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Twins - Zwillinge

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Twins – Zwillinge Kritik

Twins - Zwillinge Kritik

Twins - Zwillinge Kritik
0 Kommentare - 05.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Twins - Zwillinge" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Julius (Arnold Schwarzenegger) und Benedict (Danny DeVito) sind Zwillinge, die durch ein genetisches Experiment, daß dazu diente, das perfekte Kind zu erschaffen, entstanden sind. Julius ist überdurchschnittlich intelligent und auch rein physisch überdurchschnittlich. Währenddessen ist sein Bruder eher ein Missgeschick, der zu einem Kleinkriminellen wurde. Das geheime Experiment sorgte auch dafür, daß die beiden Brüder nichts von der Existenz des jeweils anderen wussten. Als Julius aber Jahre danach von seinem Zwillingsbruder erfährt, macht er sich auf den Weg nach Los Angeles, um Benedict zu suchen.

Gute Komödien spielen mit Klischees, die die Filmwelt seit jeher immer und immer wieder produziert. Der strahlende Held, die fiese, unästhetische Hexe, all das ist die Krux an diesem Medium, daß im besten Fall eben jene Vorurteile aufzeigt, aber eben immer wieder daran gebunden ist, mit den eigenen Klischees zu spielen. Klar gibt es auch etliche Filme, die es sich zur Aufgabe machen, die Erwartungen des Zuschauers herauszufordern und damit vielleicht manchmal auch das offenlegen, was eben falsch läuft. Ein prominentes Beispiel für diese These war in jüngerer Zeit Zoomania (2016), der als Fabel zwar durchaus an seine Grenzen stößt – wie fast alle Fabeln –, aber dennoch mit den Erwartungen gekonnt spielt. Nun zurück in den späten 1980er Jahre. In denen war Arnold Schwarzenegger der Star schlecht hin. Also einer von ihnen. Wir wollen hier ja keine Egos verletzten und dann dümpelte besagter Österreicher eben von Kassenhit zu Kassenhit. 1988 machte er einen ersten Gehversuch mit Regisseur Ivan Reitman, die zwar nachfolgend nie mehr so ganz an den Erfolg von diesem Werk hier anknüpfen konnten, aber durchaus einen gewissen Appeal haben.

Nun ist die Prämisse vielleicht schon der Witz selber. Twins – Zwillinge will dem Zuschauer glaubhaft machen, daß Danny DeVito und eben Mr. Universe Geschwister sind, mehr noch sogar, Zwillinge sollen sie sein. Daß ist natürlich gleich zu Beginn für einen Schenkelklopfer gut, weil man sich eben keinen größeren Kontrast an Menschen vorstellen kann. Nun, zu den zweien kommen wir später aber noch mal ausführlich. Das Drama, daß sie vereint, ist die Mutterfrage. Sie wollen wissen, wer ihre Erzeugerin ist und ob sie noch lebt. Ist natürlich etwas ungewöhnlich und mitunter geht das auch unter die Gürtellinie, wenn eben mehrere männliche Erzeuger und ein Experiment dafür verantwortlich ist, daß Julius und Vincent überhaupt existieren. Da fragt man sich schon, ob der Ursprung der beiden nicht sogar ein abartiger Porno sein könnte. Ja, aber das kann auch witzig sein, mitunter. Und man merkt dann auch, daß Reitman und alle Beteiligten wussten, an was für einem Quatsch sie letzten Endes da teilhaben. Genretechnisch lässt sich auch dieser Film wieder in die Kategorie Science-Fiction-Komödie einordnen. So tat es bereits Ghostbusters – Die Geisterjäger (1988) und so tat es später dann auch Junior (1994), in dem es ebenso wieder ein wenig um die Zeugungsfrage ging. So ein paar seltsame Tendenzen finden sich da schon in Richtung Ödipus. Man muss sich fragen, warum das so ein Thema für Reitman war.

Aber ja, daß intelligente am Werk, sofern man es so titulieren möchte, ist, daß Twins – Zwillinge hier Klischees umdreht. Im Prinzip fungiert Mr. Universe hier nämlich als Fish-out-of-Water, der natürlich voller Naivität in eine Welt kommt, in der Gewalt und Sexualität auf seinem Weg stehen. Interessant ist ja, daß das wieder das Hervorstechendste ist und man könnte meinen, es ziehe sich ein roter Faden durch diese beiden Themen, die mitunter eben auch eine Gemeinsamkeit haben können. Nun sollte man aber nicht zu weit denken. Letzten Endes will Reitman hier wohl einfach einen schlichten Voyeurismus bedienen, indem er eben damit spielt, daß „der Mann“ der 1980er Jahre eben keinerlei Verständnis von Gewalt und Sexualität hat. Besser gesagt auch von seiner eigenen Kraft und daher ist das zumindest in den Segmenten sehr sympathisch und intelligent gelöst. Die Ironie dessen ist dann, daß Danny DeVito, der sicherlich heute definitiv nicht als Schönheitsideal gilt und damals vermutlich auch nicht, durch sein Selbstbewusstsein und sein dominates Auftreten, eigentlich jede Frau haben kann. Wieder kratzt Reitman hier also an der Oberfläche und stellt den Charakter in den Mittelpunkt über das Oberflächliche.

Wenn etwas aber alles revidiert, was Twins – Zwillinge vielleicht schlecht macht, dann ist es eben die Chemie zwischen DeVito und Schwarzenegger. Sichtlich Spaß haben die beiden daran, diese durchaus absolut ungleichen Brüder zu spielen. Und das überträgt sich natürlich auch gekonnt auf den Zuschauer. Währenddessen hangelt sich der Film immer wieder zwischen verschiedensten Genres hin und her und wird von Komödie, zu Roadmovie, zu Romanze, zu Science-Fiction, was ebenso für ein sehr starkes Pacing spricht. Ob die Gags dabei über schlechten Klamauk hinausgehen, sei dann mal dahingestellt. Tatsächlich hat aber alles einen gewissen Charme. Die Abwechslung macht sich aber nicht nur übergeordnet bemerkbar, auch wenn die Charaktere von einem Dilemma in das Nächste geraten, wird deutlich, daß man hier durchaus mit viel Kreativität bei der Sache ist.

Endlos lustig ist Twins – Zwillinge nicht und man verlässt sich hier vielleicht auch ein wenig zu sehr auf seine Starpower. Am Ende bleibt ein Film, der sehr verträglich ist und dennoch ebenso kreativ, weswegen man ihm seine großen Patzer leicht verzeiht. Die Chemie der Hauptdarsteller hingegen ist atemberaubend.

Twins - Zwillinge Bewertung
Bewertung des Films
710

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