Bewertung: 2.5 / 5
Die Romane von Nicholas Sparks verkaufen sich wie geschnitten Brot und halten sich meist wochenlang in den Bestseller-Listen. Mit The lucky One - Für immer der Deine wurde nun das siebte von inzwischen 16 Büchern gewohnt kitschig für das Kino adaptiert. Es geht wie immer um Liebe, Schicksal und Vorherbestimmung. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der traumatisierte Irak-Veteran Logan (Zac Efron, High School Musical), der nach seiner Heimkehr erst einmal sein Leben neu sortieren muss. Er glaubt, erst zur Ruhe zu kommen, wenn er eine ganz bestimmte Frau aufspürt.
Deren Foto fiel ihm nach einem Gefecht in der Wüste in die Hände. Fortan überstand Logan jedes Scharmützel und jeden Anschlag unbeschadet, während seine Marine-Kameraden einer nach dem anderen ihr Leben lassen mussten. Natürlich plagen den sensiblen Mann danach Schuldgefühle. Dementsprechend bestreitet Zac Efron die 100 Filmminuten mit waidwundem Blick und stoisch zur Schau getragener Seelenqual, die irgendwann schlicht nervt, anstatt authentisch zu wirken.
Nach seiner Entlassung aus dem Dienst begibt sich Logan also von North Carolina aus mit seinem Schäferhund auf Wanderschaft, um der unbekannten Lady für ihre Schutzengel-Funktion zu danken. Er findet die hübsche Blondine Beth (Taylor Schilling) in einer Hundepension in Louisiana. Erwartungsgemäß werden alle Versuche, der misstrauischen jungen Frau den wahren Grund für sein Erscheinen zu erklären, von künstlich konstruierten Missverständnissen und albernen Zwischenfällen torpediert.
Wie gut, dass Beth gerade einen Hundepfleger braucht und ihre resolute Großmutter Ellie (Blythe Danner) den stillen Logan in weiser Voraussicht einstellt. Schließlich ist ihr auf den ersten Blick klar, dass die beiden füreinander bestimmt sind und gar nicht umhinkönnen, ihr Schicksal zu akzeptieren. Verbrauchte Dialoge, in denen dies thematisiert wird, führen die schablonenhaften Figuren zuhauf. Die Rollen sind dabei klar verteilt: Rechtschaffenheit und Behutsamkeit zeichnen Logan aus, Beth mimt die Widerspenstige, und Ellie übernimmt den Part der liebevoll Schubsenden.
In dem Ensemble, das vornehmlich durch monotone Mimik und wenig Ausdruckskraft besticht, fehlt schließlich nur noch jemand, der für ein wenig Zündstoff sorgt: Vorhang auf für Keith (Jay R. Ferguson), Beths machohaften Ex, der eine genaue Vorstellung davon hat, was ein echter Kerl ist: Der trinkt mal einen, holt sich beim Baseball eine blutige Nase und verteidigt Ex-Frau und Kind gegen Softies wie Logan, die Klavier spielen und sich für Philosophie interessieren. Und das alles natürlich nur aus Liebe.
Große Emotionen, nicht große Ideen, bestimmen gemäß Drehbuch das Handeln der Figuren. Wenn nötig, wird das aufgewühlte Innenleben der Protagonisten zusätzlich mit Sturm und Regen im ansonsten sonnengoldenen Louisiana überdramatisch in Szene gesetzt - Klischee reiht sich an Klischee. Aber auch das ist bei Sparks' Liebesgeschichten wohl vorherbestimmt.
The lucky One - Für immer der Deine bekommt 2,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Freko)