Bewertung: 4 / 5
Shape of Water ist ein US-amerikanischer Fantasiestreifen aus dem 2017 von Guillermo del Toro. Die Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Shape of Water - Das Flüstern des Wassers
In den USA der 1960er Jahre arbeiten die beiden Freundinnen Elisa und Zelda als Reinigungskräfte in einer Forschungsstation. Eines Tages erhält diese Station in einem großen Behälter ein menschenähnliches Amphibienwesen zu Forschungszwecken. Die stumme Elisa macht Bekanntschaft mit dem neuen Mitbewohner und es entwickelt sich zunehmend eine interessante Beziehung zwischen beiden Lebewesen.
Ein romantischer Film zwischen einer stummen Frau und einer Lebensform, die ebenfalls nicht sprechen kann. Da kann man durchaus skeptisch werden. Del Toro (Hellboy, Pans Labyrinth, Pacific Rim) hatte diesen Einfall, hat ihn selbst inszeniert und gemeinsam mit Vanessa Taylor das Drehbuch geschrieben. Rausgekommen ist ein auf jeden Fall sehr interessanter Film, der zwischen verschiedenen Wahrnehmungsstufen schwankt. Sehr romantisch, teilweise kitschig, stellenweise sehr bizarr und zwischendurch knallhart.
Durch den nicht vorhandenen Textanteil der beiden Hauptprotagonisten hat dieser Film seine Schwerpunkte vor allem im visuellen und musikalisches und das funktioniert über weite Strecken ganz wunderbar. Alexander Desplat hat eine durchgehend gelungene Begleitmusik komponiert und del Toro hat das Amerika der 60er Jahre schön eingefangen.
Sally Hawkins hat durch ihre teilweise schwierigen Szenen durchaus einen sehr guten Job gemacht. Im schauspielerischen Rampenlicht stehen jedoch eher die Nebendarsteller Octavia Spencer, Michael Shannon und Richard Jenkins. Gerade Shannon spielt einen richtig schön unsympathischen Widersacher, aus dem man evtl. noch etwas mehr Boshaftigkeit hätte rausholen können.
Shape of Water präsentiert sich als tolle Fantasy-Romanze, aber gerade, wenn der Film durch die verschiedenen Ebenen wie Romantik, Erotik, Bizarres oder Gewalt taucht, denkt man ab und zu, dass man noch etwas mehr aus der Geschichte hätte rausholen können. Einerseits ist es schon mutig, so viele verschiedene Bereiche aufzugreifen, andererseits wird man nicht immer von den Figuren mitgerissen.
Insgesamt ein schönes Werk, wenn man einmal mehr der Realität entfliehen möchte.