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Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung

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Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung Kritik

Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung Kritik

Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung Kritik
0 Kommentare - 23.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung" ist.

Bewertung: 2 / 5

Es ist Vorweihnachtszeit, was für Scott Calvin (Tim Allen) jede Menge Arbeit bedeutet. Die Spielzeugproduktion und der Vertrieb müssen auf Vordermann gebracht werden. Doch damit nicht genug: Auch seine Frau Carol Calvin (Elizabeth Mitchell) steht kurz vor der Geburt eines Babys, weswegen Scotts Schwiegereltern Bud (Alan Arkin) und Sylvia (Ann-Margret) zu Besuch kommen, die wiederum nicht wissen, daß Scott der echte Weihnachtsmann ist. Unterdessen träumt der Unruhestifter Jack Frost (Martin Short) von einem eigenen Feiertag.

Erstaunlicherweise haben die Verantwortlichen hinter Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung einen Film geschaffen, der sich nahtlos an die beiden Vorgänger schmiegt. So handelt auch der dritte und letzte Teil der Trilogie von dem Bollwerk der Familie, dem Konzept fröhlicher Arbeitnehmerschaft und irgendwie von Fabelwesen. Während der direkte Vorgänger Santa Clause 2 – Ein noch schönere Bescherung (2002) bereits die Zahnfee, den Osterhasen, oder den Sandmann etablierte, nimmt dieser Film die Figuren konsequent auf und lässt sie abermals auf der Leinwand erscheinen. Nicht, daß er ihnen mehr zu tun gäbe, allerdings taucht der Film irgendwie in eine Art Schutzbund um die Welt ab, die wie die wirkliche Kindervariante von Die Hüter des Lichts (2012) wirkt. Denn wenn es um die Besprechung einzelner Probleme der Figuren geht, wirkt das alles sehr, sehr kindgerecht, wodurch auch die Frage im Raum steht, ob es wirklich solche Kinder gibt, die darin ernsthafte Probleme sehen. Denn wenn Jack Frost von einem Feiertag träumt, und dieser Umstand dann wirklich auf jedes Detail analysiert und beraten werden muss, dann hat das nicht wirklich was von einem reellen Problem.

Das große Problem wird hier indes auch ganz klar an der Geschichte ausgemacht. So spielen vielerlei Geschichten eine nicht unwesentliche Rolle: Die erneute Vaterschaft Scotts macht ihm Angst, der Besuch der Schwiegereltern stresst, Jack Frost treibt seinen Schabernack und daher braucht Santa ein bisschen Ruhe. Interessanterweise ist diese hauchdünne Geschichte ein weiterer Fluchtversuch aus diesem kommunistisch und dann wiederum doch kapitalistischen System, welchem sich Santa verschrieben hat. Durch eine Finte wird er dann von Jack Frost hereingelegt und muss sich in einer Welt wiederfinden, in welcher er nicht zu Santa geworden ist. Witzigerweise entnimmt der Film seinen Subplot um die Schwiegereltern aus Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück (2004), während er die Haupthandlung von Für immer Shrek (2010) vorwegnimmt. Doch die dünne Handlung wirkt sich unterdessen auch ein wenig auf den Cast aus. Nicht nur ist das übertriebene Dauergrinsen aus dem Gesicht von Tim Allen verschwunden, gleichsam zeichnet der Film Santa dieses Mal als extrem gestresste Person, die die Familie vernachlässigt und für den Hauptdarsteller auch zu wenig Raum bietet, um abermals eine übertriebe Darstellung der Marke: Overacting zu betreiben.

Ihm gegenüber steht mit Martin Short der eigentliche Gewinner des Filmes. Zwar würde manch einer behaupten, daß sein Schauspiel einfach nur merkwürdig nervend daherkommt, allerdings versprüht Short hier eine seltsame Mischung aus Jim Carrey-Werken in Zusammenspiel mit Arnold Schwarzeneggers Interpretation des Mr. Freeze in Batman & Robin (1997). Und ohnehin scheinen die Schuhmacher-Batman-Filme ein großes Vorbild für dieses Machwerk zu sein, denn tatsächlich wirken auch abermals die Sets, die Designs und die Probleme einzelner Figuren wie aus einem Guss. Denn tatsächlich weiß der Film zwar kein bisschen, was er mit einzelnen Figuren anfangen soll. Weswegen auch Schauspieler wie Judge Reinhold oder Wendy Crewson so gut wie nichts zu tun bekommen. Auf der anderen Seite ist es ebenso belustigend, Probleme, die der Film etabliert serviert zu bekommen. Man kommt dann nicht umher, das alles ein wenig lächerlich zu finden, weil vieles nicht nur einfach durch ein Gespräch oder so etwas wie Menschenkenntnis ad acta gelegt werden könnte, zum anderen spielt der Film dann auch wieder in gewohnt übertriebenen Kulissen, die erneut wirken, als hätte man einen B-Movie gedreht.

Interessanter wird es dann, wenn Jack Frost tatsächlich seine Ziele umsetzen kann und aus dem Nordpol einen Vergnügungspark macht. Tatsächlich steht der Film damit in der Tradition der gesamten Reihe, indem nämlich das kommerzialisierte Weihnachtsfest in gewissen Maßen angekreidet wird. Allerdings geht der Film da, ebenso wie seine Vorgänger, eben nicht besonders clever vor, wenn es auch um die Platzierung einzelner Product-Placements geht. Nun ist Kunst kaum zu bändigen und auch gängigen Kunstdefinitionen zu Folge, sind selbst die Erschaffer eines Werkes nicht identisch oder daran gebunden ihr eigenes Werk zu verstehen. So gehen Künstler viel eher als Mediatoren vor, die nur das Sprachrohr einer Idee sind. Und ebenso ist auch Santa Clause hier nur das Sprachrohr einer paradoxen Ideologie, die er nicht gänzlich begreifen mag, weil er sich der Arbeit leidenschaftlich hingibt, aber sich nach Familie und Ruhe sehnt.

Bewegen tut sich Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung vor allem auf erwartbaren Routen. Viel Überraschung gibt es nicht, sein Hauptdarsteller wirkt müde und auch die Geschichte kommt nicht wirklich zu einer geistreichen Erkenntnis. Funktionieren kann der Film vor allem dann, wenn man den Quatsch auch als Meta-Quatsch versteht und sich eigentlich nur darüber lustig macht, wie dümmlich naiv manch eine Ideologie ist. Das einzig große Aushängeschild ist vermutlich Martin Short, doch selbst diese Rolle muss man erstmal mögen.

Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung Bewertung
Bewertung des Films
410

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