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Spider-Man - Across the Spider-Verse

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Spider-Man: Across the Spider-Verse Kritik

Spider-Man - Across the Spider-Verse Kritik

Spider-Man - Across the Spider-Verse Kritik
1 Kommentar - 09.06.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Spider-Man - Across the Spider-Verse" ist.
Spider-Man - Across the Spider-Verse

Bewertung: 4.5 / 5

Seitdem sich Miles Morales (Shameik Moore) und Gwen Stacy (Hailee Steinfeld) kennenlernten, ist einige Zeit vergangen und beide leben wieder in ihren jeweiligen Universen. Doch die Sehnsucht nacheinander ist immer noch groß. Gwen ist mittlerweile Teil einer Organisation, die es sich zur Aufgebe gemacht hat, Anomalien im Multiversum auszulöschen. Angeführt wird diese Gruppe durch Miguel OHara (Oscar Isaac). Dadurch trifft sie auch auf Miles, welches gerade mit dem Schurken Spot (Jason Schwartzman) beschäftigt ist.

Das Multiversum ist das nächste große Ding. Das wusste Sony wohl im Jahr 2018 schon, während Marvel und Konsorten nachzogen. Schließlich sind ziemlich viele Geschichten heute auf Multiversen ausgelegt. Zwar häufig im Comicbereich, wie etwa in Doctor Strange in the Multiverse of Madness (2022), The Flash (2023), aber auch andere Filme wie der großartige Everything Everywhere All at Once (2022), bewiesen, daß es eine nicht unwesentliche Masse an Menschen gibt, die sich scheinbar für das Thema der Mehrdimensionalität interessieren. Das ist natürlich mit Spider-Man: Across the Spider-Verse auch schon von vorneherein klar, weil der erste Teil einige Jahre zuvor sich ja ähnlich mit dem Thema befasste. Nun kann man sagen, daß das im Prinzip nach wie vor begeistert, man aber auch inhaltlich wieder einige Schwächen hat, die es zu besprechen gilt. Denn tatsächlich ist, wie auch im Vorgänger das große Problem, daß der Film eigentlich keine wirklich große, oder originelle Geschichte zu erzählen hat. Das ist natürlich auch meckern auf sehr hohem Niveau, weil Geschichten in Filmen so ziemlich irrelevant sind. Doch die Fragen, mit denen sich Spider-Man: Across the Spider-Verse befasst, sind leider eben auch nicht besonders tiefgründig, wenngleich alles am Film so wirkt, als wäre es so. Klar, auch das muss ein Film nicht tun, um gut zu sein. Doch das ist eben der subjektive Maßstab, dem das Werk nicht gänzlich gerecht wird.

Trailer zu Spider-Man - Across the Spider-Verse

Dabei heben aber die Stärken des Films, dieses eine, mehr oder minder Manko, mit Bravour auf. Denn tatsächlich ist der Film ein besonderes Seherlebnis, was man sich nicht entgehen lassen sollte. Und das hat neben vielen anderen Gründen, vor allem den Grund, daß auch diese Fortsetzung versteht, was ein Film ist und was eben ein politisches Statement oder eben eine Geschichte ausmacht. Denn Filme sind keine Geschichten, die man in Drehbüchern schreibt und dann erzählt. Filme haben die unglaubliche Möglichkeit in bewegten Bildern zu erzählen, eine Möglichkeit, die nur sehr wenige Filme tatsächlich nutzen und die zum Beispiel auch zweifeln lässt, ob Christopher Nolan wirklich ein großer Regisseur ist. Kaum ein anderer Film, mit Ausnahme vielleicht vom direkten Vorgänger Spider-Man: A New Universe (2018) versteht es so gut, einzelne Bilder für sich sprechen zu lassen und dabei tatsächliche Kunst zu sein. Natürlich hat das auch einen gewissen Pathos, wenn der Konflikt über festgesetzte Punkte in der Geschichte von Spider-Man ausgetragen wird. Dann fliegen sie durch die Luft, in Massen, vielleicht manchmal unübersichtlich, doch immer mit einem Sinn für Comics und Easter Eggs. Klar, auch Easter Eggs machen einen Film nicht großartig, doch es ist eben auch nur ein Teil der Geschichte und nicht die Geschichte. Denn über die Mythologie Spider-Man und was die Figur ausmacht, wird hier auch sehr viel gesprochen. Dabei ist klar, daß das natürlich auch Meta ist und sich vor allem an die Fans richtet. Man muss auch dazu sagen, daß ein Film wie Spider-Man: Across the Spider-Verse nicht gänzlich funktionieren kann, wenn man sich nicht mindestens ein wenig mit der Kinogeschichte von Spider-Man auskennt. Und das ist so herrlich, so ungezwungener Fanservice, wie man ihn nur ganz selten zu Gesicht bekommt. Denn ja, auch ohne könnte man den Film verstehen, doch er wird besser sein, wenn man sich auskennt.

Hin und wieder erinnert der Film dabei, oder vielleicht sogar ganz deutlich an klassische Zeichentrick-Filme. Ganz besonders die, die Disney zu Beginn der abendfüllenden Möglichkeiten auf die Leinwand brachte. Auch in diesen Werken geht es kaum um eine Geschichte, doch es sind Choreographien und Metaphern in Bildern, die da zum Ausdruck gebracht werden. In gewisser Weise hat das Werk etwas von einem modernen Fantasia (1940). Und Spider-Man: Across the Spider-Verse ist eigentlich seltsam, weil er von den üblichen Problemen, die die Figur Spider-Man immer haben wird, berichtet, dabei aber gleichzeitig eine einzigartige Möglichkeit findet, immer wieder neue Bilder zu produzieren, von denen es schwer ist, sie überhaupt vereinzelt wiederzugeben und in ihrem Stil zu greifen. Denn das Werk ist eine Ode an die Zeichentrick-Kunst, an die Bedeutung von Cartoons oder wie auch immer man das jetzt in einem ganz groben Rahmen zusammenfassen will. Dabei ist klar, daß sich der Stil eigentlich auch am laufenden Band ändert und es sogar so weit geht, daß gängige Ideen von Schwerkraft und Fokus im Film ad absurdum geführt werden. Das kann zwar hin und wieder etwas überfordern, ist aber mehr eine Herausforderung, auf die man sich einlassen will. Und auch das ist tatsächlich rein künstlerisch der nächste Schritt, um Animation noch einmal hervorzuheben. Denn gerade Animationsfilme haben ja neben ihren oft so langweiligen und sich ständig wiederholenden Plots das Problem, daß sie das Medium nicht wirklich nutzen. Viele, wenn nicht gar fast alle Animationsfilme könnte man vermutlich auch einfach in Live-Action drehen. Gerade Disney hat mit ihren Produktionen mittlerweile so eine maschinelle Pseudo-Stilisierung erreicht, an der man sich spätestens nach Zoomania (2016) sattgesehen hatte und wo auch mit dem eigentlichen Medium kaum etwas angefangen wird. Hier ist das anders.

Und dann lebt Spider-Man: Across the Spider-Verse vor allem durch seine Figuren. Denn während die Figuren zwar zu großen Teilen, auch bedingt durch die comichafte Zeichnung der Charaktere, immer Klischees bleiben, so ist der Film dennoch sehr gut darin, diese Figuren für den Zuschauer so nahbar zu machen. Man möchte Zeit mit ihnen verbringen. Gut, man muss dazu sagen, daß Figurenzeichnung noch nie wirklich das Problem von einem Marvel-Film war, doch hier fühlt sich sogar die sonst so aufgesetzte politische Korrektheit sehr organisch an, sehr nahbar. Und selbst die Figuren, die reine Karikaturen bleiben, sind dann wiederum so charmant, daß man das verschmerzt. Zumal es ja auch pures Kalkül ist. Und daß man mit den Figuren mitfiebert, sie sogar über viele andere stellt, daß ist letzten Endes auch nicht selbstverständlich. Der Film findet im übrigen auch dazu eine nahezu tadellose Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit. Selbst Figuren, die fast rein auf Comicrelief ausgelegt sind, werden hier nicht völlig verblödet. Auch das scheint jetzt langsam glücklicherweise wieder in Mode zu kommen.

Rein inhaltlich mag Spider-Man: Across the Spider-Verse ein Film sein, der nichts Neues erzählt. Dennoch ist es ein Film, der eben rein allegorisch zu verstehen ist, der sein Medium wie kein zweiter ausschöpft und dabei den Charme und vor allem die Freude an dem Comicuniversum beibehält. Auch das ist länger verloren gegangen. Und so lebt der Film vor allem durch Metaphern und seine Figuren und ist als reines Kunstwerk von großer Bedeutung.

Spider-Man - Across the Spider-Verse Bewertung
Bewertung des Films
910

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1 Kommentar
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ProfessorX : : Moviejones-Fan
09.06.2023 08:16 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 932 | Reviews: 1.016 | Hüte: 42

Wow, hätte ich jetzt niucht gedacht, daß ausgerechnet der, jetzt bis dato der beste Film des Jahres wird.

Consider that a divorce!

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