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3096 Tage

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3096 Tage

"3096 Tage": Der Trailer über Natascha Kampuschs verlorene Kindheit

"3096 Tage": Der Trailer über Natascha Kampuschs verlorene Kindheit
36 Kommentare - Fr, 25.01.2013 von Moviejones
Am 28. Februar startet mit "3096 Tage" die Verfilmung der Gefangenschaft von Natascha Kampusch. Nun ist der aktuelle Trailer erschienen.

Sehr behutsam und ohne Effekthascherei verfilmte Sherry Hormann (Wüstenblume) die Geschichte von Natascha Kampusch mit Antonia Campbell-Hughes (Albert Nobbs) und Thure Lindhardt (Was nützt die Liebe in Gedanken) in den Hauptrollen.

Bernd Eichinger und Constantin Film beschlossen 2010 gemeinsam mit Natascha Kampusch, ihre Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Es geht vor allem darum, nach all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Entführungsfall ausgelöst hatte, zu erzählen, was wirklich geschehen ist. Nach vielen persönlichen Gesprächen mit Natascha Kampusch und umfangreichen Recherchen begann Eichinger 2010 mit dem Schreiben des Drehbuchs, das nach seinem plötzlichen Tod im Januar 2011 von Ruth Toma vollendet wurde. Am 28. Februar wird dieser Film nun in den deutschen Kinos starten.

Wir möchten euch an dieser Stelle den aktuellen Trailer von 3096 Tage vorstellen, dessen wenige Minuten schon überaus beklemmend wirken. Unvorstellbar, was dieses Mädchen damals miterleben musste.

Die folgenden Fakten sollen den Hergang der damaligen Ereignisse noch einmal verdeutlichen und basieren hauptsächlich auf dem Buch von Natascha Kampusch "3096 Tage":

  • 2. März 1998: Natascha Kampusch ist 10 Jahre alt, als sie auf dem Schulweg von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil in einen weißen Lieferwagen gezerrt wird. Der Entführer will kein Lösegeld, er will das Mädchen besitzen. Unter seinem Haus in einer bürgerlichen Wohnsiedlung hat Priklopil ein geheimes Verlies ausgehoben, um sie dort einzusperren. Für die nächsten achteinhalb Jahre werden die 2x3 Meter zu Nataschas karger Gefängniszelle.
  • Das Osterfest 1998 fällt auf den 12. April. An diesem Tag erfährt die kleine Natascha von ihrem Entführer, dass er sie nicht aus ihrem Verließ freilassen wird. Er erzählt ihr, dass sich ihre Eltern nicht bei ihm melden würden und sich offenbar nicht für sie interessieren.
  • Priklopil wechselt im Laufe der Gefangenschaft immer wieder seine Rollen. Im Herbst 1998 zeigt er sich von seiner fürsorglichen Seite, indem er versucht Nataschas Verlies wohnlicher zu gestalten. Sie darf sich eine Wandfarbe aussuchen und entscheidet sich für ein zartes Rosa. In dieser Farbe streicht Priklopil später auch sein Wohnzimmer, um keine auffälligen Farbreste im Haus zu haben.
  • Frühjahr 1999: Priklopil wird immer ungehaltener, wenn Natascha von ihren Eltern spricht. Schließlich verbietet er ihr, ihre Eltern zu erwähnen und von Dingen zu erzählen, die sie vor der Gefangenschaft erlebt hat. Vater, Mutter, Neffen, Lehrer und Schulfreunde...alles wird Tabu. Das Mädchen soll glauben, er habe sie von ihrem Leben vor der Gefangenschaft befreit.
  • Spätherbst 1999: Natascha soll ihre alte Identität nun vollkommen ablegen. Der Täter befiehlt ihr, sich einen neuen Namen auszusuchen. Sie blättert in ihrem Kalender durch die Namenstage und wählt den Namen, der direkt nach Natascha eingetragen ist: Bibiana.
  • 2001: Immer wieder wird Natascha brutal vom Täter zusammengeschlagen. Als sie mit 13 die Küchenplatte nicht schnell genug säubert, tritt Priklopil ihr so heftig gegen das Steißbein, dass sie gegen die Kante geschleudert wird und ihr die Haut am Hüftknochen aufplatzt. Trotz der starken Blutung schickt er sie ohne Verband ins Verließ und attackiert sie in der kommenden Zeit weiter gezielt an dieser Stelle.
  • 2004: Natascha hat während ihrer Gefangenschaft mit ständigem Nahrungsentzug zu kämpfen. Mit 16 wiegt sie nur noch 38 Kilo bei einer Körpergröße von 1,57m.
  • Ihr Tagebucheintrag vom 20.08.2005 zeigt, welchen Grausamkeiten Natascha ausgesetzt ist: "Wolfgang schlug mich mindestens drei Mal ins Gesicht, stieß mir ca. 4 Mal das Knie ins Steißbein und einmal gegen das Schambein. Er zwang mich vor ihm niederzuknien und bohrte mir einen Schlüsselbund in den linken Ellenbogen, wovon ich einen Bluterguss und eine Schürfwunde mit gelblichen Ausflusssekret davontrug. Dann kommt noch Anschreien und Quälen dazu. Sechs Fausthiebe auf den Kopf."
  • Am 23. August 2006 gelingt Natascha aus eigener Kraft die Flucht, weil Priklopil die Gartentür offen gelassen und sich einige Meter von ihr entfernt hat, um einen Telefonanruf entgegenzunehmen. Er nimmt sich noch am selben Tag das Leben.
  • Am 06. September 2006 gibt sie ihr erstes Interview für das ORF, welches von Fernsehsendern auf der ganzen Welt ausgestrahlt wird.
  • Im September 2010 erscheint ihr bewegendes Buch "3096 Tage" und landet auf der Spiegel-Bestsellerliste.
  • Am 12. Oktober 2011 wird eine Kinderkrankenstation auf Sri Lanka eröffnet, deren Errichtung Natascha Kampusch ermöglicht hat.

Quelle: Constantin Film
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36 Kommentare
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.01.2013 13:12 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.952 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Mein Interesse daran ist quasi gleich 0. Die Frau hat viel durchgemacht, okay gekauft. Aber damit dann dermaßen in der Öffentlichkeit hausieren zu gehen finde ich einfach furchtbar. Ich habs akzeptiert, wenns mich interessiert lese ich die Biografie, aber vielleicht will ich das auch gar nicht ausgeschmückt wissen. Ich kann verstehen, dass es traumatisch war, aber ich glaube ihr inzwischen nicht mehr so richtig, wenn sie es so plattreitet. Prominenz durch Leidensweg ist einfach nichts.

Dann lieber ne Gaby Köster, der die was furchtbares durchgemacht hat, sich erst komplett zurückgezogen hat und heute Lebensfroh zurückgekommen ist und nicht als "die Kranke" behandelt werden will, sondern als "die Gaby". Solchen Umgang kann ich respektieren und finde es gut, aber dieses "Mitleidheischende" gefällt mir einfach nicht.

Na wie dem auch sei, für mich ist der Film nichts was mein Interesse weckt. Darüber einen Film der quasi-dokumentarisch ist will ich nicht, voll-fiktiv geht das für mich als "Lebenswelt-Allegorie" klar, aber in der Form ist das nichts was als Film aufgearbeitet gehört. Ähnlich gehts mir übrigens mit Zero Dark Thirty, dem Bin Laden Film...interessiert mich auch nicht.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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hekra : : Moviejones-Fan
25.01.2013 12:48 Uhr | Editiert am 25.01.2013 - 13:03 Uhr
0
Dabei seit: 18.07.12 | Posts: 1.382 | Reviews: 0 | Hüte: 17
@bartacuda

wie amokknobi und mjkoe23 schon sagten:
für viele war es dieser enorme medienhype. es wurde immer gesagt, man solle die frau kampusch zur ruhe kommen lassen, nicht überfordern, die sache ruhen lassen, ihre privatspähre währen usw. und im gegensatz dazu ist sie häufig im tv und anderen medien aufgetreten (man konnte ihr quasi gar nicht entkommen), was natürlich genau das gegenteil war, was ihre betreuer forderten. da hatten dann viele das gefühl, sie will möglichst viel kapital daraus schlagen...

zu manchem wollte oder konnte sie keine klaren aussagen machen - da kamen dann gedanken auf, ob ihr das ganze womöglich vielleicht gefallen hatte. weil sie mit ihrem entführer ja auch in der öffentlichkeit (einkaufen, skiurlaub) unterwegs war und nie geflüchtet ist...

sehr schwieriges thema - vieles war und ist weiterhin unklar.

und so schlimm es klingt:
das anfängliche mitleid, dass wohl zweifellos jeder mit dieser frau hatte, ist in den folgejahren ihrer flucht bei einigen teilweise in antipathie (in extremen fällen sogar in hass) umgeschlagen.
was man da teilweise in zeitschriften für leserbriefe gefunden hat zu diesem thema war ja wahnsinn.

auch ich hab mir dann schon gedacht "nicht schon wieder" wenn sie wieder irgendwo in den medien aufgetaucht ist.
und dass muss man sich mal vorstellen... denn was sie erlebt hat, muss sicherlich die hölle gewesen sein .

diese frau polarisiert extrem.

und wie mjkoe23 sagte: bei der ganzen geschichte hat man einfach ein komisches gefühl.
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mjkoe23 : : Moviejones-Fan
25.01.2013 11:24 Uhr
0
Dabei seit: 08.01.13 | Posts: 953 | Reviews: 12 | Hüte: 4
Mir ist die ganze Geschichte um Natascha Kampusch inklusive der Medienberichte nicht ganz geheuer. Ich will damit niemandem zu Nahe treten, aber ich habe bei dieser Geschichte immer ein ganz komisches Gefühl und verstehe auch nicht warum man dieses Thema nicht endlich ruhen lassen kann. Für mich ist der Kinofilm auch absolut nichts.
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Amokknobi : : Fanshee
25.01.2013 11:23 Uhr | Editiert am 25.01.2013 - 11:33 Uhr
0
Dabei seit: 26.08.11 | Posts: 2.775 | Reviews: 1 | Hüte: 67
@hekra;

ich selbst möchte mir gar nicht erst vorstellen was sie durchmachen musste und habe auch oder gerade deswegen sehr sehr viel achtung vor dieser frau. ob man es jetzt natürlich gut heißt, aus der erlebten hölle kapital und medienpräsenz zu erhalten, halte ich aber auch für äußerst fragwürdig und beschämend. menschlich gesehen kann ich es zumindest nicht nachvollziehen.

[b]I dont know, Man. I just...Why did the Pug Life choose me?[/b]

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
25.01.2013 11:20 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 330
@hekra:
Nur aus Interesse, inwiefern "zwiespältig"?
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
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hekra : : Moviejones-Fan
25.01.2013 10:51 Uhr
0
Dabei seit: 18.07.12 | Posts: 1.382 | Reviews: 0 | Hüte: 17
wir österreicher haben zum teil ja ein sehr zwiespältiges verhältnis zu natascha kampusch.
ich für meinen teil interessiere mich nicht für diesen film.
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