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Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung

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„Möge die Macht mit dir sein“

Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung Kritik

Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung Kritik
2 Kommentare - 09.08.2010 von HeedlessQ
In dieser Userkritik verrät euch HeedlessQ, wie gut "Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung" ist.
Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung

Bewertung: 5 / 5

Inhalt:
Das Imperium hat die ganze Galaxis unter seinem Joch. Nur eine kleine Schar von Rebellen, deren Schiffe von einem geheimen Stützpunkt aus starten, leisten Widerstand. Ihnen ist es gelungen die geheimen Pläne des Todessterns zu stehlen, der einen ganzen Planeten vernichten kann. Nun befinden sich die Agenten des Imperiums auf der Jagd nach den Räubern und deren Beute...

 Was ist „Krieg der Sterne“ (Der Einfachheit halber nehme ich diesen kurzen Titel)? Nun, es ist ein Film, der schon seit drei Jahrzehnten die Menschen begeistert. Weiterhin ist er absoluter Kult, beinahe jeder hat davon gehört. Für viele sind diese Filme Inspirationsquelle oder sie veränderten ihre Sicht von Filmen. Im Grunde liegt hier eine klassische Geschichte vor einem, die bereits hunderte Male erzählt wurde, aber nie auf diese Weise. Alles Epische, das man sich vorstellen kann, floss in diesen Film und erschafft eine vollkommen neue Welt. Doch um dieses Meisterwerk herzustellen, war es ein langer und beschwerlicher Weg.
Lucas hatte gerade zwei Filme abgedreht. Der erste war „THX-1138“ (Diese Zahl kommt in fast jedem Star-Wars-Film vor). Er handelt von einer technisierten Welt, in der jede Art von Identität verloren gegangen ist. Kritiker waren ein wenig hin und hergerissen, aber meistens war man eher wohlwollend. Beim Publikum hingegen fand er keinen Anklang und floppte. Danach machte Lucas den Film „American Graffiti“, der das Nachtleben der Jugend in einer kleinen Stadt zeigt. Der billig produzierte Streifen kam Anfang der 70er in die Kinos und nahm mehr als 100 Mio. $ ein. Nun hatte George Lucas alle Möglichkeiten offen. Zuerst wollte er einen Film über den Vietnamkrieg machen, aber dies war zur damaligen Zeit kein Thema, welches man in Hollywood zeigen wollte. So begann er mit dem Drehbuch für „The Star Wars“, wie die Geschichte ursprünglich hieß.
 Es gab viele verschiedene Fassungen des Drehbuchs und Ideen, die erst in den späteren Filmen verwendet wurden. Teilweise bezog sich das auch auf Handlungsabläufe. Ursprünglich war die Saga auf zwölf Teile ausgelegt und Lucas entschied sich dafür diesen Abschnitt zu verfilmen, da seiner Meinung nach die Effekte für die Übrigen noch nicht ausgereift genug sei. Später wurde es ja bekannterweise auf sechs Filme reduziert, aber das gehört hier nicht hin. Interessant ist es, dass Darth Vader, der durch die Prequels ins Zentrum der Saga gerückt ist, die ersten zwei oder drei Fassungen nicht überleben sollte. Aber zu „Krieg der Sterne“ bleibt zu sagen, man könne ihn auch als einzelnen Film nehmen, nicht nur als Teil einer Saga.

   Die Dreharbeiten für den Todesstern fanden in den Elstree Studios in London statt. Tatoinne entstand in Tunesien nahe der Sahara. Vor allem letztere waren sehr beschwerlich, da die Hitze und der Sand der ganzen Crew zu schaffen machten und viele Effekte nicht funktionierten wie sie sollten. Generell ging man bei der Entwicklung der Trick-Effekte neue Wege. Viele Kompromisse mussten gemacht werden, weil die Technik nicht weit genug war, aber trotzdem sollte alles funktionieren. Puppen für die Aliens, detailgetreue Modelle für die Raumschiffe, Kostüme für die Glaubwürdigkeit, etc. Alles musste beachtet werden. Heute kann man nur sagen, man habe sehr gute Arbeit geleistet. Sprechen wir jetzt über den Film.

 Die Reise beginnt mit den Worten „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...“. Dies ist eine Hommage an die alten Märchen, die mit einem ähnlichen Satz beginnen. Es zeigt auch, dass „Krieg der Sterne“ nur das Science-Fiction-Gewand trägt, eigentlich aber ein Fantasyfilm ist.
Dann folgt der Lauftext. Er teilt uns alles mit, was wir zu Anfang der Geschichte wissen müssen, um mitfiebern zu könne. Übernommen wurde das übrigens aus der alten Fernsehserie „Flash Gordon“. Dort teilte zu Anfang jeder Folge ein Lauftext die Geschehnisse der letzten mit.

Die nächste Szene ist beinahe legendär. Das Rebellenschiff und das Schiff des Imperiums fliegen über die Kamera hinweg. Wir sehen sofort, wer größer und mächtiger ist, fühlen uns vom Imperium unterdrückt und sind für die Rebellen. Übrigens waren die Modelle der Schiffe ungefähr einen Meter lang. Daraufhin erleben wir den Plot aus Sicht der zwei Droiden C-3PO und R2-D2, die mit ihrem trockenen Humor einige Lacher bieten. Unsere Hauptfigur Luke Skywalker lernen wir erst spät kennen, wenn die Droiden schließlich bei ihm landen. Im ersten Schnitt sah man drei zusätzliche Szene mit ihm, wie der Schlacht über dem Planeten betrachtet und es seien Freunden berichtet, aber sie wurden geschnitten, da sie das Tempo des Films stark verlangsamten. Allerdings kriegen wir viel von seinem Charakter mitgeteilt. Wie sein trüber Alltag aussieht, welche Träume und Hoffnungen er hat (Genial die Szene, in der Luke auf den Horizont mit den zwei Sonnen starrt und sein Thema erklingt) und welche Enttäuschung und Trauer ihn durchdringt. Das ist der Part, der oft erzählt wurde. Der kleine unscheinbare Bauernjunge, der Underdog, der nichts bewirken kann, wird am Ende seiner Reise zum Held. Selbstverständlich hat er noch weitere Stationen in den Fortsetzungen, aber diese Geschichte wird in „Krieg der Sterne“ erzählt. Weiter führt ihn sein Weg zum Einsiedler Obi-Wan Kenobi. Genauer gesagt, führen die Droiden ihn zum alten Mann. Wir kennen Luke genau und wissen, was er erlebt hat, wir können vollständig mit ihm fühlen und seine Entscheidungen nachvollziehen.
 Han Solo ist ein weiterer unvergesslicher Charakter. Er ist der überhebliche Draufgänger, der für den Bauernburschen und den weisen alten Mann die einzige Chance darstellt, unauffällig von Tatoinne zu verschwinden. Als verwegener Pilot kennt er als einzige Befehlsquelle sich selbst.
Prinzessin Leia ist zu im Grunde der Stereotyp der „Frau in Not“. Allerdings verändert sich das schnell, wenn sie selbst sprechen darf. Dann übernimmt sie Führung und spuckt dem Oberbösewicht dreiste Worte ins Gesicht. Auch bei Folter und Erpressung gibt sie nicht auf. Alle drei Charaktere können am Anfang nicht viel miteinander anfangen, doch ihre gemeinsame Flucht vom Todesstern schweißt sie zusammen, auch wenn Han es erst nicht wahrhaben will, dass es mehr als Geld gibt.
Alec Guiness strahlt eine Weisheit, die kaum zu überbieten ist. Wir wissen nicht, was er alles erlebt hat, aber er hat es erlebt und wurde davon gezeichnet. Er hat eine Verbindung zu Luke, da er dessen Vater gekannt hat und überreicht ihm dessen Lichtschwert und erzählt dem Jungen von der Macht, da er selbst nicht auf die Rettungsmission gehen kann. Ben Kenobi strahlt den Mythos aus, der „Krieg der Sterne“ unter anderem berühmt machte.
Tarkin, gespielt von Peter Cushing, ist der vollkommene Bösewicht dieses Films. Er kontrolliert die große Station, gibt den Befehl zum Mord an Milliarden. Und strahlt trotz allem einen gewissen Charme aus. Dieser Mann ist vom Imperium überzeugt und in dieser Hinsicht überheblich, was ihm letzten Endes zum Verhängnis wird.
Darth Vader baut seinen Status des größten Bösewicht aller Zeiten nicht in diesem Film, sondern in den Fortsetzungen. Hier kommt er „nur“ sehr nah dran. Die große, schwer atmende Gestalt bringt Leute am Fließband um und macht auch vor den eigenen nicht halt. Noch fehlt ihm aber die Tiefe, er ist der böse und grausame Handlanger, steht allerdings im Schatten Tarkins.

Der Kampf zwischen Vader und Obi-Wan bringt uns beide Charaktere näher, da sie einst Schüler und Meister waren. Nun sehen wir die Konfrontation der beiden nach sehr langer Zeit. Das Ergebnis steht bereits am Anfang fest, als Obi-Wan sagt, er werde am stärksten, wenn er verliert. Damit meint er sein ewiges Leben, was in den nächsten Teilen aufgelöst wird. Hier wurde die Tradition begründet, am Ende jeden Films ein Lichtschwertduell zu haben. Es kommt nicht an die emotionale Tiefe der späteren Kämpfe heran, aber hat seinen Moment, wenn Ben sich opfert, um unseren Hauptpersonen Zeit zu verschaffen bei der Flucht. Bei der Schlacht von Yavin sind wir ganz und gar auf Seiten der Rebellen. Wir sahen, dass sie ohne Skrupel Leute umbringen können und es wieder und immer wieder tun werden. Die Raumschlacht ist dynamisch und voller Wendungen. Schwer ist es für die kleinen Flieger schon am Anfang, wenn nur die Geschütztürme feuern. Dann greifen Vader und seine Staffel ein und es scheint unmöglich noch zu siegen. Nur Hans Wandel und Lukes Vertrauen in die Macht sorgen noch für einen Sieg in letzter Sekunde. Während des Kampfes ist die Spannung so hoch es nur geht. Selbst Piloten, die wir vorher nie gesehen haben, sind uns wichtig. Es ist eine mitreißende Szene, durch und durch.

Die Szene in der Mos Eisley Bar hat für mich immer eine wichtige Bedeutung. Wir sehen so viele verschiedene Alienarten friedlich zusammen dasitzen. Es symbolisiert Einigkeit.
 Die Effekte sind natürlich Meilensteine. Auch heute noch überzeugen sie, können teilweise sogar andere Filme noch weit überbieten. Jeder Effekt war ein Problem und musste mit Kreativität gelöst werden. So etwas war vorher noch nie zu sehen gewesen. Die Raumschiffsbewegungen wurden an Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg angelehnt, anders als bei Star Trek, wo langsamere U-Boote als Vorbilder genommen wurden. Die Musik ist ein wichtiges Element des Films. Fast jede Minute der Laufzeit ist untermalt. John Williams, der Komponist, machte sich das Prinzip des Leitmotivs zunutze. Es entstammt der Oper. Jeder Charakter besitzt ein Thema und sobald er die Bühne betritt, wird es gespielt. In „Krieg der Sterne“ passt es einmalig. Fast alle kennen die Melodie, die während des Lauftextes gespielt wird. Lukes Thema ist herrlich, noch besitzt das Imperium nicht seinen berühmten Marsch, aber ein Thema, welches uns klar macht, wer sie sind. Die Cantina spielt lockere Jazzmusik, die perfekt meine Interpretation einfängt. Überall wird die Stimmung des Bildes perfekt eingefangen.

So sehr „Krieg der Sterne“ die Popkultur beeinflusst hat, hatte auch der Film selbst Einflüsse. Die Geschichte ist, typisch für Fantasy, eine Entwicklung zum Helden. Elemente sind aus japanischen Filmen übernommen, allen voran aus Akira Kurosawas „Die verborgenen Festung“ (engl.: „The Hidden Fortress“). Der Todesstern erinnert an die Festung dort, die zwei Bauern, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, erinnern an die Droiden, etc. Außerdem fühlt man sich bei Lichtschwertern unweigerlich an Samurai erinnert. Dann gibt es selbstverständlich die Einflüsse der Sciencefiction. Raumschiffe, Droiden, unendliche Weiten,... alles kommt zusammen. Generell sind Serien der 50er zu nennen. Zum Beispiel sollten die schlechten Hologramme an das flimmernde Fernsehbild aus dieser Zeit erinnern. Und in Mos Eisley treffen wir auch auf verschiedene Western-Auswirkungen. Sogar bei sich selbst nimmt sich Georg Lucas etwas: Die gesichtslose Androidenpolizei aus „THX-1138“ war Vorbild für die Sturmtruppen, die Handlanger des Imperiums.

 Special Edition:
Auch darüber möchte ich reden. Aus meiner Sicht war es nicht nötig, aber doch etwas Wundervolles das alte Material mit neuem Glanz zu sehen. Viele Effekte, die damals nicht passten, wurden überarbeitet. Mos Eisley, die Stadt auf Tatoinne, wirkt nun beschäftigter und viel größer. Nicht nötig, aber es ist ein netter Touch. Die fehlende Szene, in der Han mit Jabba spricht, wurde wieder eingefügt und passt perfekt. So bekommt die Fehde mit Jabba einen richtigen Anfang und wirkt komplett. Nur die Textur des Körpers passt nicht zum „Rückkehr der Jedi-Ritter“ (in der DVD-Version wurde es ein wenig verbessert). Nur die „Han shot first“-Szene stößt mir ein bisschen sauer auf. Für alle, die es nicht wissen: In der Kantina-Szene der Original-Version schießt Han Solo Greedo, den Kopfgeldjäger, gnadenlos um. In der SE wurde es geändert, sodass nun Greedo zuerst schießt, um es aussehen zulassen, als sei es Notwehr. Lucas wollte ihn nicht wie einen kaltblütigen Killer aussehen lassen. Dies war vollkommen unnötig, da Han sowieso bedroht wurde. Die Szene ist übrigens aus „Zwei glorreiche Halunken“ (engl.: „The Good, The Bad and the Ugly“) übernommen. Dort heißt es, man solle schießen, wenn man kann und nicht reden.

 Fazit:
Abschließend kann man nur sagen, man habe einen der besten Filme überhaupt vor sich, eben ein wahres Meisterwerk. Der alte Kampf von Gut gegen Böse, wie er noch nie erzählt wurde, mit Einflüssen aus jedem epischen Geschehnis überhaupt. Dieser Film begleitete mich durch meine Kindheit und soll es auch weiterhin. Alle, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, sollen mit einem großartigen Film belohnt werden und Inspiration erhalten. Oder wie ich es letztens gelesen habe: "War Kult, ist Kult, bleibt Kult!"

Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung Bewertung
Bewertung des Films
1010

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2 Kommentare
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HeedlessQ : : Schild-Knappe
10.08.2010 09:15 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.10 | Posts: 453 | Reviews: 28 | Hüte: 2
Danke, du hast genau erfasst, was es sein sollte. Es ist mein kleiner Beitrag zu etwas, das mich durch meine Kindheit begleitet hat. Wenn ich irgendwann die Kritik zu "Das Imperium schlägt zurück" schreibe, werde ich wieder mehr auf den Film selbst eingehen, aber das hier lag mir einfach schon eine lange Zeit auf dem Herzen.
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.08.2010 07:45 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Insgesamt keine schlechte Kritik. Allerdings hälst du dich m. E. zu sehr auf der Handlungsebene auf. Du spoilerst den größten Teil der Handlung und gehst nur sehr Oberflächlich auf die grundsätzlichen Punkte wie Inszenierung, Schauspieler, etc. ein.
Ich finde, das hier ist eher eine Hommage an A New Hope und dementsprechend nicht so sehr als Kritik zu sehen. Und als solche finde ich deinen Text total gelungen und echt klasse!
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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