Szenen außerordentlich gut und alle Elemente ergeben zusammen ein grandioses Ganzes. Wenig überraschend ist auch Hugh Jackman als Keller Dover klasse gewählt - einerseits ist er der liebende Familienvater, voller Sorge, übermüdet und so traurig, dass es einen schmerzt, zuzusehen. Andererseits ist er bereit, alles für die Kinder zu tun, und wird daher selbst zum Kriminellen - nicht nur ist der Charakter selbst sehr vielschichtig, auch das Schauspiel ist es. Ebenso überzeugend ist jedoch auch Jake Gyllenhaal als Detective Loki. Dieser ist ambitioniert und sehr gut in seinem Job, aber auch ihm verlangt dieser Fall alles ab, wodurch er sich nicht immer in der Gewalt hat. Die Figur hat übrigens auch einen ganz eigenen Tick, wodurch sie noch authentischer rüberkommt - Menschen sind nun einmal nicht perfekt. Und auch der Rest des Casts überzeugt vollständig: Viola Davis als verzweifelte Mutter der kleinen Joy, Terrence Howard als ihr Vater, mit hineingezogen in Dovers Verzweiflungstat, aber weniger stark und mit mehr Mitleid. Grandios ist aber vor allem wie schon so oft Paul Dano, hier als der junge und gedanklich eher langsame mutmaßliche Entführer, bei dem man nie weiß: Soll man ihn nun hassen oder doch eher Mitleid haben? Ebenso klasse ist auch Melissa Leo als seine Tante, die man kaum wiedererkennt und deren Figur man auch grundsätzlich nie durchschaut. Sowieso ist der gesamte Film ein einziges Rätselraten. Immer wieder werden die gerade gezogenen Schlüsse über Bord geworfen, die Charaktere unternehmen völlig unerwartete Dinge und man weiß nie, woran man ist. Vor allem die Gefühle kochen beim Zuschauer definitiv über - denn jede Figur hat ihr eigenes Päckchen, jeden Protagonisten schließt man ob der schrecklichen Tragödie ins Herz und so weiß man nie, für wen man hier eigentlich hoffen soll. Was ist richtig, was ist falsch? Darf Selbstjustiz verübt werden, wenn alles andere nicht hilft? Diese Fragen sind nie eindeutig zu beantworten, beschäftigen einen aber permanent und lassen einen nicht mehr los. So ist das Ganze durchweg spannend und mitreißend, ja, regelrecht zum Nägel kauen - ich jedenfalls konnte und wollte mich nicht losreißen. Dazu trägt nicht nur die trostlose Atmosphäre bei, sondern auch die brutalen Szenen, bei denen man nicht weiß, wie die Figuren da nun wieder raus kommen wollen. Es fließt mitunter überraschend viel Blut, weswegen ich die FSK-Freigabe von 16 als absolut gerechtfertigt ansehe und den Film niemandem empfehle, der zartbesaitet ist. Ansonsten aber: Ansehen! Denn auch, wenn ich die Auflösung nicht komplett gelungen fand, da mir das Motiv zu schwach war, so versöhnte mich doch das offene, aber sehr gute Ende, das das gesamte Erlebnis perfekt und einprägend abschließt. FAZIT: "Prisoners" ist endlich mal wieder ein Beispiel für einen richtig, richtig guten Thriller. Die Atmosphäre stimmt, die Story stimmt, die Schauspieler stimmen - hier passt alles perfekt zusammen. Und er zeigt vor allem, dass Hochglanz-Thriller völlig für die Tonne sind, denn in einem Film wie diesem hier wird das echte Leben gezeigt, und nicht nur das der Schönen und Reichen. Auch wenn mir die Auflösung nicht komplett gefiel, so vergebe ich dennoch verdiente 4,5 Punkte. Und ich rate jedem, sich diesen Film nicht entgehen zu lassen!

Prisoners Bewertung
Bewertung des Films
910

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