Bewertung: 2 / 5
Durch ein Sportstipendium gelangt der hilflose Todd Howard (Jason Bateman) an die Hamilton University. Sein Trainer Bobby Finestock (Paul Sand) hofft, daß auch Todd den Familienfluch geerbt hat, der die Howards in Werwölfe verwandelt. Denn ein solcher könnte sein Boxerteam zum Sieg führen. Und tatsächlich verwandelt sich Todd eines Tages und wird schnell zum populärsten Jungen auf dem Campus.
Es gibt ja nicht selten den Fall, daß eine Fortsetzung zu einem erfolgreichen Film tatsächlich einfach nur das erzählt, was das Original – unabhängig mal von jeder Form von Qualität – so groß gemacht hat. Die Formel einer erfolgreichen Reihe ist damit nicht selten auch einfach nur der Zufall. Und gleichermaßen ist damit gesagt, daß Filmschaffende in den seltensten Fällen tatsächliche eine Ahnung davon haben, was einen Film so gut macht. Beispiele dafür finden sich ja ohne Ende in irgendwelchen Fortsetzungen. Und ein weiteres Beispiel für die Untermauerung dieser These ist Teenwolf 2. Natürlich gibt es gewisse Abwandlungen zum Vorgänger. So zum Beispiel in der Hauptfigur, die nicht mehr Scott Howard, sondern Todd Howard heißt. Sie ist der Cousin des Protagonisten auf dem Vorgänger und hängt erstaunlich viel mit ihrem eigenen Onkel herum. Dann wiederum ist es keine besuchte Highschool, sondern eine Universität und was im Vorgänger noch Basketball war, ist hier Boxen. So laufen alle Änderungen ab, die Teenwolf 2 zu bieten hat und man muss da schon regelrecht mit Absicht nicht aufpassen, um diese Banalitätenansammlung nicht zu verstehen. Ja, es ist ein Film, der es einem auf vielen Ebenen sehr schwer macht. Und das liegt zum einen an der eins zu eins kopierten Erzählung zum anderen aber auch an dem fehlenden Charisma von Jason Bateman.
Nun, daß netteste, was man Bateman hier sagen kann, ist, daß er einfach nicht Michael J. Fox ist. Aber wer ist das schon? So gesehen kann Bateman hier nur verlieren und das, obwohl er einen grundsoliden Job macht. Auch Foxs Figur war nicht gerade tiefsinnig, daß muss man schon dazu sagen. Aber aus unerfindlichen Gründen schafft es Teenwolf 2 nicht, dem Zuschauer auch nur im Entferntesten irgendeine dieser Figuren schmackhaft zu machen. Der eine ist der Protagonist, die andere seine Geliebte, dann gibt es da den bösen Uni-Rüpel, dann eine Gruppe von echt nervigen Mädchen, dann einen Typen, der einfach nur gerne isst und zu guter Letzt einen tollen Freund oder so. Ja, daß Werk klaut sich munter alles aus jedweder Form von Highschoolfilm zusammen und ist daher keineswegs ein überraschender Film. Wobei das nicht ganz stimmt, zum Ende hingibt es eine abstruse Musicaleinlage, die irgendwie im Film noch irgendwas erzählen möchte. Was genau das aber ist, bleibt ein Rätsel. Und als Zuschauer mit halbwegs gutem Geschmack wird man endlos gelangweilt, weil man das eben nicht nur aus dem Vorgänger bereits kennt, sondern auch im Genre des Schulfilms in jedweder Pore schon auserzählt ist. Weiterhin scheitert Teenwolf 2 aber nicht nur darin, kein besonders guter Schulfilm zu sein, auch die Pointen, die sich diese subkategorisierte Komödie wählt, scheinen an einem vorbeizugehen. So ziemlich jeder Lacher ist ein Treffer abseits des Ziels und man fragt sich, was das soll. Nun gehört ja schon viel dazu, unlustig zu sein. Aber so gar keine Pointen zu treffen oder aufzubauen und für den Zuschauer erkennbar zu machen, daß ist dann noch einmal eine andere Hausnummer.
Und so dümpelt Teenwolf 2 so vor sich hin. Ein klarer Plot ist bei all den Versatzstücken ohnehin nicht zu erkennen. So etwa auch in der Musicaleinlage. Diese ist für sich genommen zwar gut inszeniert und wirkt auf originelle Weise seltsam. Aber es kommt einfach nichts davon zusammen und Regisseur Christopher Leitch erzählt extrem viel in einzelnen Versatzstücken. Hier mal die Liebe, da mal ein Bully, dann ein Konflikt mit dem Personal und so weiter und so fort. Doch während das die allermeisten Filme tatsächlich zu einem größeren Bild zusammenfügen können, entsteht dieses jedenfalls nie in Teenwolf 2. Und daher verliert man auch recht schnell das Interesse. Zumal die Figuren hier keinerlei Entwicklung durchmachen. Man stelle sich mal vor, daß Cousin Todd Howard gegen Ende der Erzählung ein anderer ist als zuvor. Doch das ist er nicht. Er bleibt exakt gleich und deshalb versagt der Film auch auf einer rein handwerklichen Ebene und auf dem Niveau, was die Mindestanforderung an einen Film darstellt. Dann fliegen halt ganz beiläufig mal Torten durch die Luft und als Zuschauer muss man sich fragen, ob man sich gerade in einem Cartoon aus den 1950er Jahren befindet. Nichts davon zündet und empfiehlt sich zu unterhalten. Es sind Witzchen, die aus einer älteren Generation stammen und damit auch nicht den Zeitgeist der 1980er Jahre treffen. Klar, das muss auch nicht sein, wenn es denn an anderen Stellen wenigstens gelänge zu unterhalten oder zum Lachen zu bringen. Doch das kann dieser Film einfach nicht.
Und so stellt man sich eher dem geistigen Auge. Was man mit dieser Zeit doch alles tun könnte, wäre da nicht dieser Drang sich selbst noch ein wenig zu foltern. Teenwolf 2 fehlt es an Spaß und es fehlt ihm auch darin mit seiner Schlechtigkeit zu unterhalten. Alles in allem kann man nur sagen, daß es schlechtere Filme gibt. Nun, wenn das der Maximalanspruch ist, dann gute Nacht.
Langweilig, unlustig und der Versuch die Kuh zu melken. Teenwolf 2 ist ein extrem entnervener Film, bei dem so ziemlich nichts zündet. Ja, des Gefühl entsteht, aber das Gefühl ensteht in jedem dieser Filme und insofern braucht man diesen Film auch nicht.
