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Scream VI

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Scream VI Kritik

Scream VI Kritik

Scream VI Kritik
0 Kommentare - 12.03.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Scream VI" ist.
Scream VI

Bewertung: 3.5 / 5

Die Überlebenden des Woodsboro-Massakers Sam (Melissa Barrera), Tara (Jenna Ortega), Mindy (Jasmin Savoy Brown) und Chad (Mason Gooding) haben die Kleinstadt verlassen, um nun in New York zu studieren. Doch eines Tages kehrt Ghostface (Roger L. Jackson) zurück und so finden sich die vier plötzlich wieder in einem Meer aus Leichen.

Nach etwas mehr als einem Jahr Kinoabstinenz kehrt Ghostface unter der Leitung des Kreativteams um Matt Battinelli-Olpin, Tyler Gillett, James Vanderbilt und Guy Busick zurück auf die große Leinwand. Das Setting hat sich verändert, so ist doch die kleine, beschauliche Stadt, durch die Metropole ausgetauscht worden, während im Cast hauptsächlich kaum eine Überraschung zu finden ist. Neue Gesichter, alte Gesichter und alles wird eben vorangetrieben, wie in einem gewöhnlichen Sequel eben. Um es mal gleich in den Raum zu werfen, ist Scream VI nicht gerade ein origineller Film. Und damit knüpft er leider nahtlos an seinen Vorgänger an. Könnte man noch darüber streiten, daß Scream VI sein Großsstadtsetting zu keinem Zeitpunkt wirklich ausschöpft, fällt vor allem auf, daß die metaphorische Schwere, die vor allem die Originaltrilogie umgab, keineswegs mehr so tiefschürfend, intelligent und relevant ist, wie früher. Dieser Film kompensiert Metaphern, damit, daß er dem Zuschauer immer wieder um die Ohren haut, wie meta er ist und gleichsam auch deutlich brutaler ist, als noch die Craven-Werke. Das war schon im direkten Vorgänger ein Problem und ist es auch hier geblieben. Denn die Brutalität dient hier nur, um dem Zuschauer irgendeine Art von Reaktion zu entlocken, während die Geschichte, oder der Umgang mit den Charakteren, daß nicht vermögen.

Trailer zu Scream VI

Zugutehalten muss man dem Werk, daß es die Charaktere, die ja im Vorgänger absolut austauschbar gewesen sind, hier weiter ausgebaut werden können. Das war tatsächlich zuvor ein großes Manko, waren doch diese Namen Chad, Mindy, Tara und Sam eigentlich völlig belanglos. Natürlich ist das auch genau das, wofür Fortsetzungen unter anderem stehen, doch gerade, wenn es um den Coming-of-Age-Faktor geht, der hier durch Partys, Konflikte mit Mitschülern und Liebe ausgedrückt wird, funktioniert Scream VI mit am besten. Das ist auch erstaunlich, weil sich auch dort keinerlei Originalität finden lässt. Vielleicht sind die Schauspieler aber auch einfach zu gut, denn ehrlich gesagt, schaut man ihnen gerne zu. Interessant ist, daß man diesem Werk trotz dessen, daß hier in keinster Weise etwas Neues erzählt wird, doch irgendwie verzeihen möchte. Gerade die Konstellation der Figuren ist doch erheblich unoriginell. So gibt es eben wieder den Erklärbären, wieder den verschrobenen Stillen, wieder das It-Girl, wieder und wieder den Nerd. Alles jetzt nichts, was man nicht in jedem anderen Highschool-Film und in jedem anderen Scream-Film finden würde. Interessant ist auch, daß teilweise sogar komplette Strukturen aus Scream 2 (1997), also der ersten Fortsetzung der Reihe gibt und Scream VI stellt ja auch die erste Fortsetzung dieser Requel-Reihe dar. Insofern mag man das vielleicht verzeihen, vielleicht aber auch nicht.

Hin und wieder ist es gerade die Geschichte, die beeindruckt. Und das meine ich an der Stelle tatsächlich komplett ironisch. Scream VI ist an Idiotie und Logiklöchern innerhalb der Reihe wohl kaum noch zu überbieten. Das fängt beim Fliehen durch die Stadt an und mündet im Finale. Man hat er rein geschichtlich und inszenatorisch wohl eher darauf gesetzt, einen B-Movie zu inszenieren und das ist an der Stelle tatsächlich auch vollends aufgegangen. Die Frage, die man sich ja berechtigterweise stellt, ist, ist es überhaupt wichtig, wer noch hinter der Maske steckt oder will man sich zwei Stunden einfach nur beschallen lassen. Dieses Werk lotet diese Frage aus und der Zuschauer entscheidet, ob er noch Lust darauf hat. Denn im Prinzip ist das Werk hier, eine Hommage an die Originalfilme, ohne deren Subtext und ohne deren Genialität zu erreichen. Wenn sich Mörder in einem Theater stellten, dann hat das eine Tragweite, weil es eben auch einen Film, oder das Drama im Drama symbolisiert. Es ist eigentlich schon ironisch, daß das Finale hier in einem alten Kino abgehalten wird, weil man dann natürlich fragen kann, ob es hier nicht nur noch um Kommerz geht. Also wenn man es genau nimmt, kann man jedwede Form von Meta-Ebene, die man sich selbst erarbeiten muss, nur damit definieren, daß es einfach nur noch Kommerz ist. Das ist schade, ließen sich doch am modernen Zeitgeist durchaus geniale Filme erzählen, allerdings ist Scream VI nur noch moderner Zeitgeist.

Das muss alles nicht schlimm sein und ja, für einen Großteil des Films kann man ja davon wirklich unterhalten werden, weil zumindest in den einzelnen Szenen eine durchaus kreative Ader steckt. Ghostface mit Schrotflinte, Ghostface im Zug. All das sind insgesamt nette Ideen und sorgen indes dafür, daß man sehr davon unterhalten werden kann. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene funktionieren dann die Figuren. Während vor allem Tara und Chad da eine sehr interessante und tatsächlich auch relativ glaubwürdige Wandlung durchleben. Außerdem kann man als Fan von Horrorfilmen natürlich in einzelnen Sequenzen auch endlose Easter-Eggs finden, die von Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987) über Es (2017) reichen und damit natürlich auch nicht wirklich den Film auf eine andere Ebene heben, aber insgesamt einfach nett gemeint und nett gemacht sind.

Wenn man in Scream VI vieles ignoriert und über sich ergehen lässt, dann kann man sicherlich damit eine Menge Spaß haben. Es ist tatsächlich sehr Figurenfokussiert, was zwar dafür sorgt, daß man sich an den Vorgängern auch eindeutig zu sehr bedient, auf der anderen Seite die emotionale Fallhöhe deutlich in den Mittelpunkt rückt. Die große Zeit von Ghostface ist wohl vorbei und bleiben tun nur noch unterhaltende Momente.

Scream VI Bewertung
Bewertung des Films
710

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