Auch wenn es langsam zum Unwort des Jahres mutiert, liefert der Sony-Hack doch jede Menge Gesprächsstoff. The Daily Beast ist ganz vorne dabei, wenn es ums Durchstöbern der geleakten E-Mails geht, und hat einen coolen neuen Fund gemacht: ein mögliches Ghostbusters-Projekt mit Channing Tatum und Chris Pratt, das Tatum gerne mit den The Return of the First Avenger-Machern Joe und Anthony Russo stemmen würde, vielleicht losgelöst vom weiblichen Reboot.
Diesen Vorschlag unterbreitete er Amy Pascal, der Co-Vorsitzenden von Sony Pictures, schon im August 2014. Er wisse, dass man daraus ein riesiges Franchise machen könnte, also kommt schon, schrieb Tatum. Spaß, Abenteuer, Wahnsinn schweben ihm vor, episch wie ein riesiger Batman Begins-Film soll es werden. Später wandte sich auch Hannah Minghella, die Co-Präsidentin für Produktion bei Columbia Pictures, per Mail an Pascal, um Tatums Plan detaillierter zu erläutern.
Die Russos, Tatum und Reid Carolin (Tatums Partner) hätten schon Ideen-Brainstorming betrieben und wollten eine ganz neue Ghostbusters-Mythologie erschaffen, die für mehrere Filme reicht, ähnlich, wie Christopher Nolan Batman neu erfunden habe, hieß es bei ihr. Minghella stellte allerdings auch klar, dass die Russos nur produzieren und nicht Regie führen wollen. Dieser Ghostbusters-Film soll gleichzeitig supergruselig und superwitzig werden. Tatum und den Russos gefalle die Vorstellung, dass die Ghostbusters sterbliche Helden sind, die ans Übernatürliche glauben und als einzige die Menschheit gegen eine paranormale Bedrohung verteidigen können.
Gleichwohl räumte Minghella ein, dass man mitten in den Verhandlungen mit Paul Feig steckt, der den Mädels-Reboot inszenieren soll. Sie sei sich nicht sicher, ob man simultan zwei verschiedene Versionen entwickeln könne. Andererseits sei Joe Russo der Idee gegenüber offen, dass beide Filme partnerschaftlich entstehen, so dass sie einander im selben Ghostbusters-Universum ergänzen. Laut Minghella haben die Russo einen guten Draht zu Feig, und Joe Russo habe vorgeschlagen, dass er doch einfach beide Filme machen könnte. Sie selbst denkt schon, dass sich die zwei Versionen nicht gegenseitig ausschließen müssen, sondern durchaus nebeneinander existieren könnten.
Studiointeresse scheint also vorhanden zu sein. Und mit Tatum und Pratt hätte man zwei zugkräftige Hauptdarsteller an Bord, die beide auf der Erfolgswelle schwimmen, Tatum schon länger, Pratt spätestens seit Guardians of the Galaxy auch. Dazu noch die Russo-Brüder, und dieser neue Ghostbusters-Film könnte zünden. Oder meint ihr, es ist ein bisschen zu früh, über ein solches Projekt nachzudenken, solange der Reboot noch nicht mal richtig Fahrt aufgenommen hat?