Bewertung: 3 / 5
Jedes Jahr erscheinen neue Weihnachtsfilme, auch in diesem war dies nicht anders. Einer der größten Titel war Spirited für AppleTV+. Dank Apple mit genug Geld ausgestattet, basierend auf der berühmtesten Weihnachtsgeschichte überhaupt und mit Ryan Reynolds und Will Ferrell zwei gut aufgelegte Stars in den Hauptrollen spricht alles für einen neuen Weihnachtsklassiker. Doch leider konnte der Funke am Ende nicht so richtig rüberspringen.
Spirited Kritik
Alljährlich wählen die Geister der Weihnacht einen bösen Menschen aus, um diesen über Weihnachten zum guten zu bekehren. Als der Geist der gegenwärtigen Weihnacht (Ferrell) den Medienunternehmer Clint Briggs (Reynolds) entdeckt, überredet er seinen Vorgesetzten Jacob Marley dazu, Briggs kommendes Weihnachten zu bekehren. Doch Briggs entpuppt sich als harter Fall, der schon bald sein eigenes Spiel mit den Geistern treibt.
Trailer zu Spirited
Erneut ein Weihnachtsfilm basierend auf dem Roman von Charles Dickens? Ganz so einfach ist es hier nicht. Tatsächlich stellt Spirited diese Geschichte auf den Kopf und liefert eine neue Interpretation, da wir zum ersten Mal die Sicht der Geister präsentiert bekommen. Tatsächlich geht der Film sogar noch einen Schritt weiter und dient gar als Fortsetzung der berühmten Weihnachtsgeschichte. Wie dies gelingt, verraten wir an dieser Stelle nicht. Doch dem Film gelingt hier ein schöner Twist.
Ryan Reynolds und Will Ferrell harmonieren wunderbar zusammen. Die Chemie stimmt von Anfang an zwischen den beiden. Sei es ein verbaler Schlagabtausch oder eine gesungene Musicalnummer, beide liefern immer gekonnt ab und ergänzen sich prima. In der deutschen Version könnte es jedoch zu Irritationen führen, wenn beim Singen die deutschen Stimmen plötzlich wechseln.
Auf den ersten Blick wirkt alles einfach wunderbar. Sympathische Stars, die sich merkbar in ihre Rollen hineinhängen. Aufwendige Tanzeinlagen. Eine zeitlose Geschichte, verbundenen mit einem frischen Ansatz. Doch etwas stimmt nicht, der Funke will einfach nicht so richtig rüberspringen. Ein weihnachtliches Gefühl sich nicht so wirklich einstellen. Woran liegt das?
Weihnachten hat auch immer etwas Magisches. Eine Weihnachtsgeschichte über Geister sollte eigentlich magisch genug sein, doch genau dies fehlt hier. Schuld ist der eigentlich von uns gelobte frische Ansatz. Aus den Geistern werden Angestellte einer Firma, deren Aufgabe es ist, sich das Jahr über mit einem speziellen bösen Individuum zu beschäftigen, um diesen an Weihnachten heimzusuchen und zu bekehren. Informationen werden erstellt, Akten angelegt, Strategien geplant und diskutiert. Wir begleiten die Geister dabei das ganze Jahr über. Viel von Weihnachten hat dies aber nicht.
Natürlich nimmt die Heimsuchung an Weihnachten einen großen Platz im Film ein, doch auch hier spürt man nur sehr wenig weihnachtliche Stimmung. Spirited könnte genauso gut komplett im Sommer spielen.
Gestört hat uns zudem die Künstlichkeit. Manche Sets sind nicht schlecht, zum Beispiel das historische London. Doch wenn die Figuren durch ein verschneites New York gehen, so wirkt dies einfach nicht echt. Zu Weihnachten gehört auch eine winterliche Stimmung, und die gibt es hier einfach nicht. Wo ist die Kälte? Das Kaminfeuer? Der Weihnachtsbaum? Der Film enthält eine kühle Aura ohne winterliche Stimmung.
Trotz unserer Kritik weiß der Film dank Ryan Reynolds und Will Ferrell durchaus zu unterhalten. Spirited ist nicht einfach eine bloße weitere Verfilmung der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens, sondern liefert endlich mal etwas anderes. Für uns fehlt die weihnachtliche Stimmung, um ihn zukünftig als neuen Klassiker jährlich in der Adventszeit zu gucken, wir bleiben da eher bei der Muppets-Verfilmung. Allen anderen wünschen wir auch mit Spirited frohe Weihnachten.
Wiederschauwert: 60 %