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Texas Chainsaw Massacre 2

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Texas Chainsaw Massacre 2 Kritik

Texas Chainsaw Massacre 2 Kritik

Texas Chainsaw Massacre 2 Kritik
0 Kommentare - 17.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Texas Chainsaw Massacre 2" ist.

Bewertung: 2 / 5

Als der Leutnant Boude „Lefty“ Enright (Dennis Hopper) zu einem Tatort gerufen wird, begreift er sofort, daß Leatherface (Bill Johnson) dafür verantwortlich sein müssen. Die Radiomoderatorin Vanita „Strech“ Brock (Caroline Williams) kontaktiert ihn, denn zuvor haben die Opfer bei ihrem Radiosender angerufen und daher hat sie den Mord auf Band aufgenommen. Unterdessen erfahren auch Leatherface und seine Familie davon erfahren, daß es Zeugen für den Mord gibt.

„Haben die Crack geraucht?“ war die initiale Frage nach der Sichtung von Texas Chainsaw Massacre 2. Ein Film, der ungute Erinnerungen daran weckt, warum der Slasher in gewissen Zeiten immer mal wieder von schlechtem Gore abgelöst wurde. Ein Film, den man eigentlich nur in einem schlechten Drogentrip irgendwo erklären kann. Sicherlich gibt es da ganz eigene Qualitäten, die der Film mit sich bringt. Da wäre zum einen das total abstruse und fast schon perverse Setdesign, irgendwelche Fabriken, in denen die Familie Sawyer ihre Fritz Haarmann-Gedächtnis-Fleischerei abhält. Das ist schon alles recht dreckig und irgendwie originell. Auch investiert dieser Film gut Zeit darin, sowas wie eigenständige Charaktere entwickeln zu wollen. Der gnadenlos unterforderte Dennis Hopper, der hier den Onkel zweier Ermordeter aus dem ersten Teil verkörpert weiß schon, wie er den Zuschauer an sich bindet. Und da funktioniert tatsächlich noch der Kontrast aus dramatischen Einschlag, ob der Vergangenheit der Figur und Trash, der keineswegs begründen will, warum seine Figur mit zwei Kettensägen, denn mit Pistole oder Gewehr loszieht, um seine Familie zu rächen. Das wird man wohl niemandem so schnell erklären können. Auch in der Inszenierung der weiblichen Hauptfigur ist der Film durchaus über den Qualitäten des Vorgängers, weil er nochmal deutlicher macht, warum man sich für die Figur interessieren sollte.

Doch dann plötzlich ist das alles egal. Während Blutgericht in Texas (1974) seinen Skandal aus gekonntem Gore zog, der überdies auch einen großartigen Subtext und untergeordnete Subtexte zuließ, um das Werk so vieldeutig wie möglich zu deuten, ist dieses allenfalls beknackt. Allein schon der inzestuöse Subtext, die Homoerotik der Figuren und das Fehlen weiblicher Gesellschaft, daß durchaus gekonnt die Fleischeslust und die Lust nach Fleisch im Vorgänger verband, sind hier zugunsten von völlig überdrehten Gestalten und einer vermeintlich grotesken Inszenierung verschwunden. Man kommt sich schon direkt zu Beginn wie in einer Spoof-Komödie vor, wenn etwa zwei vermeintliche Punks, oder einfach nur nervtötende Figuren von Leatherface getötet werden. Man fühlt sich so ein wenig an Lenny Luthor aus Superman IV – Die Welt am Abgrund (1987) erinnert, wenn Leatherface seine ersten Opfer in das ewige Dunkel stürzt. Dabei liegt ja in dem reinen Konzept durchaus etwas Intelligentes, wenn man davon berichtet, daß die Mörder ihr Fleisch an die Menschen weiterreicht. Frei nach dem Motto „Du bist, was du isst“ könnte das funktionieren und es ist fast so, als hätte der Film bewusst alle intelligent angesprochenen Subtexte aus dem Franchise herausnehmen wollen, nur um den Zuschauer zu ärgern. Denn ein Plädoyer für den Vegetarismus, ist der Film hier sicherlich auch nicht mehr.

Das große Problem ist die Geschichte. Sicherlich eine einfache Kritik, denn warum sollte man einer Geschichte in einem Slasher oder in einem Film überhaupt soviel Bedeutung beimessen. Das ist nicht der Kern von Filmen. Doch die Ideen, die da um Leatherface als Figur, aber auch insgesamt in der reinen Handlung umgesetzt werden, sind absoluter Müll. Leatherface soll hier plötzlich die Karikatur von den allseits beliebten Verkaufsargumenten der 1980er darstellen. Während die Figur Strech Brock eine seltsame Bindung zu Leatherface aufbaut, den sie benutzt, um aus ihrem Gefängnis zu fliehen. Es ist so, als wäre Leatherface E.T. und Brock wäre Elliot. Klar für einen überdrehten B-Movie, der Texas Chainsaw Massacre 2 definitiv auch sein möchte, wäre das ok, wäre da nicht diese überanstrengende Laufzeit von fast 100 Minuten. Das rechtfertigt auch keinen solchen Film mehr. Und das ist ebenso auch ein tonales Problem. Denn wie passt denn so eine komische Bindung zwischen mordendem Etwas und Opfer zusammen, während Leatherface Menschen zersägt. Das will mal so gar nicht funktionieren. Dann rettet er sie einmal, versteckt sie unter Bergen von Fleisch und Eingeweiden. Auch eine Szene, die wohl schocken soll, doch irgendwie tut sie das nicht. Und das ist vielleicht das größte Manko an diesem Film. Er will einfach als Horrorfilm gar nicht funktionieren. Und er versucht Händeringend mit solchen Ideen zu provozieren, scheitert aber einfach daran, daß er Schrott ist. Man kann nicht intelligent provozieren, wenn man abseits dessen auch nichts Intelligentes zu erzählen hat. Und es gibt ja auch keinen Subtext, der irgendwas erklären dazu beizutragen hätte. Das ist einfach stumpfes Schockieren, besser gesagt schockieren wollen.

Sicherlich hat der Film einige Gedanken, die man so noch nicht kannte. In Sachen Szenen gibt es da durchaus etwas, was man ein Alleinstellungsmerkmal nennen könnte. Doch bedient sich dieser Film tonal zu sehr an anderen, an besseren Filmen und wirkt auch so, als hätte jemand dahinter Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt (1987) gesehen, aber nicht verstanden. Gut, ja, es ist schon klar, daß der Film danach entstanden ist. Es dient auch an der Stelle nur als Vergleich. Und der Film will ja auch in all seinem Treiben als satirischer Kommentar verstanden werden. Ist aber bedingt durch die teils einfach nur unnötigen Eskapaden in der Story und der Inszenierung nach einer Weile nur noch nervig. Man kann große Satiren für das Kino entwickeln. Doch Texas Chainsaw Massacre 2 ist keine davon und als Kommentar auf die Entwicklung des Horrorgenres in seiner Qualität erschreckend unterirdisch. Dabei wäre es so einfach gewesen, so etwas wie einen intelligenten und spannenden Thriller aus dem Werk zu machen. Die Teile liegen ja da, aber das Puzzle bekommen sie nicht zusammen.

Manche Löwen sollte man nicht wecken und Texas Chainsaw Massacre 2 beweist das. Ein Film, der soviel intelligenter sein möchte als er ist und dabei einfach eine völlig banale Provokation darstellt, die auch in ihrer Figurenkonstellation viel zu Postmodern daherkommt. Gleichsam rechtfertigt der Film seine Laufzeit durch nichts, als den Zuschauer damit zu nerven, daß er existiert.

Texas Chainsaw Massacre 2 Bewertung
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