Bewertung: 2 / 5
[i]"Hast du wirklich gedacht, du könntest dich darin von mir schützen?" - "Es geht nicht um den Schutz von dir."- "Ich stehe hier mit meinen Leuten und du bist allein und willst dich mir widersetzen? - "Ich bin nicht allein!"[/i] [b]STORY:[/b] Der gottesfürchtige Noah erhält eines Nachts im Traum eine Botschaft von Gott: Dieser will das Böse, Verderbte aus der Welt auslöschen, indem er eine Sintflut schickt. Nur Noah darf gemeinsam mit seiner Familie eine Arche bauen, um den Tieren und seinen Verwandten das Überleben zu sichern. Ein Neuanfang mit den Unschuldigen soll her. Doch die Menschen, die nicht ausgewählt wurden, sind erzürnt darüber, zurückgelassen zu werden. So entbrennt ein schlimmer Kampf, indem sich irgendwann Noah selbst nicht mehr ganz sicher ist, auf welcher Seite er steht. [b]MEINE MEINUNG:[/b] Darren Aronofsky ist für seine epischen Filme, die mit Farben, Licht, Kamerawinkeln und den verschiedensten Themen spielen, bekannt. Oftmals geht er poetisch an die Dinge heran und lässt einen nicht selten verwirrt zurück. Dass er nun als bekennender Atheist einen Film über Noah, eine der wichtigsten Bibel-Figuren, gedreht hat, ist da für ihn eigentlich schon nichts Besonderes mehr. Anders als sonst ist allerdings eines: Die letztendliche Enttäuschung. Dabei ist das Cast ja nun umwerfend: Allein Russell Crowe ist mit seinem markanten Aussehen und der emotionalen Stärke, die in seinen Gesichtszügen liegt, die perfekte Wahl für Noah, ebenso wie Jennifer Connelly für seine Frau, die immer zu ihm steht, aber auch ihre Kinder beschützen will. Emma Watson darf als Ila erneut ihr volles Talent zeigen, wenn sie auch meiner Meinung nach zu wenig Screen-Zeit hat. Wenig ausgeschöpft wurden aber hier die Fähigkeiten von Logan Lerman, der im Grunde die gesamte Zeit über nur traurig gucken darf, und auch die Rolle von Anthony Hopkins als Methusalem ist mehr schlecht als recht ausgearbeitet. Natürlich ist dies eine Geschichte aus der Bibel, und diese ist nicht dafür bekannt, detailreich in den Charakter-Beschreibungen zu sein, dennoch fehlte mir hier oftmals etwas bei den Figuren, das sie einem hätten glaubwürdiger erscheinen lassen. Was mir jedoch am meisten missfiel, war die Storyline an sich. Ich bin Atheistin und kenne daher nicht jedes Detail der biblischen Erzählung - ich kann aber sehr wohl sagen, dass sich Aronofsky hier nur geringfügig an diese gehalten hat. Ja, es gibt böse Menschen, ja, es wird eine Arche gebaut und ja, die Sintflut kommt - aber das war es in etwa auch schon. Dass die gefallenen Engel hier nicht als Verräter, sondern als Helden dargestellt werden, gefällt mir noch immer. Dass diese jedoch aus Stein bestehen und überaus lächerlich animiert sind, hat trotz der sinnvollen Erklärung einen nicht zu verkennenden Trash-Faktor. Und die viele Dramatik in der Beziehung der Familienmitglieder ging mir irgendwann gehörig gegen den Strich, weil sie so an Seifenoper erinnert. Das Ganze will einfach zu viel, und das ist in zweieinhalb Stunden für den Zuschauer nicht nur erdrückend, sondern auch ermüdend - trotz der wunderschönen Bilder, Landschaften und Träume. Ich jedenfalls war bei dem gefühlt einhundertfünfzigsten Streit zwischen Ham und Noah nur noch gelangweilt. Hinzu kommt, dass ich mich einfach nicht für eine Geschichte begeistern kann, die den ursprünglichen Text so massiv verdreht. Man mag daraus lesen, was man will; Fakt ist für mich, dass der Streifen den Namen "Noah" schon bald nicht mehr verdient. Und wenn ich als Nicht-Gläubige das sage, dann ist da möglicherweise auch etwas dran. Der unbiblischste Bibel-Film ist es geworden, da hat der Regisseur recht, aber so leider auch der lächerlichste. [b]FAZIT:[/b] "Noah" war für mich überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte: Trotz des tollen Casts konnte mich der Film nicht fesseln, sondern ließ mich eher des Öfteren die Augenbrauen hochziehen. Auch wenn Aronofsky es wieder einmal geschafft hat, mich mit den Bildern zu berühren, ist die Erzählung ansonsten bis ins Bodenlose verzerrt und verdreht worden. Von mir gibts keine Empfehlung! 2 Punkte.
Noah Bewertung