Bewertung: 2.5 / 5
Ein wenig will ich zumindest auf die neue Serie zum King Roman "The Stand" eingehen. Wenn auch nicht als direktes Review, sondern meinen lange darüber gegrübelten Eindruck.
Insgesamt eine optische solide Serie, welche zwar nie die Oberklasse erreicht, aber sich auch nicht komplett verstecken muss. Genau wie die Miniserie aus den 90ern, schafft es aber auch diese Umsetzung nicht richtig das Buch adäquat umzusetzen. Nicht falsch verstehen.. ein Rohrkrepierer ist es nicht geworden und eigentlich sind alle wichtigen Eckpunkte vorhanden. Bei einem Roman wie "The Stand" steckt der Teufel aber im Detail. (hohoho)
Trailer zu The Stand
Es beginnt schon mit dem Fehler, das man mit Rückblenden arbeitet, anstatt wie im Buch, die Story linear erzählt. Es passt so einfach nicht zur Art wie King seine Erzählung darstellt und bremst auf seine Art die Serie auch aus.
Der Cast hat ebenfalls mannigfaltige Probleme. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen.. manche Charaktere sind von grundauf falsch besetzt, manche sind vollkommen überspitzt dargestellt, andere fangen vielversprechend an, nur um sich später in der Charakterentwicklung zu verrennen, welche King so in den Büchern niemals vorgesehen hat. Vor allem Skarsgård hat mich enorm enttäuscht. Er schafft es zu keinem Zeitpunkt, die Figur Flagg in seiner Komplexität darzustellen, sondern präsentiert eine eher flache Scheibe eines Charakters, frei nach dem Handbuch für Bösewichte. Es gibt schon ein paar sehr gute Lichtblicke, wie Goldberg als Mutter Abagail, aber das bleiben Einzelschicksale.
Positiv zu erwähnen sind die besagten Bilder, wie Landschaftsaufnahmen, welche natürlich heutzutage besser wirken, als aus einer 90er TV-Serie. Auch die Musikauswahl hat mir recht gut gefallen und hat jede Folge gut abgerundet.
Das neu geschriebene Ende von King, ist eigentlich eher eine positive Mogelpackung. Im Prinzip ein Kompromiss seines ursprünglichen Endes aus der Originalauflage, aber nun im "Extended Cut", aber ergänzt um das Ende der Neuauflage seines Buches. Damit konnte ich nicht nur meinen Frieden finden, sondern auch zumindest King ein verdientes Lob aussprechen, weil er seinem Material treu bleibt.
Fazit-Zeit:
Wenn ich es kurz machen will... wer kann, der greift zum Buch. Schönen guten Abend.
Ansonsten sehe ich einen Überhang zur 90er Serie, trotz ihrer ganz eigenen Fehler. Aber vor allem konnte hier der Cast voll und ganz überzeugen. Wer noch unbedarft und jungfräulich zu "The Stand" kommt, kann hier mal reinschauen und bekommt zumindest optisch eine gute Serie und dann hoffentlich Lust auf mehr und den unweigerlichen Griff zum Buch.